BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

bloßgestellt und umgebracht...«
Gruizot zog die Nase hoch. »Schade um ...«
»Nein, Euer Hoheit, sie lebt.« Quintus fischte ein kleines Blatt Papier aus seiner Tasche. »Sie wollte Justin mitteilen, was Noton ihm angetan hatte, aber Justin brachte sie mit einem Schlag zum Schweigen.« Quintus hob seine linke Hand, und der Prinz verzog schmerzhaft das Gesicht. »Der Schlag brach ihr den Kiefer. Einer von Notons Männern wollte sie erschießen, aber Justin stoppte ihn. Er gab ihr die folgende Botschaft an uns beide.
>Ihr habt mich ausgestoßen, und trotzdem wollt ihr mich nicht freigeben. Ich gehöre euch nicht. Ich habe euch nie gehört. Ich werde euch nie gehören. Erspart mir eure Lügen und Intrigen und falschen Informationen. Ihr habt euch geweigert, mich als Freund zu akzeptieren, und ihr sollt mich als euren schlimmsten Feind kennenlernen<«
»Zum Teufel mit seiner Aufmüpfigkeit!« Krachend ließ Hanse seine Hand auf die Schreibtischplatte fallen. »Jedesmal, wenn wir ihm die Hand zur Freundschaft anbieten, macht er es uns mit seiner Bockigkeit unmöglich.« Hanse starrte den Minister an. »Haben wir andere Agenten vor Ort, die ihn umbringen könnten?«
Quintus zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Er hat sich Freunde unter den Tongs von Kithai gemacht. Er ist der capellanische Champion auf Solaris, und viele Augen wachen über ihn. Er ist aus der Villa nach Kithai gezogen. Dort kommen wir nicht an ihn heran.«
Hanse knurrte frustriert. »Gegen wen kämpft er als nächstes?«
»Er will Philip Capet«, erklärte Quintus, »aber Capet braucht Justins Herausforderung nicht anzunehmen. Capet kämpft in der Offenen Klasse. Justins modifizierter Centurion ist für diese Klasse zu klein. Capet ist kein Narr. Es ist kaum damit zu rechnen, daß er darauf brennt, gegen Justin anzutreten.«
Hanse lächelte. »Schicken Sie via ComStar eine Botschaft an Philip Capet, Priorität Alpha. Teilen Sie ihm mit: Wenn er mir den Kopf Justin Xiangs liefert, kaufe ich ihm sein eigenes Mechregiment und schenke ihm einen Planeten.«
»Brillante Strategie, mein Prinz. Einfach brillant«, gurrte Baron Gruizot.
Hanse überhörte die Schmeicheleien des Barons. Er sah Quintus zögern und das Feuer in Hanses Augen erstarb. »Verzeih mir, Quintus, daß ich den Befehl über dich weitergebe. Ich weiß, daß Justin dein Sohn ist, und daß es dir nicht leichtfallen kann.«
Quintus schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm sein Leben gegeben, und gehofft, er würde Haus Davion ebenso dienen, wie ich es getan habe.« Er warf einen Blick auf den düsteren Holovidschirm. »Wenn er uns zuvor nicht verraten hat, hat er es jetzt getan. Wie Sie damals schon gesagt haben. Ich habe keinen Sohn namens Justin mehr.«
Hanse nickte zustimmend. »Was ist mit unserer Agentin auf Solaris?«
Der MGUO-Minister schüttelte den Kopf. »Sie ist entlarvt. Angesichts der Verbindungen Notons schätze ich, daß ihre Identität all unseren Gegnern bekannt ist.«
Hanse überlegte eine Sekunde lang, dann nickte er. »Rufen Sie sie zurück nach New Avalon. Ich habe eine neue Aufgabe für sie. Informieren Sie mich, sobald sie eintrifft.«
»Ja, Hoheit.«
»Sonst noch etwas, Quintus?«
Der Minister lächelte dünn. »Ich habe auch noch eine gute Nachricht.«
Hanse hob eine Braue. »Gleicht sie die schlechten aus?«
Quintus nickte. »Ich denke schon. Die Silberadler hat Tharkad am 26. April verlassen. Sie sollte den Bereich der Vereinigten Sonnen um den Zwanzigsten dieses Monats bei Fomalhaut erreichen. Wir erwarten die Ankunft auf New Avalon Mitte Juni.«
Gruizot, der bei der Erwähnung eines Schiffs aus dem Lyranischen Commonwealth die Ohren gespitzt hatte, runzelte die Stirn. »Was für ein Interesse haben wir an einem Linienschiff?«
Quintus blickte den Baron fragend an. »Wissen Sie das denn nicht? Lieutenant Andrew Redburn kehrt mit diesem Schiff zurück. Ich hätte doch gedacht, daß gerade Sie die Reisen des jüngsten Helden der Mark Capella verfolgt hätten.«
Gruizot stammelte nervös. »Naja, Sie wissen schon, die vielen Verpflichtungen ...«
Quintus nickte. »Jaja.«
»Das ist wirklich eine gute Nachricht.« Auf Hanses Gesicht stand ein breites Lächeln. »Das wiegt die schlechten Neuigkeiten wirklich auf.«
37
    Skye
Isle of Skye, Lyranisches Commonwealth
     
    5. Mai 3027
    Andrew Redburn hielt Joana Barkers Stuhl, als sie sich zu Hauptmann a.D. Erik Mahler und seiner Gattin Hilda an den Tisch setzten. Mahler stand auf, bis Joana sich gesetzt hatte, dann