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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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verstehen. Sieg der Praxis über die Romantik, dachte er, und wischte sich den Schweiß ab, der seine Stirn und seine Oberlippe bedeckte.
Als er die Daten wieder in Augenschein nahm, bemerkte er, daß sich der Abstand zu den gegnerischen Mechs verringert hatte. Wenn beide Kurs und Geschwindigkeit beibehielten, mußten sie jeden Moment den Punkt ihrer größten Annäherung an Graysons Position erreicht haben. Danach würden sie sich wieder entfernen. Noch ein bißchen ... gleich ... jetzt!
Grayson schob den Kontrollhebel des Heuschreck nach vorne und der Mech lehnte sich vor, als einer der beiden gepanzerten Vogelfüße sich in den weichen Sandhang grub. Der Koloß legte sich zur Seite und schien zu stolpern, dann hörte Grayson das Jaulen der protestierenden Servomotoren, als der Computer des BattleMechs sich an seinem Gleichgewichtsgefühl orientierte und versuchte, die Kampfmaschine aufrecht zu halten.
Ein Riesenfuß fand Halt, der andere hob sich. Der Kopf des Mech kam über den Rand des Canyons hinaus. Jetzt konnte er die Situation direkt durch die Sensoren des Heuschreck auf seinem 180°-Bildschirm verfolgen. Er kämpfte mit dem Kontrollhebel und zwang die Maschine hoch und vorwärts. Einer der flachen, viergliedrigen
Füße kam über den Rand, die Flansche traten Sand los, dann war der Heuschreck oben und stand auf dem ebenen, harten Wüstenboden. Die vogelähnliche Gestalt des Mech lehnte sich nach vorne und seine dürren Beine schwangen sich mit schneller, mechanischer Präzision hoch, vor, hinunter.
Theoretisch war es für einen Mech unmöglich, sich in offenem Gelände an einen anderen BattleMech anzuschleichen. Jede dieser Kampfmaschinen verfügt über Sensoren, die das gesamte Lichtspektrum von Infrarot bis Ultraviolett abdecken und darüber hinaus über Schalldetektoren, Laserentfernungsmesser und Radar. Der Computer des Mech erzeugt aus den verschiedenen Daten ein Rundumbild des Schlachtfeldes, das dem Pilo,ten jederzeit zur Verfügung steht. Aber in der Praxis sah die Sache doch etwas anders aus. Auch MechKrieger waren nur Menschen, und in der Aufregung des Gefechts oder der Jagdlust war es durchaus möglich, daß ein Pilot die Signale seines Computers ignorierte.
Grayson rechnete mit der menschlichen Schwäche der beiden Mechpiloten, die er jetzt verfolgte. Lori hatte erklärt, daß Enzelman nicht ihre Erfahrung im Umgang mit Mechs besaß. Sergeant Mendoza war zwar erfahrener, aber sein erster Impuls würde sicherlich darin bestehen, sich auf den als Ablenkung dienenden Konvoi der Luftkissenfahrzeuge zwei Kilometer vor den Zielen zu konzentrieren.
Grayson konnte die Schützenpanzer seitlich ausmachen. Sie drehten gerade in einer gewaltigen Staubsäule ab, die sich wie ein Pilz in den Himmel erhob. Vor ihm blitzte es hell auf. Die gegnerische Wespe hatte ihren Laser auf weite Entfernung abgefeuert, ohne einen sichtbaren Erfolg zu erzielen. Er berührte einen Knopf. Der Sichtschirm schaltete auf Kampfmodus. Die Umgebung erschien in dunkleren Tönen, während die gegnerischen Mechs hell aufleuchteten und von Datenblöcken umrahmt wurden, die Entfernung und Sensorinformationen anzeigten. Ein sich bewegendes rotes Fadenkreuz zeigte den Zielpunkt des Bordlasers an.
Der Niedergang der Technologie im Verlust der Nachfolgekriege hatte enorme Auswirkungen auf die Wissenschaft der Waffenherstellung und -entwicklung gezeitigt. Es war nicht mehr möglich, die komplexen Steuerungssysteme für selbsttätig zielsuchende Raketen klein und billig genug herzustellen, um sie im Kampf ohne größere Bedenken zu verbrauchen. Ebensowenig war man noch in der Lage, brauchbare Distanzversionen von Partikelprojektorkanonen und Lasergeschützen herzustellen. BattleMechGefechte hatten sich zu brutalen Nahkämpfen entwickelt, in denen die betroffenen Maschinen bis auf wenige Dutzend Meter aneinander heranrückten, um auf kürzeste Entfernung todbringende Schläge auszutauschen.
Theoretisch konnte der Laser unter dem Rumpf des Heuschreck in gerader Linie bis zum Horizont ein beliebiges Ziel treffen. Diese theoretische Reichweite wurde jedoch von der Qualität der den schweren Geschützlauf ausrichtenden Feuerkontrollsysteme stark eingeschränkt. Grayson konnte nicht damit rechnen, mit seinem Laser ein Ziel in mehr als 300 Meter Entfernung zu treffen. Er hatte seinen Angriff begonnen, als der Gegner noch einen Kilometer entfernt war. Bei höchster Geschwindigkeit brauchte er weniger als 30 Sekunden, um auf Schußweite

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