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Bateman, Colin

Bateman, Colin

Titel: Bateman, Colin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mordsgeschaeft
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andere belegt ist. Aber es gibt hier keinen verfluchten Fernseher.
Also hock ich hier draußen und geh Fremden auf die Nerven.«
    Ich nickte.
    »Willst du 'ne Nuss?« Er hielt
mir eine Plastiktüte hin. »Meine Tochter hat sie mir mitgebracht, aber ich kann
Nüsse nicht ausstehen.«
    Normalerweise hätte ich ihn
aufgefordert, sich gefälligst zusammenzureißen, aber da ich seit undenklichen
Zeiten nichts mehr gegessen hatte, war ich am Verhungern. Meine Mutter pflegte
immer zu sagen: »Du verhungerst nicht, die Leute in Afrika verhungern. Du hast
nur Appetit.« Aber nein, ich war tatsächlich am Verhungern. Meine Mutter hatte
keine Ahnung von Afrika. Ich spähte in die Tüte. Ich bin mit jeder nur
denkbaren Allergie unter dieser Sonne geschlagen - bis auf Nussallergie.
Ironischerweise, könnte man sagen.
    »Was fehlt Ihnen?«, erkundigte
ich mich.
    »Leichter Schlaganfall. Der
fünfte.«
    Na gut, Schlaganfälle waren
schließlich nicht ansteckend. Ich nahm die Tüte. Nachdem ich sie aufgerissen
hatte, schob ich mir eine Nuss in den Mund. Sie schmeckte nach Nuss, aber mit
einem gewissen Extra, einem süßen Beigeschmack.
    Ich war bei meiner dritten
angelangt, als die Sanitäter hereinstürmten und eine Bahre vor sich herschoben,
mit dem Monster aus dem schwarzen Laguna an Bord. Aus einer weiteren Tür kam
mein Vertretungsarzt geschossen. Kurz musterte er den blutigen, zerschmetterten
Schädel der Kreatur, dann forderte er die Sanitäter auf, die Notaufnahme links
liegen zu lassen und direkt den OP anzusteuern. Der Vertretungsarzt schüttelte
leicht den Kopf, als die Bahre davonzischte, und während er sich umdrehte,
begegneten sich unsere Blicke, nur für einen kurzen Augenblick. Dann
verschwand er wieder durch eine der Türen.
    Der Schlaganfallpatient
bemerkte: »Der macht's bestimmt
nicht mehr lang!«
    Ich nickte und dachte: Schön,
dann wären wir den also schon mal los.
    Ich wollte dem
Schlaganfallpatienten die Nusstüte zurückgeben, aber er schüttelte den Kopf
und meinte, ich könne sie behalten.
    Als ich wieder in Alisons
Abteil trat, war die fette Schwester gerade damit fertig, den Tropf
auszuwechseln. Auf ihrem Weg nach draußen schenkte sie mir ein warmes Lächeln.
Ich setzte mich hin. Ich aß eine Nuss. Ich schloss die Augen. Ich fragte mich,
was der Taxifahrer wohl zu seiner Frau sagen würde, wenn er blutbesudelt nach
Hause kam. Und wenn er stattdessen gleich zu seinem nächsten Kunden gefahren
war, war dieser vermutlich auf der einen Seite ein und auf der anderen gleich
wieder ausgestiegen.
    Ich verlor mich in Gedanken.
     
    Ich hielt immer noch Alisons
Hand, und als sie plötzlich heftig zuckte, erwachte ich davon. Ich blickte auf
die Uhr: drei Stunden waren vergangen. Sie blinzelte benommen, dann schaute sie
sich um, sichtlich desorientiert. Sie fixierte mich, spähte erneut in die
Runde und dann wieder zu mir. »Wo ... wo bin ich?«
    »Alles in Ordnung. Du bist im
Krankenhaus. In Sicherheit.«
    »In Sicherheit? Im
Krankenhaus? Was ist los ... wo ...?«
    »Dir geht's gut. Max Radek hat
dir einen Drogencocktail verpasst.«
    »Drogen... wieso?«
    »Er hat dir was in deinen Wein
gekippt. Liquid Ecstasy, Kitekat, Rohypnol...«
    »Ich versteh nicht...«
    »Er hat Betäubungsmittel in
deinen Wein geschüttet, dann hat er dich rausgeschafft, hat dich jemand anderem
übergeben, jemandem, der dich umbringen sollte. Ich bin dir gefolgt, ich hab
dich zurückgeholt...«
    Sie blickte verwirrt. »Wein
...? Ja, ich erinnere mich ... das Restaurant...«
    »Ich hab dich gerettet.«
    »Nein... nein...«
    »Doch, wirklich...«
    »Nein... hast du nicht... nein ...«
    »Er kann dir nichts mehr tun, Süße, du bist sicher bei
mir...«
    »Nein...«
    »Doch, bist du.«
    »Nein ... Brian, wo ist Brian?«
    Oh, fantastisch. Mein Augenblick des Triumphes,
und ihr erster Gedanke gilt ihrem verfluchten Ex. Ich hatte alles für sie
gegeben - oder zumindest einen kleinen Teil von allem -, und dann diese kalte
Dusche. Himmel. Sie hatte absolut keine Ahnung, wer ihre wahren Freunde waren.
    Aber nicht mit mir!
    Stopp.
    Ich sollte ihr etwas Zeit
geben. Sie war gerade erst aufgewacht, stand immer noch unter Drogen, sie
versuchte sich zu konzentrieren. Auf ihn. Sie mussten viel Zeit miteinander
verbracht haben. Sex miteinander gehabt haben. Das hinterließ tiefe Spuren. Und
es ging mich letztlich nichts an.
    Alison drückte meine Hand. »Bitte, wo ist er?«
    Ich grunzte. Schenkte ihr
Wasser aus einem Krug ein, den die Schwester abgestellt

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