BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
seine buschigen Augenbrauen waren in seine Stirn geklettert. »Mein Sohn, es geht hier um mehr, als Sie ahnen. Ich weiß, diese ... diese Befehle sind ... ah ... unangenehm, aber Seine Gnaden Lord Garth hat Beweise dafür gesammelt, die darauf hindeuten, daß dieser... dieser widerwärtige Söldner sich im Liao-Raum ungeheuerliche Greueltaten hat zuschulden kommen lassen.«
»Greueltaten? Was für Greueltaten?«
»Ich bin nicht mit Einzelheiten vertraut, Kolonel. Aber nach allem, was ich gehört habe, plant dieser Söldnertrupp, in den Diensten Janos Mariks eine Greueltat zu begehen, nur um dem Generalhauptmann persönlich die Verantwortung dafür anlasten zu können!«
»Gott im Himmel...«
»Gott hatte mit diesem Plan wenig zu tun, fürchte ich. Stellen Sie sich das vor! Wenn sie den Generalhauptmann für diese Greuel verantwortlich machen, säen diese Söldner Aufruhr und Bürgerkrieg. Die verschiedenen Fraktionen beeilen sich, Janos Marik ihr Vertrauen oder ihren Abscheu auszusprechen. In diesem Chaos hoffen die Söldner, die Macht an sich zu reißen. Und sie könnten es schaffen, während die Liga in Stücke fällt, die Armee zersplittert, und unsere Welten schutzlos den Invasionen Liaos und Steiners ausgeliefert sind.
Der Söldner und ein Teil seiner Truppen befinden sich zur Zeit im Liao-Raum. Möglicherweise ist es schon zu spät, den Mann an der Durchführung seiner geplanten Schreckenstat zu hindern. Aber wir haben die Hoffnung, ihn und seine Bande an einen Ort zu locken, wo wir mit ihm fertigwerden können. Seine Gnaden ist bereits damit beschäftigt, eine gewaltige Streitmacht zusammenzuziehen, um dieses Monster in die Falle zu locken und unschädlich zu machen.
Währenddessen liegt es an Ihnen, den Sitz des Söldners in unsere Hand zu bringen. Und Sie müssen dabei skrupellos vorgehen, zielstrebig und absolut gnadenlos!« Um seine Worte zu unterstreichen, hatte Kleider die Faust mit einem feuchten Klatschen in die offene Handfläche der anderen Hand geschlagen. »Es mag durchaus sein, daß die Väter dieses Komplotts sich unter der Bevölkerung Durandels aufhalten. Sicherlich wird es keine Unschuldigen dort geben, denn bevor der Söldnerführer an die Durchführung eines solchen Unternehmens auch nur denken konnte, muß er sich der vollen Unterstützung seiner Leute sicher gewesen sein. Nein ... Sie dürfen diese Leute nicht als Unschuldige sehen, Kolonel.«
Als guter, loyaler Soldat hatte Langsdorf seinen Teil geleistet. Langsdorfs Vater, Rolf Langsdorf, war ein persönlicher Freund und Vertrauter Janos Mariks gewesen und hatte Janos während des erst kürzlich beendeten, bitteren Bürgerkriegs mit dessen Bruder Anton beigestanden. Zum Dank hatte Janos Rolf zum Comte von Valik ernannt. Der Adelsbrief hatte Langsdorfs Bruder zum Vicomte und Julian selbst zu einem niederen Adligen gemacht. Julian Langsdorf war von einem strengen, korrekten Vater in dem Glauben erzogen worden, daß nichts wichtiger war als absolute Loyalität und treue Dienste dem Lehnsherrn gegenüber.
Langsdorf öffnete seine Hände und betrachtete sie unter dem Licht. Er glaubte noch immer daran, aber das Kreischen und die Todesschreie der ermordeten Zivilisten Durandels hallten noch in seinen Ohren. Die Feinde des Generalhauptmanns mußten ausgerottet werden ... die Väter eines so ungeheuerlichen Komplotts mußten mit brutaler Endgültigkeit vernichtet werden ... Trotzdem ...
Konnte ein derartiges Gemetzel Sinn und Zweck haben? Er erinnerte sich an die Frau, die halbnackt aus den Schatten seines Kriegshammer geflohen war, als er die Mauer ihres Hauses zertrümmerte. Er hatte die Frau schon im Visier des linken Maschinengewehrs seines BattleMech gehabt, als er sah, daß sie ein Baby im Arm trug.
Er hatte sie entkommen lassen, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Moral.
Er konnte Verbrecher vernichten, die es auf die Zerstörung seines Volks und seiner Kultur abgesehen hatten, auf den Umsturz seiner Regierung und seines Herrn, auf die er den Treueschwur geleistet hatte. Das blinde Abknallen einer hilflosen Frau und ihres Kindes aber ging über seine Kräfte. Danach hatte Langsdorf den Befehl über die Operation an Kapitän Prosser von der Hammerschlagkompanie abgegeben. Er war allein nach Helmdown zurückgekehrt, wo man ihn mit dem unbestätigten Bericht vom Aufsetzen nicht identifizierter Landungsschiffe begrüßt hatte.
Jetzt saß Langsdorf wieder im Cockpit seines Kriegshammer und führte die 12. Weißen Säbel dorthin, wo
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