BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
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Er kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Ich hab nichts von Papieren gesehen. Was versuchst du mir da anzuhängen?«
Grayson erwartete halb, daß der Mann seine Pistole zog, aber der Soldat sah ihn nur müde an. »Keine Papiere?«
Grayson ging in die Offensive. Er lehnte sich zurück und brüllte. » Was für verdammte Papiere?«
In der Menge ringsum drehten sich Köpfe in ihre Richtung. Der Soldat beugte sich vor und ließ eine Hand auf Graysons Schulter fallen. Grayson spannte sich an, bereit, einen Schlag abzufangen oder auszuteilen, aber etwas in der Haltung des Marik-Soldaten ließ ihn zögern. Der Mann war entspannt... und bot ein völlig offenes Ziel für einen Angriff. Und er lächelte ...
»Paß auf, Junker, siehst du die Fahne da, die Straße hoch?« Der Soldat deutete zur Stadtmitte. »Da, wo die Büros des Planetaren Rats waren? Das ist jetzt das Hauptquartier der Planetaren Verwaltung. Direkt davor ist ein Schalter. Wenn du da hingehst und mit dem Offizier redest, gibt er dir deine Papiere. Okay?<'
»Ja, ich seh's. Und kannst du mir jetzt vielleicht mal erzählen, was hier los ist?«
»Der Planet Helm steht jetzt unter direkter Verwaltung des Hauses Marik. Der Generalhauptmann hat einen Verwalter bestellt, der für die Dauer der Krise alles regelt.«
»Der Generalhauptmann ... Janos Marik?«
»Kennst du noch einen anderen Generalhauptmann?«
»Äh ... nein, ich hab bloß nicht den leisesten Schimmer, was hier vor sich geht. Krise? Was für 'ne Krise?«
»Geh und red mit Kapitän Briggs in dem Schalter vor dem Ratsgebäude. Er wird dir alles erklären.«
Der Tonfall des Soldaten ließ darauf schließen, daß er Grayson für geistig minderbemittelt hielt, und Grayson entschloß sich, den Mann nicht weiter zu bedrängen oder ihn eines Besseren zu belehren. »Jawoll«, verabschiedete er sich.
King wartete dort, wo Grayson ihn stehengelassen hatte.
»Auch eine Methode, unauffällig zu bleiben«, stellte der Tech fest. »Schreien und brüllen und dafür sorgen, daß einen alle beobachten.«
»Es kam mir wie eine gute Idee vor.« Grayson berichtete, was er herausgefunden hatte. »Sieht so aus, als sei Janos Marik noch an der Macht. Die Truppen sind seine Einheiten. Sie sind gekommen, um während der... Krise für Ordnung zu sorgen. Verdammt! Ich wüßte jetzt endlich wirklich gern, was hier eigentlich gespielt wird!«
»Meinen Sie, das hat etwas mit uns zu tun?«
»Was sonst. Das waren reguläre Marik-Maschinen in Durandel. Wir müssen herausbekommen, warum ...«
»Vorsicht!« Kings Augen blitzten warnend und starrten über Graysons Schulter. »Gesellschaft!«
Grayson wandte sich um und sah den bärtigen MarikSoldaten, mit dem er sich Augenblicke zuvor noch unterhalten hatte, auf sie zukommen.
»Ich hab meinem Freund gerade erzählt...«, setzte Grayson an.
»ja, das habe ich gesehen«, stellte der Soldat fest. »Ich dachte mir, ich bringe euch vielleicht besser selbst zur Dokumentenstelle, damit ihr euch nicht verlauft.«
»Das ist nett«, antwortete Grayson lächelnd. »Wir wissen, wo es ist, und wir gehen auch hin ... jetzt gleich.«
Die rechte Hand des Militärs ruhte auf dem Griff seines Schockers. Grayson bemerkte, daß der Sicherheitsriemen gelöst war.
»Es ist wirklich nicht nötig.«
»Ich bestehe darauf.« Die vorherige Freundlichkeit des Mannes war verschwunden.
Wenn Grayson und King bis zur Dokumentenstelle gebracht würden, mußten sie eine erhebliche Verringerung ihrer Fluchtchancen in Kauf nehmen. Mit Sicherheit waren dort mehr Soldaten zu finden, besser bewaffnet und wachsamer als die isolierten Grüppchen von Militärtouristen, die sich hier in der Menge treiben ließen. Die Gelegenheit zur Flucht war jetzt am günstigsten, bevor ihr Bewacher noch mißtrauischer wurde, und bevor sie irgendwo endeten, wo ihre Chance zu entkommen ebenso nichtexistent war wie ihre Papiere.
»Also gut denn«, erklärte Grayson. Er tauschte einen Blick mit King und war angesichts der vorsichtigen Miene des Techs sicher, daß er die Situation analysiert und zum selben Schluß gekommen war. »Gehen wir!«
Grayson marschierte in Richtung des Ratsgebäudes los, aber seine ersten Schritte brachten ihn auch näher an den Soldaten und auf dessen linke Seite. King bewegte sich in dieselbe Richtung, hielt sich aber rechts, auf einem Kurs, der ihn in den Rücken des Militärs bringen mußte.
Als der erkannte, daß die beiden sich trennten, trat er einen schnellen Schritt zurück und drehte sich zu King um.
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