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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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aber seine Schritte trugen ihn bald zum Davion-Friedenspark. Die mächtigen Baumkronen über ihm bildeten einen dunklen, ehrfurchterweckenden Tunnel. Seltsam, daß ich gerade hier lande. Ich fühle mich keineswegs im Frieden mit mir selbst.
    Morgan erinnerte sich an sein Bild auf dem Holovidschirm und den Kommentar einer Sprecherin des Gesellschaftssekretariats. »Morgan Hasek-Davion ist Prinz Hanses Neffe, der Sohn seiner Halbschwester Marie. Man sieht sofort, wie ähnlich er dem Prinzen ist. Er hat die breiten Schultern und das charakteristische rote Haar der Davions.« Na ja, zumindest halb richtig.
    Eine leichte Brise zupfte an Morgans langen Haaren und warf eine Locke in sein Gesicht. Er schob sie beiseite und wickelte dabei unwillkürlich eine Strähne um den Zeigefinger. Sie hat nicht erwähnt, daß ich mein Haar nach Art meines Vater trage. Sie hat auch nicht erwähnt, daß ich die grünen Augen meines Vaters habe oder meine muskulöse Statur von den Haseks stammt. Sie sieht zuviel Davion in mir, und das macht sie ebenso blind wie mein Vater es ist. Morgan sah sich wieder um und stellte fest, daß ihn seine Schritte tiefer ins Innere des Parks getragen hatten
- er war beinahe auf halbem Wege zum NAIW. Zu seiner Linken, in der Senke eines grasbedeckten Amphitheaters, bemerkte er die dunkle Silhouette des jüngsten Standbilds in diesem Park. Morgan stieg über die niedrige Absperrung und schlenderte hinüber zu der aus Stein und Stahl gefertigten Statue.
    Das flackernde goldene Licht einer Gedächtnisflamme warf funkelnde Glanzlichter über die drei Figuren des Monuments. Auf der linken stand ein Panther — stilisiert genug, um seine orientalische Herkunft deutlich zu machen, der vor der mittleren Figur zurückwich. Diese Figur, ein Wolfshund, der bereits aus mehreren Wunden blutete, hatte die Fänge entblößt und war im Sprung auf die große schwarze Katze dargestellt. Der trotzige Geist des Hundes kam in seinem Selbstmordangriff zum Ausdruck, denn es war deutlich zu erkennen, daß seine Wunden tödlich waren. Hinter dem Hund lugte ein verschreckt auf dem Boden kauerndes Kind durch die Finger auf die beiden kämpfenden Tiere. Ein Seil, das um die Taille des Kindes geschlungen war, reichte weit genug über die Oberkante der Skulptur hinaus, um die unmittelbar bevorstehende Rettung des Kindes anzudeuten und dem tapferen Opfer des Hundes einen Sinn zu geben.
    Morgan blickte auf die Bronzetafel vor der Flamme und las laut ihren Text: »In Memoriam: Für jene, die am 26. Juni 3027 ihr Leben gaben, um das entführte Landungsschiff Silberadler zu retten. Die Früchte eures Opfers werden ewig leben.« Morgan lauschte, wie seine Worte in der Dunkelheit verklangen, dann betrachtete er die auf der Tafel verewigten Namen. An der Spitze der Liste stand »Oberstleutnant Patrick M. Kell«.
    Morgan schüttelte den Kopf. Ich trauere um dich, Patrick. Und doch, wie ich dich um dein Pflichtgefühl beneide. Du hast nicht mit Zweifeln ringen müssen. Du wußtest, was du zu tun hattest, und du hast es getan. Morgan sah wieder hinauf zu dem stählernen Wolfshund. Ich fühle mich so zerrissen und zerschlagen wie dieser Hund, aber mir ist meine Pflicht nicht so klar.
Aber du hattest es einfacher als ich, Patrick Kell. Als du erfuhrst, daß man deine Cousine Melissa Steiner an Bord der Silberadler gefangenhielt, war dir deine Pflicht klar. Du sahst dich nur überlegenen draconischen Kräften gegenüber. Du hast dein Blut vergossen, um dein Blut zu retten, aber ich bin zwischen meinen beiden Familien gefangen.
    Morgan wandte sich von dem Denkmal ab und schritt über den Rasen auf den Fußweg und das NAIW zu. Ich bin ein Davion. Zuerst und vor allem anderen bin ich meinem Prinzen und den Vereinigten Sonnen verpflichtet. Ich weiß, daß Hanse Davion mich ursprünglich nach New Avalon holte, um ein Pfand gegen meinen Vater in der Hand zu haben, aber das war mir egal. Er holte mich nach Hause! Ich respektiere ihn als meinen Herrscher und meinen Verwandten, ich liebe ihn als meinen Freund.
    Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, meinen Vater zu verraten. Er und Hanse führten nach dem Tod Ians auf Mallory's World einen geheimen, aber deswegen nicht minder erbitterten Kleinkrieg um die Erbfolge, und mein Vater hat verloren. Schlimmer noch, obwohl ich ihn liebte, weiß ich, daß mein Vater im Unrecht war. Ich möchte die beiden wieder zusammenbringen, aber ich fürchte, durch meine Rolle als Trauzeuge des Prinzen treibe ich sie nur noch

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