BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Clovis. Zu beiden.«
Dan beugte sich hinab und stieß mit Clovis an. »Ich hatte nicht erwartet, Sie hier zu treffen.« Dann bemerkte er das Kell-Hounds-Abzeichen auf Clovis' Fliegerjacke. »Haben Sie sich Fitzpatricks Luft/Raumjockeys angeschlossen?«
Clovis schüttelte den Kopf. »Kommandanthauptmann Ward hat den Flüchtlingen von Styx gestattet, das Landungsschiff Lugh zum Flug nach Lyons in der Isle of Skye zu benutzen. Der Archon hat uns dort Ländereien zugesprochen. Als Gegenleistung hat meine Mutter angeboten, den Kell Hounds die Bifrost zur Verfügung zu stellen, damit Sie zwei Sprungschiffe haben.«
Cat lächelte listig. »Und als Teil der Übereinkunft mußten wir ihr Clovis vom Hals schaffen, bis sie auf Lyons soweit sind.«
»Hm«, knurrte Clovis. »Tatsächlich war es so, daß Kommandanthauptmann Ward von Programmierschwierigkeiten bei euren Mechs hier auf Arc-Royal erfahren hat, und ich wurde sozusagen dienstverpflichtet.« Clovis sah zu Cat hoch. »Er ärgert sich nur, weil ich ihn beim Kartenspiel geschlagen habe.«
Dan lachte laut auf und starrte Cat an. »Sag mir, daß das nicht wahr ist...«
Cat warf Clovis einen düsteren Blick zu, dann lächelte er. »Spielen Sie das bloß nicht hoch, Dan, besser als Sie spiel ich noch allemal.«
»Meine Lippen sind versiegelt«, erwiderte Dan. Er blickte sich im ganzen Raum um und runzelte leicht die Stirn. »Wo ist Oberleutnant Brand? Ich hätte gedacht, wenigstens ein Mitglied meiner Lanze würde zu meiner Begrüßung erscheinen.«
Dan fing einen schnellen Blick zwischen Cat und Clovis auf. Was, zum Satan, haben die beiden ausgeheckt?
Clovis lächelte unschuldig. »Ich weiß nicht. Er wird schon hier irgendwo sein.« Cat nickte stumm.
Dan öffnete seinen Hemdkragen und seufzte. »Jetzt kann ich mich schon mit zwei von eurer Sorte rumschlagen.«
Spontaner Applaus brandete auf, als Morgan Kell in den Raum trat. Dan stellte seinen Bierkrug auf einen Tisch und stimmte ein, dann bemerkte er Salome Ward, die sich gegen die Tür lehnte. Dan drehte sich zu Cat um und deutete auf sein Bier. »Passen Sie mal drauf auf? Ich komme wieder.« Cat nickte, und Dan schob sich durch die Menge zu Salome.
»Ich geh was frische Luft schnappen. Kommst du mit?« Dan lächelte hoffnungsvoll und deutete hinaus auf den jetzt abgedunkelten Beton.
Salome zögerte, dann nickte sie und trat hinaus ins Freie. Als Dan hinter ihnen die Außentür schloß, waren die Stimmen und des Geklirr der Versammlung drinnen wie abgeschnitten. Das nächtliche Tschilpen der Sichakae und das Rauschen des Grases erfüllte die Luft.
Dan legte die Hände auf Salomes Schultern. »Bist du in Ordnung, Salome?«
Sie atmete tief durch, dann nickte sie. »Ja. Ich werd's überleben. Ich war nur nicht auf den Gefühlskonflikt vorbereitet.« Sie hob die Schultern. »Ein Teil von mir möchte ihn umbringen für das, was er mir angetan hat, ein anderer Teil von mir liebt ihn noch immer.« Sie sah zu Dan hinüber. »Ergibt das einen Sinn?«
»Ja, sicher.« Dan nickte. »Einen Teil von dem, was du meinst, kann ich mitfühlen: das Gefühl, verraten und im Stich gelassen worden zu sein.« Er verstummte und sog etwas vom Frieden der Nacht in sich ein. »Als ich Morgan auf Zaniah getroffen habe, habe ich ihm ziemlich zugesetzt. Alles, was ich elf Jahre lang in mich hineingefressen hatte, strömte aus mir heraus ...«
Salome nickte. »Ich weiß. Er hat es mir erzählt.« Sie sah ihm in die Augen. »Morgan hat erzählt, daß du ihm gesagt hast, wie tief er Patrick, dich und mich verletzt hat.«
Als sie sich abwandte, fielen Dans Hände von ihren Schultern. Salome preßte die Arme an ihren Körper. »Er hat sich so verändert, Dan. Seine Wildheit ist verschwunden, aber die Leidenschaft, die ihn getrieben hat, die ist noch da. Ich fühle sie. Ich verlange danach, einen Teil von ihm für mich allein zu haben, so wie es früher war, aber etwas in meinem Innern weigert sich, ihm zu vertrauen. Ich will nie wieder so verletzt werden.«
Dan kaute auf seiner Unterlippe, dann starrte er hinauf zu Arc-Royals beiden Vollmonden, während er seine Worte wählte. »Zwischen Morgan und Yorinaga Kurita geht irgend etwas vor. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich weiß, daß es nichts mit Patricks Tod zu tun hat. Morgan wußte, daß Yorinaga Kurita sein Exil verlassen hatte, lange bevor ich es ihm sagen konnte. Als uns die Agenten meines Vaters über Styx ausfragten und sich noch weigerten, an Yorinagas Rückkehr zu glauben, wußte Morgan
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