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BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

Titel: BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Platz vor einem offenen Park. Obwohl der Park ganz in der Innenstadt Helmdowns und deren unerwarteten Menschenmengen lag, bot er ihm eine zeitweise Zuflucht. Auch hier hielten sich Menschen auf, aber nicht so viele wie auf den Straßen. Die meisten von ihnen waren Pärchen, die unter ausladenden Pinien auf dem graugrünen Gras lagen oder spazierengingen, sich unterhielten oder schmusten. Eine niedrige Steinmauer um einen Skulpturenpark diente Pärchen oder Einzelpersonen als schattige Sitzgelegenheit.
    Grayson hatte das Gefühl, auf dieser Mauer nicht fehl am Platz zu wirken. Außerdem konnte ihn sein Bein nicht verraten, solange er saß. Viel zu langsam kehrte mit brennendem Stechen das Gefühl wieder zurück. Er lehnte sich zurück und gab vor, die Kunst des Skulpturenparks zu studieren. Grayson hatte keine allzu große Erfahrung mit klassischer Bildhauerei, aber diese Standbilder erinnerten ihn an einen Stil, den man als Randwelten-Neorealismus bezeichnete. Die Statuen stellten entweder nackte Frauen oder sterbende Krieger dar und mußten früher einmal in realistischen Farben bemalt gewesen sein. Das mußte vor der Zeit gewesen sein, als der Park eröffnet wurde, weit vor dem Atomtod Freeports und weiter Gebiete dieses Planeten. Jetzt waren die Farben bis auf einzelne Stellen verblaßt, und die Statuen waren von Wasserflecken, Verwitterung und wuchernder Vegetation bedeckt. Die schattenspendenden Bäume, die diese Ausstellung einmal umgeben hatten, waren längst gefällt, und nur die halbversteckten Standbilder unterschieden das Gelände von einem verwahrlosten Baugrundstück.
    Zwei Soldaten hasteten über den Platz. Er ignorierte sie und gab weiter vor, die Statuen zu bewundern, hielt den Kopf aber so geneigt, daß er die beiden aus dem Augenwinkel beobachten konnte. Die Chancen waren gut, daß sie ihn nicht erkannten, denn keiner der MarikMänner hatte mehr von ihm gesehen als eine rennende Gestalt in der Menge. Aber der Mann mit dem Funkgerät, der Mann, den er niedergeschlagen hatte — und wahrscheinlich auch sein Begleiter — hatten sein Gesicht aus der Nähe gesehen. Wenn sie aufmerksam genug waren, konnte einer dieser beiden ihn wiedererkennen.
    Bei diesen beiden handelte es sich jedoch um andere Soldaten. Sie trugen schwere schwarz-violette Gefechtspanzer und Kampfhelme mit abgedunkeltem Visier an Stelle von Filzmützen. In ihren nervösen Händen hielten sie Sturmgewehre. Sie betraten den Park nur zögernd, und ihre behelmten Köpfe wandten sich suchend nach links und rechts. Zweimal spiegelte sich blitzend die Sonne auf den Visieren, als ihr Blick über ihn streifte, aber Grayson blieb ruhig und unbeteiligt. Nach ein paar Sekunden packte einer der Soldaten seinen Kameraden am Arm und deutete über den Skulpturenpark auf die dahinter emporragenden Gebäude. Die beiden trabten im Zickzack durch das hüfthohe Gras an steinernen Nymphen und Kriegern im Todeskampf vorbei.
    Grayson bewegte sich nicht, sondern suchte weiter den Park mit Blicken ab. Er wußte nicht, wie intensiv die Suche nach ihm betrieben wurde, aber er war nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Einen Augenblick später folgten zwei weitere gepanzerte und bewaffnete Soldaten langsam und aufmerksam den Spuren ihrer Vorgänger. Arbeiteten die vier zusammen? Grayson mußte auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.
    Er entschied sich, noch eine Weile zu bleiben.
Ein Mann kam auf die Mauer zu und setzte sich etwa fünf Meter neben Grayson. Er war alt und mit dem Hemd und den Stiefeln eines Arbeiters bekleidet. In seiner geäderten, knorrigen Hand hielt er einen unförmigen Gehstock. Sein Bart war weiß, sein Kopf kahl, aber seine Augen waren klar und bemerkenswert blau. Als Grayson zu ihm hinübersah, trafen sich ihre Blicke. Keiner von ihnen zeigte Anzeichen, daß er sein Gegenüber erkannte. Grayson hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, aber er bemerkte ein Aufblitzen — eine leise Andeutung — von Kameraderie. Oder war es nur einfache Neugierde?
Der Mann schaute in die Richtung, in der die Soldaten verschwunden waren, dann suchte sein Blick wieder Grayson. Er zuckte die Achseln, als wolle er sagen: eine seltsame Welt,
Auf diesen kurzen Blickkontakt hin wagte Grayson einen Vorstoß. Er stand auf und belastete vorsichtig das getroffene Bein. Erfreut stellte er fest, daß die Betäubung und das Stechen fast verschwunden waren. Er ging die wenigen Schritte zu dem alten Mann hinüber und setzte sich wieder hin. »Guten Morgen.«
»Morgen,

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