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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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traf und ihm für Sekunden den Atem raubte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Promenade explodierte eine Geschäftsfront in einem Vulkan aus Flammen, Ziegeln, Glas, Stein und öligschwarzem Rauch. Man hörte Schreie, und über den Schreien das gleichmäßige Rasseln schwerer Maschinen.
Grayson kannte dieses Geräusch. Er rutschte auf dem Bauch nach vorne und blickte um die schützende Ecke des Gebäudes. Er hatte einen Marodeur gehört, einen zwölf Meter hohen und mit massiven Panzerplatten bedeckten Koloß, dessen tief herabhängende Waffen ihm ein träges, kopflastiges Aussehen gaben. Aber Grayson wußte aus Erfahrung, daß diese Maschine alles andere als schwerfällig war.
Er erkannte das stilisierte Tierauge, das in leuchtenden Farben auf dem rußgeschwärzten Metall des linken Beines prangte. Die schwarz und grau lackierte Maschine vor ihm war der BattleMech, der seinen Vater getötet hatte.
Eine aus Grauen und Haß geborene Faszination packte ihn und hielt ihn am Eingang der Gasse in ihrem Bann. Beinahe in Zeitlupe richtete sich das gepanzerte Monstrum etwas auf. Dann hob es den rechten Arm, als wolle es auf etwas deuten. Im Innern des ausladenden Unterarms ruhten zwei der Hauptwaffen des Mechs, ein mittelschwerer Laser und der wuchtige Lauf einer Partikelprojektorkanone.
Der Laser blitzte blauweiß auf, und ein blendendheller Lichtimpuls löste sich, der die umgebende Luft ionisierte und zum Kreischen brachte. Der Strahl traf den Truppentransporter, und die Gardisten, die sich an seinem Rumpf festgeklammert hatten, gingen augenblicklich in Flammen auf. Grayson kniff die Augen zusammen, um sich vor dem grellen Licht zu schützen, aber das Bild des Wachoffiziers, der sich in der Luke krümmte, als sich der Stahl um ihn herum in einem Feuerball auflöste, hatte sich schon in seine Netzhaut eingegraben.
Ein Stakkato von Donnerschlägen übertönte noch das Tosen der Flammen und der einstürzenden Gebäude. Die Autokanone des Marodeur, ein über der linken Schulter des Mech montiertes baumdickes Geschützrohr spuckte in Feuerstößen von jeweils drei Schuß 120-mm- Hochexplosivgranaten, die den Straßenbelag jenseits des lodernden Transporters aufrissen und in wilder Flucht davonhetzende Gruppen Grünuniformierter wie Stoffpuppen durch die Luft schleuderten. Der vom Truppentransporter herüberwehende Rauch war schwarz und beißend, und er stank nach Öl und verbranntem Fleisch.
Grayson fühlte eine Hand an seiner Schulter zerren und drängen. »Grayson! Wir müssen hier weg! Kommen Sie endlich!« Aber Grayson konnte sich nicht bewegen. Der Marodeur zog seine Blicke magisch an. Der Mech bewegte sich einen gewaltigen Schritt vorwärts, dann noch einen. Nach jeder Bewegung stockte er einen Augenblick, als vergewissere er sich, daß der Boden ihn tragen konnte. Die wirkungslosen tragbaren Raketenwerfer und Laser der ungeschützten Verteidiger ließen Flammen an seinem krabbenähnlichen Rumpf emporflackern. In Graysons Gedanken rief er den sarghadischen Soldaten zu, daß sie ihr Feuer auf die verwundbaren Ballungen der Kontrollschaltkreise und Servoakrivatoren konzentrieren mußten. Das gab ihnen — vielleicht! — eine winzige Chance, den Koloß zu Boden zu zwingen. Dort wo die Beine auf den Rumpf trafen, unter dem flachen Torso, war eine solche Stelle. Wenn sie nur zusammenarbeiteten ...
Der Riese wischte die Flammen unbeeindruckt beiseite. Er deckte die Straße und ihre Gebäude weiter mit blitzenden Energiestrahlen ein und ließ Tod und Vernichtung hinter sich zurück.
»Grayson!« Tors Schrei zerriß den Schleier der Betäubung, in der Graysons Sinne gefangen waren, und brachte ihn jäh in die Wirklichkeit mitsamt dem Übelkeit erregenden Gestank des brennenden Truppentransporters zurück. Er schüttelte sich, drehte sich um und sah in Tors wilde Augen.
»Grayson, wir müssen von hier weg!«
Der andere zerrte ihn hoch, dann begann er mit unsicheren Schritten die Gasse hinunter zu laufen, fort von dem mechanischen Monster hinter ihm. In ihrem Rücken schlug der Mech gegen die Gebäude am Eingang der Gasse, und die herabstürzenden Mauertrümmer polterten über das Pflaster an ihnen vorbei.
Grayson folgte Tor durch die verzweigten Gassen Sarghads. Langsam verklang das Donnern der Geschütze und der einstürzenden Häuser in der Entfernung. Tor hielt an und ließ sich gegen eine der Mauern sinken. Seine Brust pumpte den Sauerstoff in die erschöpften Lungen.
»Wohin jetzt?« fragte Grayson, immer noch

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