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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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mit einer schnellen Kopfbewegung das Haar nach hinten. »Zumindest hat man Ihren Arm reparieren können, Bürger.«
Justin zuckte zusammen, als das Mondlicht weißes Feuer über den Flickenteppich des Narbengewebes auf ihrer linken Schulter goß. Als wäre sie von einem Raubtier zerfetzt worden. Obwohl die Plastikchirurgen ohne Zweifel mit größter Sorgfalt zu Werke gegangen waren, konnten die verbliebenen Narben nur die Sinnlosigkeit ihrer Anstrengungen zum Ausdruck bringen. »Wann ist es geschehen?« fragte er leise.
Candaces Gesicht wurde hart. »Vor elf Jahren.«
Nein. Das kann nicht sein ... Justin schluckte schwer. »Nicht auf Spica ...«
Candace nickte. »Doch, auf Spica. Wir belagerten General Sheridan Courtneys Stellungen in Valencia, als ein wagemutiger junger Davion-Offizier, der hervorragend Chinesisch sprach, die Mitglieder meiner Truppe davon überzeugte, daß die Entsatztruppen Davions aus dem Norden kommen würden. Meine Vorgesetzten verlagerten ihre Einheiten und überließen die Verteidigung der Ostflanke meiner Kompanie. Colonel Dobsons Bataillon hat uns voll erwischt...«
Justin senkte den Blick und legte die Arme um seinen Körper. »Sie haben in dem Verteidiger gesteckt...«
Candace nickte. »Und Sie, Lieutenant Justin Xiang Allard, kämpften in einem Totschläger.« Candace neigte den Kopf, bis ihr Gesicht vom Haar verdeckt wurde. »Ich hatte Alpträume, die von unserem Gefecht im Dschungel von Spica handelten. In meinen Träumen haben Sie mich immer weiter verfolgt und meinen Mech mit Ihren Autokanonen auseinandergenommen. Kein Gnadenschuß. Nur das endlose Zermahlen und Zerreißen meines Verteidigers, bis er Schrott war. Wohin ich mich auch wandte, wohin ich auch rannte, Sie warteten auf mich, und ein weiteres Stück meines Mechs ging verloren.«
Justin studierte Candace schweigend, dann trat ein respektvolles Grinsen auf seine Lippen. »Ob Sie's glauben oder nicht, ich habe dieses Gefecht auch mit ziemlicher Regelmäßigkeit nacherlebt. Ich habe nie gewußt, daß Sie die Verteidiger -Pilotin waren, aber es paßt. Sie haben einfach nicht aufgegeben. Ich dachte, ich hätte Ihren Mech schrottreif geschossen. Ich wußte, daß Sie heißliefen, aber immer, wenn ich zu nahe kam, feuerten Sie ihre verdammte PPK ab. In meinen Alpträumen bin ich Ihrem Verteidiger begegnet, als er schon völlig verrostet war, und zugewachsen mit Schlingpflanzen und Lianen. Ich hob die Arme meines Totschlägers, um Ihre Maschine zu erledigen, und das löste einen letzten PPK-Blitz aus. Der traf mein Cockpit, und ich bin schweißgebadet aufgewacht.«
Justin verzog das Gesicht. »Ich habe gesehen, wie Sie ausgestiegen sind, nachdem das Gyroskop ausgefallen war. Ich hatte gehofft, Sie wären unverletzt davongekommen, aber später sah ich die Kanzel.« Justin trat näher und streckte die rechte Hand in Richtung ihrer Schulter aus. »Wenn das Kanzeldach nicht sauber abgesprengt wird, ist jedes Aussteigen ein Vabanquespiel. Das Sicherheitsglas kann sich in einen Rachen mit spitzen Zähnen verwandeln.«
Candace zuckte, als seine Hand ihre nackte Schulter berührte. Justin strich sanft mit den Fingern über die Haut, als könne er die häßlichen Narben glätten. Er streichelte ihre Schulter und atmete tief ein. Er genoß die Wärme und Glätte ihrer Haut. Ihr Duft verdrängte den des Gartens.
Justins Finger berührten die Seide ihrer Robe, und die Kälte des Stoffs traf ihn wie ein Schock. Seine Hand zuckte zurück, als hätte er sie verbrannt. Er trat einen Schritt zurück. »Vergebung, Herzogin, ich wollte Sie nicht...«
Candace legte die Finger der linken Hand auf seine Lippen und brachte ihn zum Verstummen. »Es ist nicht schlimm, Bürger.« Sie lächelte und steckte den Arm wieder in den Ärmel der Robe. »Die Ärzte haben Deltamuskel und Triceps mit Hilfe von Myomerfasern wiederhergestellt, aber die ersten Maßnahmen wurden im Feld durchgeführt und waren entsprechend schlecht. Die Schmerzen lassen sich mit Akupunktur auf ein Minimum reduzieren, aber meine Bewegungsmöglichkeiten sind eingeschränkt.« Sie hielt den linken Arm gerade zur Seite und konnte ihn nur so eben über Schulterhöhe anheben.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ihre Worte in Justins rasende Gedanken vordrangen. Er spürte dasselbe eisige Zittern in seinen Eingeweiden wie bei ihrer ersten Begegnung. Aber trotz jener bösen Vorahnungen hungerte er nach der Frau, die sie ausgelöst hatte. Verdammt noch mal, Justin. Nimm dich zusammen! Du bist

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