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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihm?«
    »Morgan Kell?«
»Ja.«
Bruder Keith sog langsam den Atem ein, dann runzelte er die Stirn. »Ich bin erst seit fünf Jahren hier, also kenne ich ihn auch erst so lange. Er ist seit... wieviel ... elf Jahren hier?«
    Dan nickte. »Seit 3016.«
»Richtig.« Bruder Keith zuckte die Achseln. »Eine Menge von dem, was ich über ihn weiß, habe ich von anderen gehört — und das ist nicht viel, denn bei uns hält man nicht allzuviel von Klatsch. Man hat mir aber gesagt, daß ihm das Leben hier ungeheuer gutgetan hat. Er hat es geschafft, die meisten Dämonen zu besiegen, die in seinem Geist spukten, aber noch immer hindern ihn einige Dinge daran, unserem Orden beizutreten.« Bruder Keith lächelte. »Schade. Er ist ein guter Mensch.«
Ja. Es gab eine Zeit, da hätte ich über Morgan dasselbe gesagt. Dan schluckte und erinnerte sich an den Tag, der ihm als der schönste seines Lebens erschienen war. Trotz der zahlreichen widerstrebenden Gefühle, die sich jetzt um diese Erinnerung rankten, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Als Morgan mir den Brief von Hanse Davion zeigte, der mich für meine sechs Jahre in der Armee der Vereinigten Sonnen zu den Kell Hounds überstellte ... Teufel, das war noch besser als der Abschlußtag an der Militärakademie New Avalon. Daniel war es nicht nur gelungen, jünger in die Akademie einzutreten als irgend jemand vor ihm, und sie mit 18 auch jünger als jeder andere mit Abschluß zu verlassen, eine der erfolgreichsten Söldnereinheiten in den Nachfolgerstaaten hatte um ihn gebeten. Er hatte sich in jener Nacht im siebten Himmel gefühlt, aber der Sturz aus jenen lichten Höhen war ebenso abrupt und unerwartet gekommen wie der Aufstieg.
Bruder Keith warf dem schlanken, blauäugigen Mann im Beifahrersitz einen Blick zu. »Sie waren dabei, nicht wahr? Sie waren auf Mallory's World, als es geschah ...«
Dan versteifte sich. »Sie meinen sein letztes Gefecht? Der Zweikampf mit Yorinaga Kurita?« Er nickte. »Wenn es der Kampf ist, den Sie meinen, dann ja, ich war dabei. Wenn Sie den Feldzug von 3013 meinen, als Yorinaga Prinz Ian Davion tötete, dann nein, da war ich nicht dabei. Damals war ich noch gar nicht bei den Kell Hounds.«
Bruder Keith lenkte den Gleiter einen niedrigen Abhang hinab in ein breites ausgetrocknetes Flußtal. Rund um den Wagen stoben Staub- und Sandwolken hoch, aber der Mönch hielt den Gleiter davor. »Nein, ich meine den Kampf 3016. Was ist damals wirklich mit Morgan geschehen?«
Dan zögerte, und die sekundenlange Stille hing schwer und peinlich in der Kabine. »Es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht, aufdringlich zu erscheinen«, entschuldigte sich Bruder Keith. »Es ist nur, weil Morgan immer so normal, freundlich und offen scheint, bis das Gespräch auf seine Vergangenheit kommt. Ich will nicht andeuten, daß irgend jemand versucht, seine Vergangenheit aus ihm herauszuholen ... Außerdem ist die Geschichte der Kell Hounds ohnehin allgemein zugänglich. Allgemein zugänglich bis auf die Geschehnisse bei jener Schlacht auf Mallory's World.«
Dan zwang sich zu einem Grinsen, aber in seinen Augen stand keine Fröhlichkeit. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Bruder Keith. Wie wir MechKrieger es ausdrücken: >Wenn es keine Autopsie gibt, gab es auch kein Foul.< Was bei jenem Kampf geschehen ist, war nie ein Geheimnis.« Dans Zurückhaltung begann zu schwinden, als er sich langsam entkrampfte. »Sie haben nur nie mit jemand gesprochen, der etwas davon weiß.«
Bruder Keith schluckte und lenkte den Gleiter um einen Hydrakaktus. »Ich muß zugeben, daß ich davon geträumt habe, die regulären Streitkräfte zu verlassen, und mich einer Söldnerkompanie anzuschließen, bevor ich meine Berufung erkannte, Hauptmann. Ich las alles, was ich über die MechKrieger unserer Tage in die Finger bekam. Jay Mitchells Buch über die Kämpfe auf Mallory's World habe ich geradezu verschlungen. Aber seine Geschichte der letzten Schlacht in Amboß der Hölle scheint so unwirklich.«
Dan seufzte schwer. »Der Großteil des letzten Drittels von Mitchells Buch ist erfunden. Zugegebenermaßen waren die Kell Hounds nicht gerade in der Stimmung, darüber zu reden, als Mitchell sein Buch abschloß, und das Draconis-Kombinat hatte die Männer im Kommandostab des Zweiten Schwert des Lichts in alle Winde zerstreut. Mitchell mußte sich auf reichlich unzuverlässige Quellen stützen, um die seiner Meinung nach einzig wahrscheinliche Erklärung dafür zu finden, wie ein

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