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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Personen? Mit einem Banditenlager in nächster Nähe mochte es durch
    aus sein, daß die Regierungskräfte Ausschau nach Gruppen Bewaffneter oder bedrohlich wirkender Personen hielten, die den ersten Ansturm der Plünderer darstellen konnten.
    Aber warum waren so viele Truppen nach Norden unterwegs? Jetzt schoß ein kleiner Konvoi von Artilleriefahrzeugen — Luftkissenschützenpanzern — mit winselnden Propellern an ihnen vorbei.
    Grayson ging Tors Geschichte in Gedanken immer wieder durch. Truppen, die einen Frachtraumer enterten und seine auf diplomatischer Mission reisenden Passagiere ermordeten? Zuerst war er versucht gewesen, diesen Teil als offensichtliches Hirngespinst abzutun, aber warum sollte Tor ihm eine solche Lüge vorsetzen? Banditen waren nicht weniger häufig in Täuschungsmanöver und heimlichen Verrat verstrickt als jede andere Regierung der Inneren Sphäre, aber dieser heimliche Fracht- und Personentransfer während eines Navigationshalts schien so sinnlos. Es mußte ein Schiff Hendriks gewesen sein, das die Ärgernis aufgehalten hatte. Nur Hendriks Leute konnten den genauen Kurs des Frachters auf seiner Sprungroute von Oberon nach Trellwan gekannt haben.
    Die Entfernung zwischen den beiden Systemen betrug etwa 87 Lichtjahre. Da Sprungschiffe nur etwa 30 Lichtjahre in einem Sprung zurücklegen konnten, mußten sie für längere Reisen einen Sprungroute genannten Etappenkurs berechnen, der sie häufig in alles andere als gerader Linie über ausreichend nahe beieinander gelegene Sterne an ihr Ziel führte. Die meisten dieser Sterne besaßen — wie die Sonne, an der man Tor aufgelauert hatte — keine Planeten oder wurden nur von öden, wertlosen und toten Fels- und Eisbrocken umkreist. Die Chance, daß ein Raumschiff dort zufällig auf ein anderes Schiff wartete, war unglaublich gering. Was bedeutete, die Drahtzieher des Überfalls mußten gewußt haben, daß die Ärgernis in ihre Richtung unterwegs war. Und das wiederum ließ nur den Schluß zu, daß Hendrik den Überfall angeordnet hatte.
    Oder? Hendrik herrschte über eine nicht gerade freundschaftliche Koalition aus zwölf kleineren Banditenkönigen mitsamt ihren Welten. Vielleicht gehörte ein Mitglied seines Stabes einer abtrünnigen Fraktion an — einer revolutionären Fraktion, die gegen Hendrik arbeitete. Das mochte eine Antwort auf das größte Rätsel in Tors Geschichte liefern, die Frage, warum Hendrik sich die Mühe gemacht 'hatte, die Ärgernis im Leerraum zu überfallen, statt zu Hause im Oberonsystem.
Aber da blieben trotzdem noch so viele unbeantwortete Fragen. Warum sollte irgend jemand in Hendriks Koalition sich die Mühe machen, Trellwans Garnison zu überfallen, wenn der gesamte Planet ein paar Stunden später friedlich übergeben wurde? Selbst eine Rebellenfraktion hätte aller Wahrscheinlichkeit nach abgewartet. Das Trellsystem zu erobern konnte Dissidenten bei einer zu erwartenden Auseinandersetzung mit den Einheiten Hendriks in keinster Weise nutzen. Im Gegenteil, es band anderweitig benötigte Männer und Maschinen.
Das Ganze ergab einfach keinen Sinn. Darüber hinaus gab es da auch noch Tors Beobachtungen, als sein Schiff erobert worden war. Er hatte berichtet, daß die Männer, die seinen Frachter geentert hatten, die Uniform Oberons getragen hatten, aber die Mechs, die den Frachttransfer durchgeführt hatten, waren in weit besserem Zustand gewesen, als die transferierte Ausrüstung. Selbst große und mächtige Banditenkönigreiche wie das Hendriks III. konnten kaum etwas anderes ins Feld führen als zusammengeflickte und immer wieder reparierte Veteranen zahlloser Mechgefechte. Woher kamen dann aber diese funkelnden, frischlackierten Kolosse? Konnte Hendrik es sich leisten, eine Söldnerlanze aus der Inneren Sphäre anzuheuern? Vielleicht aus Kuritas Draconis-Kombinat? Und wenn er das konnte, warum setzte er sie dann nicht bei seinem Angriff ein? Wozu dieses Täuschungsmanöver? Wozu? Wozu?
»He!« Tor packte seine Schulter und schreckte ihn auf. »Sie ziehen ab!«
Die Wache zog sich von den Straßen zurück. Ein Teil kletterte auf einen rostigen, sechsrädrigen Truppentransporter, der Rest rannte die Straße hinunter. Grayson konnte in der Luke des Truppentransporters einen Offizier ausmachen, der heftig gestikulierend in ein Funkgerät sprach.
»Irgendwas hat sie aufgescheucht«, stellte er fest. »Aber was?«
Die Antwort erreichte ihn in Gestalt eines Blitzes, der Grayson wie ein Hammerschlag mitten auf die Brust

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