Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
Wildnis geschafft hatte, waren seine Stunden gezählt. In ein paar Standardtagen schon würde das Perihel erreicht sein und die Wüste kochen. Und selbst wenn der Junge irgendwo in einer Höhle überleben sollte, Trellwans kurzer Winter mit seinen Temperaturen von —50°C würde ihn spätestens in der Zweitnacht umbringen.
Blieb noch die Stadt. Man konnte nicht die ganze Stadt nach einem Jungen absuchen, aber das war auch nicht notwendig. Der junge Carlyle konnte den Planeten nicht verlassen, ja er konnte sich nicht einmal dem Raumhafen nähern, ohne von den Wachtposten angehalten zu werden. Er saß auf Trellwan fest. Carlyles Sohn würde kein Hindernis bei der Vollendung des Plans darstellen.
Außerdem bestand immer noch die Chance, daß ihn eine der Streifen erwischte. Singh beschloß, einen Patrouillenbefehl auszugeben, nachdem er informiert werden mußte, wenn irgendwo in Sarghad oder am Raumhafen jemand in Carlyles Alter aufgegriffen wurde ... oder besser noch bei jedem Fremdweltler, ungeachtet seines Alters. So oder so würde er den Aufenthaltsort des Jungen schon herausfinden, oder sich seines Todes versichern.
Der Offizier stand noch immer stramm. »Das genügt,
Chu-i. Sie haben gute Arbeit geleistet. Danke für Ihren Bericht.«
Der Chu-i atmete erleichtert auf, bevor er sich fing und mit einem zackigen Schlag der rechten Faust auf die linke Brust salutierte. »Jawohl, Sir!«
Singh sah zu, wie sein Untergebener eine Kehrtwendung auf der Ferse durchführte und den Raum verließ. Nein, Carlyles Flucht würde keine Auswirkungen auf den Plan haben.
Er wandte sich wieder der Arbeit auf seinem Schreibtisch zu. Der Bericht für den Herzog mußte geschrieben werden. Innerhalb der nächsten 24 Stunden erwartete er die Ankunft eines schnellen Kurierschiffs am Sprungpunkt dieses Systems, das diesen Bericht in Empfang nehmen würde. Danach würde es kein ganzes planetares Jahr dauern, bis der Herzog mit seiner Armada im Trellsystem erschien.
Seine Gnaden, Herzog Ricol, den man in allen Nachfolgerstaaten auch unter dem Beinamen der >Rote Jäger< kannte, würde schon ungeduldig darauf warten, die nächste Phase des Spiels zu beginnen.
    Oberhalb des Mount Gayal und der düsteren Pyramide der Burg, erhoben sich zahlreiche steile und zerklüftete Gipfel. Sie stellten einen Teil der Kette unwegsamer Gebirgszüge dar, die sich am Äquator Trellwans entlangzogen. Die Crysandenberge waren noch jung und trugen kaum Spuren der Verwitterung. Sie waren ein Kind der Gezeiteneinwirkung Trells. Der unaufhörliche Zug der ungeheuer nahen Sonne verursachte ständig neue Verwerfungen der weit in den Himmel hinaufragenden Schichten Eruptivgesteins. Gelegentlich wurden sie sogar durch Lavafluß und Vulkanausbrüche regelrecht umgestülpt. Viele Gipfel der 35000 Kilometer langen Bergkette waren geradezu enthusiastisch aktive Vulkane und leichte Beben waren ein alltägliches Ereignis. Trellwan war weitgehend ein Wüstenplanet, aber zwischen den Äquatorgebirgen lagen zwei kleine, in vielen Windungen gestreckte Mineralwassermeere. Die Menschen hatten sich in den relativ fruchtbaren Gebieten angesiedelt, die sich ein paar hundert Kilometer um diese Wasserflächen erstreckten. Der langsame Tidenhub der roten Sonne führte alle fünfzehn Standardtage zu einer Flut, deren Höhe die Errichtung von Siedlungen direkt am Meeresufer nicht zuließ. Außerdem sorgte der hohe Schwefel- und Schwefelwasserstoffgehalt des sauren Wassers für einen kilometerweit wahrnehmbaren Gestank nach faulen Eiern. Der Hauptanteil des auf Trellwan erzeugten Stroms stammte jedoch aus unbemannten Gezeitenkraftwerken an den übelriechenden Küsten dieser Meere.
    Das Perihel markierte Beginn und Ende des 45 Standardtage dauernden Jahres, Zu dieser Zeit erreichte Trellwan in seiner etwas exzentrischen Umlaufbahn um Trell den sonnennächsten Punkt, und die Auswirkungen dieser Annäherung trafen immer wieder dieselben Punkte. Das als >Weiter Vorbeizug< bekannte Perihel ereignete sich auf der anderen Seite des Planeten, in der Mitte jeder Zweitnacht. In Sarghad manifestierte es sich durch milde Stürme, die von der Tagseite herüberwehten, und ein allmähliches Ansteigen der Temperaturen, die den Beginn der kurzen Frühling-SommerHerbstsaison Sarghads darstellten.
    Das als >Naher Vorbeizug< bezeichnete Perihel fand über der Nerge statt, der Schwarzen Wüste, 200 km westlich der Stadt. Die beiden Ereignisse waren nicht zu vergleichen.
    Diesmal stand Trell im Himmel über der

Weitere Kostenlose Bücher