BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
was den Alten so beunruhigt?
Stone hantierte ein paar Sekunden lang mit den Akten auf seiner blauen Schreibtischunterlage, dann widmete er sich Redburn. »Zunächst haben wir noch ein paar einfache Sachen zu erledigen, Captain. Wie ich sehe, haben Sie Ihren Lieutenant Craon endlich ins Junggesellenquartier hier auf der Basis gebracht.«
Andrew nickte. »Craon hat seine Sachen gestern hergebracht. Jetzt wohnen alle meine Junioroffiziere auf der Basis.«
»Gut.« Der Colonel öffnete eine grüne Mappe mit Beurteilungen und grinste etwas säuerlich, als er sie betrachtete. »Diese Ergebnisse sind erstaunlich gut für eine Kompanie, die erst vor knapp einem Monat auf diesem Planeten eingetroffen ist, Redburn, Sie können stolz auf Ihre Leute sein.«
Es war völlig klar, daß sie bei ihrer ersten Beurteilung ihr Bestes gaben, Colonel. »Danke, Sir. Die Ehre, für eine Davion-Hauseinheit ausgewählt zu werden ... die Tradition scheint die besten Seiten meiner Männer zu wecken.« Ganz besonders, weil wir aus der Mark Capella kommen und ich der einzige mit Akademieausbildung bin. Wir haben etwas zu beweisen — Ihnen und allen anderen in dieser Einheit. Wir sind keine Bauern aus der Mark, die eigentlich bloß heiße AgroMechs fahren sollten.
Der Colonel nickte abwesend und blätterte weiter. Er sah Andrew über den Rand des Ordners an und lachte verhalten. »Ihr Corporal Payen Montdidier hat die höchste Bewertung im Handwaffeneinsatz des ganzen Regiments. Sie sollten wissen, daß sich unser Sprungtruppenbataillon darüber nicht gerade freut.«
Redburn lächelte. Das überrascht mich nicht im mindesten ... »Ich bin sicher, der Corporal wird sich freuen, das zu hören, Sir.« Als der Oberst die Stirn runzelte, zögerte Andrew. »Ich meine seine Bewertung, Sir.«
Stone hob eine Braue und schloß den Ordner. Er schob ihn zur Seite. Jetzt lag nur noch ein weißer Ordner mit einem roten Stempel vor ihm auf dem Schreibtisch. Der Colonel sah mit zwiespältiger Miene auf ihn hinab; dann verschränkte er die Hände und lehnte sich vor. Seine Arme verdeckten den Ordner fast vollständig.
»Bevor ich zu diesem letzten Punkt komme, Captain, möchte ich mich einmal mit Ihnen über den Sinn hinter der Maßnahme unterhalten, Ihre Kompanie, so wie sie derzeit organisiert ist, dem Ersten Mechbataillon anzugliedern. Ich bin kein uneingeschränkter Befürworter dieser Maßnahme, aber der Prinz möchte ein Experiment machen. Und Sie sind dieses Experiment.« Der Oberst öffnete die Hände und legte sie flach auf die polierte Schreibtischoberfläche.
»Zunächst einmal werden wir Ihre Gruppe nicht aufteilen. Mit siebenundzwanzig Personen haben Sie mehr als das Doppelte des Personals einer gewöhnlichen Mechkompanie. Das stört uns nicht, weil Ihre Leute alle zusammen trainiert haben. Einheiten ungewöhnlicher Größe zusammenzuhalten, hat sich bei den anderen Ausbildungsbataillons gut bewährt.«
Andrew nickte. Das macht es viel einfacher, uns auszugrenzen ...
Der Colonel lehnte sich zurück und ignorierte den weißen Ordner. »Der Prinz möchte Ihre Kompanie als spezielle Nahkampftruppe verwenden. Wir haben eine Reihe von Mechs zusammengesucht, die, wie wir glauben, sich besonders gut für unsere Zwecke eignen. In der Hauptsache Valkyries und Jenner, aber wir haben auch ein paar Speerschleudern und Brandstifter hinzugefügt, um die Sache abzurunden.«
Andrew nickte zögernd. »Die sind alle sprungfähig und ziemlich schnell.«
Der Colonel lächelte. »Genau. Ihre Aufgabe wird darin bestehen, schnell vorzustoßen und sich ebenso schnell wieder zurückzuziehen, nachdem Sie Ihrem Angriffsziel soviel Schaden wie möglich zugefügt haben. Die Valkyries mit ihrer Langstreckenbewaffnung geben Ihnen auch eine gewisse Reichweite, aber ich sehe das mehr als Möglichkeit, Verfolger abzuschrecken.«
»Oder als Möglichkeit, das Ziel vor unserem Angriff sturmreif zu schießen«, bot Andrew an. Er runzelte die Stirn. »Keiner der Mechs hat Maschinengewehre, die wir gegen Infanterie einsetzen könnten ...«
Der Colonel wischte Andrews Einwand beiseite. »Die Brandstifter reichen aus, irgendwelche Bodentruppen abzuschrecken.«
Andrew gab ihm mit einem Nicken recht. »Ich verstehe, Sir. Ich bin sicher, meine Leute werden diese Herausforderung gerne annehmen.« Sein Blick fiel auf den Ordner. »Gibt es sonst noch etwas, Sir?«
Mit dem Zögern eines Arztes, der seinem Patienten eine schlechte Neuigkeit mitteilen muß, reichte Colonel Stone Andrew die
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