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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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würde. Aber jetzt ging alles so verteufelt schnell.
    Varney widersprach. »Wir haben die Berichte der Männer gehört, die Sie in der Schlacht um die Stadt angeführt haben, mein Sohn. Nachdem eine komplette Luftkissenabteilung in Stücke geschossen war, haben Sie als einziger etwas getan. Sie haben diese Männer angespornt und einen BattleMech ausgeschaltet. Das war harte Arbeit und kein Glückstreffer!«
    Langsam drang es in die hintersten Ecken seines Bewußtseins, was ihm diese Männer anboten. Sie wollten ihn als MechKrieger. Mehr noch, sie wollten, daß er eine MechKriegerLanze aufbaute und in den Kampf führte. Die in seinem Geist tobenden Bedenken wurden von dem einfachen Faktum aufgewogen, daß er mehr als die Hälfte seines Lebens damit zugebracht hatte, sich auf ein fest vorgegebenes Schicksal vorzubereiten — das Cockpit eines BattleMech. Diese Gelegenheit würde sich ihm kaum noch einmal bieten. Sie würde sich ihm nie wieder bieten, wenn es ihm nicht gelang, irgendwie eine Passage auf einem Raumschiff zu bekommen. Ohne einen eigenen Mech war seine Chance, sich einer Mecheinheit anzuschließen, praktisch gleich Null.
    Aufregung brandete in ihm auf. Vielleicht war an Maras Überzeugung, daß er hierher gehörte, doch etwas dran. Angesichts der schwachen Hoffnung, den Planeten irgendwann in den nächsten Jahren verlassen zu können, mochte es auf Trellwan durchaus einen Platz für den Sieger von Sarghad geben!
    Das Kräfteverhältnis von eins zu vier war nicht gerade attraktiv, aber es mußte auch nicht unbedingt entmutigen. Der Heuschreck war zumindest ein Anfang und mit anständiger Planung und etwas Glück ...
    »Reden Sie weiter«, wandte er sich an die Generäle und der König lehnte sich mit zufriedenem Grinsen in seinen Sessel zurück.

16
    Der Nahe Vorbeizug kam, und die düstere rote Sonnenscheibe erschien dem Blick des Betrachters nicht größer als sonst. Trellwan war seiner Sonne bei der größten Annäherung nur um wenige Prozent näher als bei der weitesten Entfernung, aber diese wenigen Prozent genügten, die Temperatur kurzzeitig auf 40" C ansteigen zu lassen. Innerhalb von zwanzig Stunden brachen die Ersttagsstürme los.
    Jetzt, wo die Sonne direkt im Zenith stand, hitzte sie die Luft über der Nerge rapide auf. Niedrige Luftströmungen vom Grimmhaltmeer zogen über die Wüste und wurden in einer gewaltigen Säule aus heißer, feuchter Luft explosionsartig in die Höhe gerissen. Von Sarghad aus gesehen wirkte der Luftstrom wie ein riesiger weißer Pfeiler, der sich hinter den Bergen im Westen der Stadt in den Himmel erhob. Die Aufwärtsbewegung war so schnell, daß man sie selbst aus einer Entfernung von fast 2000 Kilometern mit bloßem Auge verfolgen konnte.
    Als die Säule heißfeuchter Luft die eisigen Schichten der Stratosphäre erreichte, entstanden riesige Wolkenmassen, die sich in alle Richtungen ausbreiteten, die Sonne verdunkelten, und den grünen Himmel zuerst weiß, dann grau, dann unheildrohend schwarz färbten. Dann begannen die Hagelschläge und Gewitter.
    Während der sieben Standardtage dauernden Periode des Sommerunwetters herrschte in Sarghad eine vom Klima diktierte Arbeitspause. In dieser Zeit vor die Tür zu gehen, bedeutete unter den günstigsten Umständen, knietief im gelben Schlamm waten zu müssen, während man bis auf die Haut durchnäßt wurde. Für weniger vom Glück gesegnete Sarghader, die sich für irgendeine Besorgung aus dem Schutz der Häuser wagten, konnte es den Tod durch Blitzschlag oder kopfgroße Hagelkörner bedeuten. Der aus dem Osten kommende Sturm fegte unablässig in Richtung auf die Berge über die Stadt. Auch wenn die Sonne noch über dem Horizont stand, überzog erbarmungslose Finsternis das Land, erhellt nur vom leuchtenden Fanal der Blitze vor den pechschwarzen Wolken.
    Während der Regen unablässig herniederprasselte und Windböen an den abgedichteten Fenstern und Türen rüttelten, schlug Grayson im Zeughaus der Stadt sein Hauptquartier auf, einem gedrungenen Stahlbetonblock im Mechanikerviertel auf der anderen Seite des Stadtzentrums. Die Inneneinrichtung des Gebäudes hatte den ganzen Charme einer Lagerhalle und auch die wenigen Möbelstücke, die Grayson zusätzlich heranschaffen ließ, konnten daran nicht viel ändern. Er saß an einem alten Schreibtisch aus irgendeinem Regierungsgebäude und begann an einem auch nicht mehr fabrikneuen schwarzen Compad, der mit den Datenbanken des Militärarchivs im Anbau des

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