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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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und brachte sie in die senkrechte Startposition.
    »Sehr hübsch«, ertönte hinter ihnen eine Stimme. »Wir dachten uns schon, daß Sie versuchen würden, hierher zu kommen.«
    Hinter einem anderen Kamin tauchte Cleery auf, begleitet von sechs schwerbewaffneten Soldaten. »Ekkles war völlig verblüfft von Ihrem Verschwinden. Sie werden mir noch erzählen, wie Sie das bewerkstelligt haben, bevor wir miteinander fertig sind.«
    »Ich ziehe es vor, mich mit Ekkles zu unterhalten«, erklärte der Prinz. Seine Stimme war ruhig, aber Ardan konnte den Unterton der Enttäuschung darin spüren.
    »Ich fürchte, das ist unmöglich. Ekkles hat Hanse Davion nach New Avalon begleitet. Ein unerwarteter Notfall erforderte die Anwesenheit des Prinzen dort. Sie sind jetzt in meiner Hand.« Die Häme in der Stimme des Mannes schockierte Ardan.
    Er kannte Cleery seit Jahren, seit der Mann zum Maitre des Davion-Haushalts auf Argyle aufgestiegen war. Keiner hatte je geahnt, daß unter seinem gewandten und höflichen Auftreten ein machthungriger Sadist lauerte. Ardan lief ein Schauer über den Rücken. Was stand ihnen jetzt bevor?
    Cleery ging keinerlei Risiko ein. Er ließ Ardan und Hanse von den Wachen aneinander ketten. Ihre Füße wurden mit kurzen Ketten verbunden, so daß sie nicht davonlaufen konnten. Dann trat der Maitre vor und schnippte mit den Fingern. Ein junger Page brachte ihm einen Sack, aus dem er zwei dicke Mäntel mit großen Kapuzen zog, wie sie die Bewohner von Wüstenplaneten bevorzugten.
    In dieser Kleidung waren die Gefangenen nicht mehr zu erkennen, es sei denn, jemand stellte sich unmittelbar vor ihnen auf und schaute geradewegs unter die weit über ihre Gesichter vorstehenden Kapuzen. Cleery war nicht dumm, was immer er sonst sein mochte.
    Natürlich hatte der Maitre beide Männer augenblicklich entwaffnen lassen. Cleery hatte sie selbst noch einmal abgetastet, um auch wirklich sicher zu gehen. Dann führten die Wachen sie immer tiefer hinunter in den riesigen Palast, durch den feuchten Korridor, der geradewegs zu Luciens originalgetreuen Verliesen im alten Erdstil führte. Selbst die Stufen, über die sie hinabstiegen, waren künstlich abgeschliffen, um Jahrtausende der Benutzung vorzutäuschen.
    Der tiefste Korridor kreuzte ihren Weg. Vor den Scheinwerfern der Wachen suchten Ratten das Weite. Tropfendes Wasser hallte hohl durch den Irrgarten der vom Hauptkorridor abbiegenden Tunnel. Der Geruch hier unten war unerträglich, und er wurde immer schlimmer, je tiefer sie in den Komplex vordrangen.
    »Da wären wir«, stellte Cleery mit ironischer Freundlichkeit fest. »Die Fürstensuite. Ohne Zweifel für unrechtmäßige Thronanwärter entworfen. Das dürfte passen. Wir werden Sie beisammen lassen, damit Sie miteinander das Scheitern Ihrer Verschwörung betrauern können.«
    Jetzt war sich Ardan sicher, daß Cleery Teil der Verschwörung war. Wie sonst hätte der falsche Hanse so leicht in den Palast und in die Fürstengemächer gelangen können, ohne entdeckt zu werden?
    »Cleery, ich habe Sie nie wirklich gekannt«, sagte Hanse leise. »Und jetzt, wo ich Sie langsam kennenlerne, muß ich sagen, daß mir das höchst unangenehm ist.«
    Der Maitre lächelte, und seine wulstigen Lippen spannten sich obszön über die eckigen weißen Zähne. »Ich denke, Sie werden genug Zeit haben, die großartigsten Rachepläne zu schmieden. Das wird alles sein, was Sie haben — Zeit. Man sagt, sie kann auch den Willensstärksten brechen. Es dürfte interessant sein, diese Theorie auszuprobieren.«
    Hanse würdigte ihn keiner Antwort. Sie sahen zu, wie die schwere Tür zugeschlagen wurde. Draußen schoben sich schwere Riegel vor. Schlösser schnappten ein, und der Klang hallte irr durch die Gewölbe.
    Im Korridor brannte eine Fackel. Ihr Flackern drang durch ein paar Schlitze in der Felswand und lieferte eine ungemein trübe Beleuchtung für ihre Zelle. Ardan untersuchte die Schlitze, aber sie dienten offensichtlich nur dem Zweck, durch sie den Gefangenen Nahrung und Wasser zu reichen, ohne die Zellentür öffnen zu müssen.
    »Da haben wir keine Chance«, stellte er fest, als er die Steinwände abklopfte. »Ich habe das Gefühl, die sind aus dem Naturfels gehauen, auf dem der Palast steht.«
    »Dieser verdammte Lucien!« knurrte Hanse. »Genau das sind sie auch. Ich habe seine Tagebücher gelesen. Er war verflucht stolz auf seine authentischen Verliese, aus denen kein Gefangener entkommen konnte.« Er zitterte in der eisigen,

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