BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
der Kette von dem Anschlag auf Ridzik erfahren haben, aber nur ein Verräter am Anfang der Kette konnte ihm ausreichend Zeit geben, Ridziks Evakuierung zu organisieren.«
»Das leuchtet ein.« Shang sah zum Kanzler auf, und Maximilian bestätigte seine Einschätzung.
Justin fuhr fort: »Über diesen Zwischenfall hinaus, habe ich darüber nachgedacht, was Michael Hasek-Davion vor seinem Tod behauptete. Er erklärte, Hanse hätte ihm falsche Daten zugespielt. Wir haben den Gedanken verworfen, weil wir wußten, daß Michaels eigene Informationen nicht hundertprozentig zuverlässig waren. Was aber, wenn er ausnahmsweise die Wahrheit sagte? Hanse müßte einen Kontaktmann in der Maskirovka haben, um sichergehen zu können, daß etwaige echte Daten, die uns erreichten, in der Versenkung verschwanden, so daß Michaels Informationen uns schwächen konnten.«
Romano lehnte sich vor wie eine sprungbereite Katze. »Wer? Wer könnte das sein?«
»Ihr solltet besser fragen, wen ich nicht verdächtige, Lady von Highspire.« Er sah sich um. »Ich vertraue allen Personen in diesem Raum und Alexi Malenkow, aber niemandem sonst.«
Candace erstarrte. »Nicht einmal der Frau des Kanzlers?«
Justin zögerte. Tsen, Alexi und ich wissen, daß Elizabeth Liao eine Affäre mit Pavel Ridzik hatte, aber diese Information ist nicht weitergedrungen. Ein Blick zu Romano erschütterte sein Selbstvertrauen, aber der Ausdruck auf dem Gesicht des Kanzlers nahm schnell seine gesamte Aufmerksamkeit gefangen. Was geht hier vor?
Schmerz und Verwirrung kämpften im Gesicht des Kanzlers miteinander. »Halte sie aus dieser Sache heraus. Sie wird wiederkommen.«
Romano wirbelte herum. »Verstoße sie, Vater! Verurteile sie zu Mutig Herz! Immer wieder vergibst du ihr, wenn sie dich im Stich läßt, nur um reumütig zurückzukehren. Mach dich endlich von dieser Schlampe frei!«
Maximilian Liao wurde starr vor Zorn, und sein Körper schien durch die Wut mit neuem Leben erfüllt. »Ich lasse mich nicht von einem verwöhnten Balg belehren, Romano. Ich bin der Kanzler der Konföderation Capella! Ich habe meinen Wert für diese Nation oft genug unter Beweis gestellt! Was ich der Frau, die ich nach dem Tode deiner Mutter geheiratet habe, verzeihe und mich zu vergessen entscheide, ist meine Sache. Es ist keinesfalls ein Thema, über das ich mich mit einer launenhaften, besitzlosen Adligen zu unterhalten gewillt bin!«
Die meisten anderen wären unter Liaos harten Worten in sich zusammengefallen, aber nicht Romano. Sie blinzelte ihn unbewegt und katzengleich wie immer mit ihren grünen Augen an und ließ sich wieder auf ihren Platz zu seinen Füßen nieder. Allerdings lehnte sie sich nicht mehr an sein Bein.
Justin sah in Liaos wütendes Gesicht. Wenn die Gattin des Kanzlers wieder einmal ausgerissen ist, müssen wir sie finden. Prinz Hanse Davion würde einen Freudentanz aufführen, sollte sie desertieren. Er kniff die Augen zusammen. Man wird einen entsprechenden Vorschlag machen müssen, aber nicht hier und jetzt. Ich werde Alexi stillschweigend daransetzen.
Tsen unterbrach die peinliche Stille mit einer Frage. »Was haben Sie bezüglich dieses Verräterproblems unternommen?«
»Ich habe Alexi daran gesetzt, einige Kommunikationsprotokolle zu überprüfen, aber für einen einzelnen ist es eine schwere Aufgabe. Ich war damit beschäftigt, Michaels Leiche zu überführen und Operation Eindringling vorzubereiten.«
Maximilian Liao schloß die Augen wie ein Löwe, der sich die Sonne auf den Pelz brennen läßt. »Tsen Shang, Sie werden die Suche nach dem vermuteten Spion in unserer Mitte übernehmen. Sie werden ihn oder sie aufspüren und bei lebendigem Leib fangen. Ich will Davions gesamtes Spionagenetz hier auf Sian.«
»Jawohl, Quelle der Weisheit.« Shang nickte ergeben, dann blickte er sich zu Romano um, die an seinem Ärmel zupfte. Die Schärfe ihres Blicks war ein deutlicher Schock für ihn. Er versuchte, sich ihr zu widersetzen, aber sie war nicht gewillt, sein Zögern hinzunehmen.
Romanos Blicke bohrten sich wie Dolche in Justin. »Diese extravagante >Kommandostrecke<, die Sie zu Ihrer persönlichen Befriedigung aufgebaut haben, verbraucht viel zu viele Sprungschiffe. Ihretwegen können wir unsere Truppen nicht effizient verschiffen. Sie kosten uns den Krieg!«
In Justins Gesicht spielten die Muskeln. Miststück! Deine Intrigen können sich eines Tages als sehr kostspielig erweisen. Er atmete tief durch, um die Wut aus seinem Innern zu vertreiben. »Wieder
Weitere Kostenlose Bücher