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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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gegangen, und es hat ihn schwer mitgenommen. Aber er hat es trotzdem ein zweitesmal probiert. Und hätte er das nicht getan, hätte mein älterer Bruder keinen gehabt, den er ärgern konnte, als wir aufwuchsen.«
»Dein Bruder ist Major in der Mark Capella?«
Ihre Frage rief Dan Justins Bild vor Augen. Er lächelte stolz. »Justin? Ja. Er ist mein älterer Bruder und ...« — Dan reckte sich zur vollen Länge — »ich bin sein großer Bruder. Alle anderen sind auf New Avalon und träumen von glorreichen Posten wie dem hier.«
Beide MechKrieger lachten. Meg begleitete Dan ein kurzes Stück, bevor sie anhielt, um sich bei Jackson zu entschuldigen. »Danke, Hauptmann. Das Gespräch hat mir geholfen.«
»Kein Problem, Feldwebel. Ich stehe jederzeit zu Diensten.« Dans Blick fiel auf die große Uhr an der Hallenwand. »Verflucht, die Stabsbesprechung! Ich muß los.«

4
    Pacifica (Chara III)
Isle of Skye, Lyranisches Commonwealth
     
    15. Januar 3027
    Daniel Allard spurtete in Richtung Kommandozentrale. Er blieb nur einmal kurz stehen, um seine Kühlweste einem AsTech zuzuwerfen, und ein zweitesmal, um von MeisterTech Feldwebel Nick Jones einen roten Overall entgegenzunehmen. Er streifte ihn sich im Fahrstuhl hinauf zum dritten Stock über, aber er mußte noch den Reißverschluß zuziehen, bevor er an die Tür mit dem Schild »Oberstleutnant Patrick M. Kell« klopfen konnte.
    »Herein!«
    Dan öffnete die Tür und zuckte zurück, als ihn ein Schwall eisiger Luft traf. Der große Raum diente Oberst Kell als privates Büro, bot aber ausreichend Platz für den Tisch, der bei Stabsbesprechungen in seiner Mitte aufgestellt wurde. Zu Dans Linken zeigte eine Fensterreihe den Stahlbeton des Landeplatzes, und die aus der dunklen Wolkendecke herabschlagenden Blitze waren deutlich zu sehen. Vor den Fenstern stand ein abgenutztes braunes Vinylsofa, das noch von der letzten Söldnerkompanie stammte, die auf Pacifica Dienst getan hatte — oder >ihre Zeit abgesessen<, wie es hier inzwischen hieß. Sie bot dem einzigen Unteroffizier bei diesem Treffen Platz.
    Oberstleutnant Patrick Kell ignorierte seinen breiten Mahagonischreibtisch und saß gegenüber der Tür am runden Besprechungstisch. Sein schwarzes Haar war so kurz geschoren, daß man die dünne Narbe, die sich von der linken Schläfe bis mitten auf die Schädeldecke zog, klar erkennen konnte. Sie hätte bedrohlich wirken können, wenn da nicht Kells flüchtiges Lächeln, seine blitzenden braunen Augen und seine angenehmen Gesichtszüge gewesen wären.
    Kell deutete auf den freien Stahlstuhl zu seiner Rechten. »Wie du siehst, haben wir die Besprechung schon ohne dich begonnen.«
    »Allerdings«, bestätigte Kells Stellvertreterin, Kommandanthauptmann Salome Ward, »und ich denke, ich bin an der Reihe. Ich halte deine zwanzig Kronen und erhöhe um weitere zwanzig.« Obwohl ihre grünen Augen und das feuerrote Haar ein wildes Temperament versprachen, kannten die Offiziere in diesem Raum Ward als eine der coolsten MechKriegerinnen der Inneren Sphäre, egal ob auf dem Schlachtfeld oder privat.
    »Himmel!« Oberleutnant Mike Fitzhugh, der Junioroffizier in Salomes Sturmlanze, warf seiner Vorgesetzten einen bösen Blick zu. »Vierzig? Ich bin draußen.« Er blickte auf Dan und schüttelte den schwarzen Lockenkopf. »Sie findet immer wieder neue Arten, auf die ich mir mein Geld verdienen muß.«
    Ein schelmisches Lächeln spielte über Oberleutnant Austin Brands Gesicht, als er wie nebenbei die vierzig Steiner-Kronen auf den wachsenden Stapel mit Hausnoten warf. »Ich will sehen.« Oberleutnant Anne Finn, die blonde Junioroffizierin in Kells Befehlslanze, paßte. Sie lächelte Dan zu, als er sich neben sie setzte. »Freut mich, daß zu kommst.«
    »Sagte der Hai zu seinem Mittagessen.« Dan blickte auf die Stapel mit Kronenscheinen vor Anne und lachte. »Wenn ich hier gewesen wäre, um auch zu deinem Sparguthaben beizutragen, hättest du dich noch mehr gefreut. Stimmt's, Annie?«
    Sie lächelte nur, aber der hochgeschossene, hagere Schwarze auf der Couch setzte sich auf und antwortete an ihrer Stelle. »Ich erinnere mich, daß von deinem Talent, Geld auf dem Tisch zu lassen, die Rede war, Hauptmann.«
    »Ich hätte dich an meiner Stelle spielen lassen sollen, Cat.« In Cats Augen flackerte ein seltsames Leuchten auf, aber Dan konnte es nicht näher identifizieren.
    Feldwebel Clarence »Cat« Wilson strich sich mit der Hand über den rasierten Schädel und ließ ein tiefes Lachen

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