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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Entdeckung unterrichten mußte.«
    Bruder Keith nickte und bremste den Gleiter. Er steuerte auf eine torbogenförmige Öffnung zu, die selbst einem zehn Meter hohen Mech gestattet hätte, bequem hindurchzugehen. Als der Gleiter durch den Torbogen in das ausgehöhlte, schattige Innenleben des Hochplateaus vordrang, ließ er die Bruthitze der Wüste abrupt hinter sich. Die Außentemperatur fiel spürbar. Bruder Keith brachte den Gleiter am Fuß einer Treppe zum Stehen, die direkt aus dem blutroten Fels der Mesa gehauen war.
    Die Flügeltüren des Wagens klappten hoch, und Dan löste sich aus dem Sitz. Als er sich aufrichtete, überragte der MechKrieger Bruder Keith und einen zweiten, rundlicheren Mönch, der die Treppe herabgestiegen war, um den Fahrer und seinen Passagier zu begrüßen, bei weitem. Dan kniff die Augen zusammen. Zwanzig Jahre jünger, sechs oder sieben Kilo leichter, und mit Haaren wäre dieser Kerl das perfekte Ebenbild Hermann Steiners.
    Der ältere Bruder reichte dem Söldner die Hand. »Ich bin Bruder Giles, der Abt von St. Marinus. Ich heiße Sie herzlich willkommen, Hauptmann Allard.«
    Dan nickte langsam. Das ist Hermann Steiner! Steiner war der Mann, der den Befehl über die Zweite Hofgarde abgegeben hatte, um zu verhindern, daß ihn die Parteigänger seines Bruders Alessandro gegen Katrina Steiner ausspielen konnten. Also hier ist er schlußendlich gelandet. »Vielen Dank, Bruder Giles. Ich möchte so schnell wie möglich mit Morgan Kell sprechen.«
    Der Abt nickte ernst. »Ich verstehe Ihren Wunsch, Hauptmann Allard, aber vorher möchte ich noch mit Ihnen reden. Das Kloster St. Marinus ist eine Herberge für MechKrieger, die der Gewalt ihrer Vergangenheit abgeschworen haben.« Bruder Giles wandte sich um und winkte Dan hinter sich her die Treppe hinauf. »Unsere Gemeinschaft trägt den Namen eines Märtyrers, der sich weigerte, Gott zu verleugnen, um eine Beförderung zum Centurio zu erlangen. Da unsere Mitglieder aus freier Entscheidung hier sind, versuche ich sie von der Außenwelt abzuschirmen.«
    »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Abt Giles, aber ich hätte diesen weiten Weg nicht auf mich genommen, wenn es nicht von äußerster Wichtigkeit wäre.«
    Als sie oben angekommen waren, trat der Abt um Dan herum und öffnete die Tür für ihn. »Das verstehe ich wohl, Hauptmann, und deswegen habe ich Ihnen auch einen Wagen geschickt. Morgan ist noch nicht formell in unsere Gemeinschaft eingetreten, so daß meine Gewalt sich nicht über ihn erstreckt, aber trotzdem ...« — der Mönch zuckte die Achseln —, »ich mache mir Sorgen um seine körperliche und geistige Gesundheit.«
    »Seine geistige Gesundheit?« Dan runzelte die Stirn. »Äh ... Hauptmann ... vielleicht war das eine ungeschickte Wortwahl. Aber Sie haben selbst Kampf und Tod erlebt und wissen, wie sie einen Menschen verändern können. Sie können ihn verbiegen, können ihn vernichten. Morgan hat viele der Dämonen, die ihn plagten, unter Gewalt, aber noch immer gibt es einen, den er nicht kontrollieren kann.«
Dan ließ sich auf einen Stuhl sinken, den der stämmige Mönch ihm anbot. »Wovon reden Sie?«
Bruder Giles setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Morgan Kell wird von etwas getrieben, Hauptmann Allard.« Der frühere MechKrieger deutete hinauf zur Decke. »Irgend etwas wartet dort draußen auf ihn. Hier hat er sich elf Jahre davor versteckt, und jeden Tag hat er darum gebetet, daß er ihm entgehen kann. Jetzt, wo Sie hier eingetroffen sind, ist das nicht mehr möglich.«
Dan war plötzlich kalt. »Was wartet auf ihn?«
Der Abt schürzte die Lippen und starrte den Hauptmann der Kell Hounds durchdringend an. »Ich glaube, er fürchtet eine Begegnung mit dem Tod.«

6
    Zaniah
Isle of Skye, Lyranisches Commonwealth
22. Oktober 3027
    Bruder Giles und Daniel Allard fuhren schweigend mit dem Lift hinauf zur Oberfläche. Als sich die Türen des Aufzugs öffneten, befanden sie sich ein halbes Stockwerk unter der naturbelassenen, verwitterten Hochebene. Die Hitze brach in heftigen Wogen in die Liftkammer. Bruder Giles deutete auf eine breite Rampe, die sich in einer Kurve nach oben zog.
    Dan trat aus dem Lift und ging langsam die Rampe hinauf. Wie soll ich es ihm sagen ? Ja, Patrick Kell ist als Held gestorben, aber ist das ein Trost? Will er das überhaupt wissen ? Dan zitterte, dann biß er wütend die Zähne zusammen. Du sorgst dich immer noch um deinen Bruder Justin, trotz seiner Desertion. Wie kannst du von Morgan weniger

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