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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Geistige Übungen, die alten terranischen Kampfsportdisziplinen ähnelten, hatten ihn gelehrt, mit seinen Waffen eins zu werden, gleichgültig, ob es sich um die bloßen Hände, einen Laser oder einen BattleMech handelte. Als das Unglück über ihn kam, war er noch ein MechKriegerAnwärter gewesen. Auf Trellwan war sein Vater getötet und die Commandos zersprengt worden. Grayson selbst war auf einer von Feinden besetzten Welt gestrandet, weil man ihn für tot gehalten hatte.
    Nicht alle Einheiten bildeten ihre angehenden MechKrieger so lange aus. Viele benutzten eine Variation der Militärakademie, mit einer Serie von Kursen, die zwischen drei und sechs Standardjahren dauerten. Nichtsdestoweniger stimmte es, daß die grundlegenden Fertigkeiten, die zur Führung eines BattleMech im Kampf erforderlich waren, auch in wenigen Wochen intensiven Trainings erlangt werden konnten. Ganze MechArmeen waren bereits von jungen Piloten geführt worden, die kaum wußten, wie sie ihre Waffensysteme auslösen konnten. Allerdings beeindruckten derart unerfahrene Truppen ausschließlich durch die Länge ihrer Verlustlisten. Aber Verthandis Revolutionsrat verlangte vom Grauen Tod, eine ebensolche Armee, wenn auch nur im Kleinen, zum Gang auf die Schlachtbank vorzubereiten.
    Grayson war an seinen Vertrag gebunden. Er war verpflichtet, diesem Haufen Kinder hier in den Höhlen die Kunst des BattleMechKampfs beizubringen. Zum erstenmal bereute er wirklich, diesen Vertrag unterschrieben zu haben.
    Auf See tobte der Sturm und peitschte die umgebaute Phobos. Wind und Wetter drohten, ihr den Rest zu geben. Ilse Martinez saß an den Kontrollen und beobachtete, wie einer der TechIngenieure auf dem schrägliegenden Deck von Seekrankheit überwältigt wurde. Im letzten Augenblick wendete sie sich ab und studierte die Druckanzeigen der Dampferzeuger, bei deren Bau und Verdrahtung der Caledonier McCall unter unablässigem, unverständlichem Gefluche geholfen hatte. Bei dem trunkenen Schwanken ihres Schiffs und dem Gestank nach Erbrochenem war auch ihr Magen derzeit kein Vorbild an Ruhe und Gelassenheit.
    Der Dampfdruck hielt, und die donnernden Pumpen schluckten gierig das Meerwasser, um es am Antriebsreaktor der Phobos vorbeizuschicken. Dampf und heißes Wasser trieben das Landungsschiff ruckend durch die tosende See. Gelegentlich schienen sie kaum weiterzukommen, aber sie bewegten sich. Und solange der Sturm andauerte, waren sie vor suchenden feindlichen Augen sicher.
    Sie murmelte etwas Giftiges.
»Madam?« Der seekranke Tech blickte mit bleichem Gesicht herauf. Einen Arm hatte er um einen Stützträger gelegt, um sich gegen das Schlingern des Schiffs abzustützen.
»Nichts, Groton, nichts. Erinnern Sie mich daran, die gesamte Besatzung zum Manöver zu rufen, sobald wir einen Hafen erreicht haben. Das Schiff stinkt, und wir werden es von oben bis unten schrubben!«
Sofern das überhaupt möglich war, wirkte Groton noch kränker als zuvor. »Aye, Miss Captain.«
Sie wandte sich dem Kompaßschirm zu, der eine computererzeugte Karte der Blauen See zeigte, auf der ein vom Inertialkompaßsystem des Schiffs erzeugter Lichtpunkt die Position der Phobos anzeigte.
»Bei Gott«, fügte sie mehr im Selbstgespräch als an den Tech gerichtet hinzu. »Wenn wir das durchstehen, weiß ich nicht, ob ich diesen Bastard Carlyle verfluchen soll, weil er so ein Genie ist, oder mich, weil ich ihm in diesen Wahnsinn gefolgt bin!«
    »Es ist mir gleichgültig, was ihr gehört oder gelernt habt, ein BattleMech ist nicht unbesiegbar!«
Feldwebel Ramage tigerte auf engem Raum vor den gut zwanzig Rangerrekruten hin und her, die sich zu seinem Vortrag versammelt hatten. Sie saßen auf dem sandigen Boden des Höhleneingangs. Hinter ihnen konnte man den bedeckten Himmel ihrer Heimatwelt erkennen, der jedoch Anstalten machte, die Nachmittagssonne durchzulassen. Mechs und Menschen hatten in Deckung zu bleiben, so lautete der Tagesbefehl. Hinter Ramage ragte eine Hornisse auf: der schlacksige Mann reichte gerade halbwegs das gepanzerte Bein des Mechs hinauf bis an dessen Knie.
Grayson lehnte sich zurück an einen feuchtglatten Felsblock neben dem Höhleneingang, verschränkte die Arme und lauschte Ramages Vortrag. Grayson selbst hatte Ramage ausgebildet. Der Karriereunteroffizier der Infanterie war ursprünglich Feldwebel in der planetaren Miliz Trellwans gewesen, bis Grayson ihm und den anderen Trellwanern MechAbwehrtaktik beigebracht hatte. Ramage machte seine Sache gut. Er war

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