BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Tunnels verschwand in der Finsternis.
Doch die gewaltige Kammer, die mit Leichtigkeit ganze Reihen von BattleMechs hätte aufnehmen können, war leer. Alles, was noch geblieben war, war ein Gebäude ähnlich dem, das sie draußen gefunden hatten, ein vierseitiger Pyramidenstumpf mit einer einzelnen Tür. Die Taschenlampe in der zitternden Hand trat Grayson auf das kleine Bauwerk zu. Wahrscheinlich war auch das eine Art Bauhütte.
Konnte es sein, daß das Depot nicht mehr vor Kuritas Invasion hatte fertiggestellt werden können? Daß die Kammer noch in Vorbereitung war, als die Nachricht vom Auftauchen der Kurita-Flotte an den Sprungpunkten kam? Vielleicht waren die Sternenbundwaffen doch in Freeport versteckt worden. Eine Stadt ist ein enormer, vielschichtiger Organismus. Konnte es sein, daß Kurita das tatsächliche Versteck bei seiner Suche übersehen hatte. Und die Schatzkammer des Bunds bei der Pulverisierung Freeports vernichtet worden war?
Als Grayson das kleine Gebäude im Innern der Kammer betrat, war ihm klar, daß dies in der Tat eine reelle Möglichkeit war, denn dieses Haus hatte nichts mit einem militärischen Lager des Sternenbunds zu tun.
27
Rachan blickte reihum in die Gesichter der vor ihm stehenden Männer. Diese sechs waren Adepten des Hyperpulsgeneratorkomplexes von Helmdown, die höchstrangigen ComStar-Mitglieder dieses Planeten. Sie hatten sich in diesem düsteren Kellerraum des ComStar-Stützpunkts versammelt, weil Rachan sich der Sicherheit dieser Kammer gewiß war.
Hätte Helm eine HPG-Anlage der Klasse A besessen, hätte ihr ein anderer Präzentor vorgestanden. Die Anwesenheit eines zweiten Präzentors — so beeindruckt der auch von Rachans Referenzen gewesen wäre — hätte die Angelegenheit erheblich kompliziert, denn Rachan hatte seine Autorität in der Ordenshierarchie teilweise ausgesprochen freizügig ausgelegt. Es war durchaus möglich, ja es war sogar wahrscheinlich, daß allen sechs Adepten in den nächsten Wochen unvorhersehbare Unglücksfälle zustoßen würden, wenn die Operation gegen Carlyle erfolgreich war. ComStar-Adepten brachten entsprechend bestimmter Vorschriften, die beinahe bis in die Tage Blakes zurückreichten, nie länger als ein Jahr in einer bestimmten ComStar-Station zu, um einen näheren Kontakt zu den übrigen Beschäftigten zu vermeiden. Wenn sich nicht innerhalb eines Jahres irgendwie sechs tragische Unfälle ereigneten, würden sämtliche Adepten auf andere Welten irgendwo im Innenraum versetzt werden.
Rachan konnte nicht zulassen, daß sie das Geheimnis, dessen sie in den nächsten Tagen gewahr werden würden, auf anderen Welten verbreiteten, nicht einmal unter eidgebundenen anderen Adepten. Es mußte hier auf Helm bleiben.
Der Präzentor lächelte, und nickte jedem der sechs einzeln zu.
»Ich habe euch hier zusammengerufen, weil ich weiß, daß ihr vertrauenswürdig seid«, begann er. »Wir haben es hier mit einem Geheimnis zu tun, das niemals in die Hände von Personen außerhalb der allerhöchsten Ränge des Ordens fallen darf! Es ist ein Geheimnis, an dem die Zukunft ComStars hängt!«
Einer der Männer war Senioradept Larabee, ein Mann in den späten Zwanzigern und der ComStarTech mit Befehl über die HGP-Station Helmdowns. »Verzeih mir, Präzentor«, meldete er sich zu Wort. »Hat dies etwas mit diesem Waffenlager im Süden zu tun? Es gehen seit Tagen Gerüchte in der Stadt um ...«
»ComStar ist nicht interessiert an Waffen«, unterbrach Rachan.
Ein anderer Adept blickte verdutzt. »Ich dachte, darum dreht sich diese ganze Marik-Operation! Der Renegat Carlyle hat den Schlüssel zu einem vergessenen Sternenbundschatz, und ComStar hilft Herzog Garth, ihn zu sichern!«
»Schweigt und hört!« Rachan benutzte die altehrwürdige Formel, mit der ComStar-Instruktoren ihre Acolytenanwärter zur Ordnung riefen. Da er selbst lange Jahre als Instruktor tätig gewesen war, wußte er, wie er den Willen anderer beugen konnte. »Das Waffenlager ist nur Fassade, ein Vorwand, um Garths Gehorsam zu sichern.
Jene Sternenbundanlage enthält etwas weit Wertvolleres als BattleMechs oder Lasergeschütze.
Sie enthält einen wahren Schatz, und ich brauche eure Hilfe, ihn zu bergen!«
Der Sonnenaufgang hatte keinen Überfall auf die verlorenen Landungsschiffe eingeleitet. Tracy Maxwell Kent lag einhundert Meter von der Deimos bäuchlings auf dem bewaldeten Berghang, sozusagen im Schatten des Landungsschiffs, und fragte sich, wie es jetzt weitergehen sollte.
Ihr
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