BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
gesagt habe, nicht als Verneinung von Michaels Verrat. Daran besteht kein Zweifel. Michael hat uns verkauft. Liaos Truppenbewegungen stimmen völlig mit den Zahlen und Positionen überein, die wir Michael geschickt haben. Es gibt sogar Bewegungen entlang der Draconisgrenze, die darauf hindeuten, daß Liao die Informationen an Takashi Kurita weitergibt. Glücklicherweise lassen sich die Angaben, die wir Michael senden, selbst mit größtem Wohlwollen noch als fehlerhaft bezeichnen. Tatsache ist, daß die capellanische Geheimdiensttätigkeit in unserem Bereich zu verkümmern scheint, seit Liao sich auf Michael verläßt.«
Hanse schürzte die Lippen. »Und was läßt dich dann denken, daß Michael und Max nicht wirklich eng zusammenarbeiten?«
Quintus lachte. »Weißt du, genau wie wir Michael falsche Informationen liefern, scheint er mit Max Liao dasselbe zu tun. Michael gibt treu und brav unsere Daten über Truppen und Operationen der Vereinigten Sonnen weiter, aber er hat die Berichte über die Stärke seiner eigenen Truppen manipuliert. Wir wissen das aus den Daten über die Einheiten, die Liao Michaels Truppen gegenübergestellt hat. Die Liao-Garnisonen sind im Vergleich zu den Truppen auf unserer Seite der Grenze um 10 bis 20 Prozent zu schwach.«
»Dieses kleine Wiesel!« Ardan schüttelte den Kopf. »Kennt der überhaupt so etwas wie Loyalität?«
Hanse nickte zögernd. »Er ist loyal Haus Hasek gegenüber. Sein Vater, Herzog George Hasek, hat hart gearbeitet, um das Geschick seiner Familie zu wenden, und Michael ist im Glauben an die >Hasek-Berufung< großgeworden. Er hat meine Halbschwester Marie geheiratet, um sich einen Platz in der Thronfolgerliste zu sichern, und bis ich heirate und meine Frau mir ein Kind schenkt, ist Michaels Sohn Morgan mein Thronfolger.«
Hanse lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Wir hätten zusammenarbeiten können, Michael. Du würdest heute an Quintus Allards Stelle stehen, wenn du dich entschlossen hättest, für die Vereinigten Sonnen zu arbeiten statt nur für dich selbst. Du hast nie verstanden, daß dein Vater die Familie durch seine Dienste an den Vereinigten Sannen groß gemacht hat. »Es ist eine Schande, daß Michael so aus der Art geschlagen ist.«
Ardan schüttelte den Kopf. »Was auch geschieht, er hat es nur sich selbst zuzuschreiben. Er will beide Seiten gegeneinander ausspielen, aber zum Schluß wird er selbst der Dumme sein.«
Hanse nickte zustimmend. Er blickte auf seinen Schreibtisch und nahm einen Bogen Papier zur Hand. »Übrigens, Quintus, ich möchte, daß Sie Sarah Hebert für ihre Arbeit an den Dokumentarfilmen danken, die auf allen Sendern laufen. Nach unseren Umfragen ist die Meinung der Bevölkerung über die Allianz und über Melissa sehr viel positiver geworden.«
Der Minister lächelte und nickte. »Ich werde es ihr sagen. Sie hat angefragt, ob sie ein Dokudrama über die Rettung der Silberadler durch die Kell Hounds machen darf. Sie kennt nur die freigegebene Version der Geschichte, nach der die Kell Hounds eingegriffen haben, um einen lyranischen Würdenträger aus den Händen Kuritas zu befreien. Ich dachte mir, wir könnten ihr die Genehmigung für das Projekt geben, und wenn es uns gefällt, geben wir ihr gegen Ende der Arbeit die wahren Fakten. Sie könnte noch ein paar Szenen mit einer Schauspielerin nachdrehen, die wie Melissa aussieht, und der Film könnte kurz nach Ihrer Heirat ausgestrahlt werden.«
Hanse legte die Stirn in Falten. »Die Idee gefällt mir, Quintus, und es wäre sicher gut, wenn sie eine Sendung über die Rettungsaktion macht. Ich habe nur ein Problem bei dem Gedanken, daß gegen Ende des Projekts der Blickwinkel verschoben werden soll. Damit würde sich das Programm nicht mehr auf die Kell Hounds konzentrieren. Mir wäre ein actiongeladener Film über den Zwischenfall lieber, der die Betonung auf Pflichtgefühl, Loyalität und Patriotismus legt, statt einer Art Romanze, die das Image meiner Frau ausbeutet.« Der Fuchs lächelte. »Wir werden Sie die Geschichte mit dem Blick auf die Kell Hounds und Patrick Kells Opfergang drehen lassen. Später können wir ihr dann immer noch die Wahrheit sagen und ihr Gelegenheit geben, >Die wahre Geschichte< zu drehen.«
»Wie Ihr wollt, mein Prinz.«
Ich habe wirklich Glück, daß du für mich arbeitest, Quintus. Und du auch, Ardan. »Noch etwas, Gentlemen. Morgen geben wir die Nachricht von meiner Verlobung bekannt, aber ein paar Details fehlen noch.« Hanse drehte
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