BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Spielt Xiang mit ihr, so wie ich mit Tsen Shang?
Sie schloß die Augen und beschwor eine ihrer beunruhigenderen, aber liebsten Phantasien. Justin Xiang kam zu ihr, und seine Wut und Verachtung über ihren Versuch, seinen Vater zu töten, hatte sich in Leidenschaft verwandelt. Sie liebten sich wie wild, und sie erschauerte unter den kalten Liebkosungen seiner stählernen Hand ...
Das Stakkato der Explosionen, mit dem das Ende des Feuerwerks angezeigt wurde, riß sie aus ihrer Traumbegegnung mit dem Geliebten ihrer Schwester. Mit ihm als meiner rechten Hand könnte sich mir niemand widersetzen. Mit ihm als Gegner, auf der Seite meiner Schwester, werde ich den Thron nie erlangen, den ich so offensichtlich verdiene. Kann ich ihn auf meine Seite ziehen, oder muß ich ihn eliminieren, wie ich andere Bedrohungen des capellanischen Staates eliminiert habe?
Das Bild ihrer toten Stiefmutter, die halbverwest in der Leichenhalle lag, erschien vor ihrem inneren Auge. Dann trat ein anderes Bild an diese Stelle: Ihre Stiefmutter und Oberst Pavel Ridzik, die es in einem Bungalow auf Terra wie Tiere miteinander trieben. Sie hatte es nicht gesehen, aber Tsen Shang hatte ihr davon erzählt. Alexi Malenkow hat es Justin und Tsen gemeldet, während wir bei der Hochzeit von Hanse und Melissa waren. Ridzik und Elizabeth haben sich nicht einmal so weit vorgesehen, sicherzustellen, daß niemand ihnen in ihr Liebesnest folgte.
Beim Gedanken an Ridzik wurden Romanos hübsche Züge zu einer Grimasse. Du bist ein abscheulicher Bastard, Ridzik. Wie konnte ich dich jemals als Gefährten zum Ausbau meiner Machtstellung auch nur in Erwägung ziehen? Du kriechst vor Hanse Davion, damit er dein kostbares Tikonov nicht schluckt, und dann entschließt du dich zu einem kleinen Kreuzzug auf eigene Faust. Du greifst die Liga Freier Welten an, statt deinem Herrn zu helfen, deine alte Heimat zu unterwerfen. Sind wir deiner Ansicht nach eine so minderwertige Bedrohung?
Romano fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ja, bevor ich meinen nächsten Zug mache, wird es Zeit, ein paar lose Enden zu verknüpfen. Du hast die Konföderation Capella arrogant abgetan, Pavel Ridzik. Mein Vater hat bereits versucht, dich umbringen zu lassen, aber er hat versagt. Ich werde mir die Sünden meines Vaters nicht anrechnen lassen. Es wird Zeit für dich, zu sterben. Romano lachte leise, als sie die letzten Fäden eines Planes zusammenfügte, dem er nicht entrinnen konnte.
DRITTES BUCH PFLICHT
Vergiß dein Glück; tu deine Pflicht. W ILL D URANT
23
New Avalon
Mark Crucis, Vereinigte Sonnen
29. Juli 3029
Riva Allard fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar und reckte sich. Irgendwas an dieser Arbeit ist seltsam. Sie kniff die Augen zusammen und las die Antwort auf die Frage über die künstliche Stimulation vegetativer Muskeln, die auf dem Sichtschirm prangte, laut vor. »Obwohl die Technologie zum Einsatz elektrischer Impulse für die Stimulation motorischer Muskeln und die Transformation ihres Gewebes in einen Zustand ähnlich dem vegetativer Muskulatur bereits seit Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zugänglich ist, erreichte die Wissenschaft erst 2947 ein volles Verständnis der Biomechanik dieser Veränderung. Der Einsatz der aus dem Transformationsprozeß gewonnenen Informationen hat einen großen Beitrag zur Herstellung von Myomermuskeln für die Transplantation innerer Organe geleistet.« Nein, diese Antwort paßte ganz und gar nicht zu Bob Clark.
Sie blickte sich zu ihrer Assistentin um. »Julie, als wir das Examen in Biomech 104 gaben, neben wem hat Clark gesessen?«
Julie blickte zur Decke auf und dachte nach. »Linda Hoffmann, die Transferstudentin aus dem Lyranischen Commonwealth.« Sie suchte einen kleinen Stapel Disc ab und zog eine davon heraus. Sie warf Riva die Platte zu. »Da hast du sie. Die kennt sich aus. Ich glaube, ich habe ihr 121 von 128 möglichen Punkten gegeben.«
Riva fing die Disc gekonnt auf und schob sie in den zweiten Spieler. Mit ein paar schnellen Befehlen ließ sie Hoffmanns Antwort auf die Frage neben der von Bob Clark angebotenen erscheinen. »Dejä vu! Anscheinend hat Mr. Clark großzügig von Miss Hoffmann abgeschrieben.« Sie drehte ihren Stuhl zu Julie um. »Gib mir einen guten Grund, ihn nicht auf der Stelle in eine Fronteinheit durchfallen zu lassen ...«
Julie sah zu Boden. Als sie den Kopf wieder hob, war ein linkischer Ausdruck auf ihrem Gesicht. »Du hättest ihn im Labor sehen sollen. Er war in
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