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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Schweigen der Scoutlanze nichts anderes verhieß, waren sie immer noch in vernünftiger Verfassung. Die Lage spitzte sich jedoch von Minute zu Minute zu, und sie hatten ihre Ziele nicht einmal annähernd erreicht. Wenn es dem Rest der Dragoner nicht besser erging, konnte ihnen noch viel Ärger bevorstehen. »Was ist mit Epsilon?«
»Die sind oben auf der Böschung im Stau steckengeblieben. Colonel Arbuthnot bekundet Interesse daran, die Koffer zu packen.«
Kerensky machte sich mit einer Kette russischer Flüche Luft. Ikeda, der an Kerenskys verbale Ausbrüche gewöhnt war, wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte und das Gespräch wiederaufnahm. »Wir kommen zurück, Ikeda. Wenn Sie was von der Scoutlanze hören, geben Sie ihr den Befehl, nach Hause zu kommen.«
Sie hoffte, der Angriff auf Udibi verlief besser. Aufgrund des wachsenden Versorgungsproblems brauchten die Dragoner alles, was sie dort in die Finger kriegen konnten. Sie hatte sich an diesem Angriff beteiligen wollen, aber der Colonel hatte es für besser gehalten, daß ihre profilierte Kompanie dort blieb, wo die Kuritas sie sehen konnten, als Ablenkung. Also saßen die Witwen hier bei dieser hoffnungslosen Spritztour auf Benet fest, und es hatte langsam den Anschein, als wollten die Dracos nicht, daß sie auch nur ein Dragoner überlebte. Sie, Natascha Kerensky würde aber nicht zusehen, wie sich diese Operation in ein Selbstmordunternehmen verwandelte.
»In Ordnung, Lanze«, rief Kerensky über die Frequenz der Lanze. »Zeit für uns kleine Spinnen, Kurs aufs Netz zu nehmen.«
Die Befehlslanze machte sich auf den Weg den Berg hinunter. Hayes meldete, daß alle leicht passierbaren Wege von Daviontruppen blockiert waren, er aber in der Nähe einer Brandwache einen Pfad entdeckt habe, der zunächst um den Berg herum zur Ostwand und dort nach unten führte. Da Kerensky engeren Kontakt mit den Daviontruppen nach Möglichkeit vermeiden wollte, beschloß sie, den Pfad zu benutzen.
Als sie ihn erreicht hatten, war die Wache von einem kleinen Davion-Kontingent besetzt. In einem kurzen, heftigen Feuergefecht schalteten die Witwen eine Valkyrie und einen STOL-MechJäger aus und schlugen die restlichen Davies in die Flucht. Hayes Greif mußte einen Treffer an seinen bereits lädierten Sprungdüsen hinnehmen, wodurch er gezwungen war, sie bis zu ihrer Reparatur völlig abzuschalten. Die anderen Witwen erlitten nur geringfügige Schäden.
Zweimal sichteten sie STOLs, die nach ihnen suchten. Dem ersten mußte die Infrarotausrüstung gefehlt haben, andernfalls hätte er die Abwärme der BattleMechs sicherlich geortet, obwohl sie bei seiner Annäherung den Pfad sofort verlassen und im Wald Deckung gesucht hatten. Der Davion hatte sie jedenfalls übersehen. Der zweite war entweder besser ausgerüstet, oder aber der Pilot war aufmerksamer. Seine Wachsamkeit wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Eine Raketensalve aus Sheridans Kreuzritter verwandelte den Davionjäger in einen Feuerball.
Sheridans Impulsivität verfluchend, trieb Kerensky ihre Lanze vorwärts. Der Absturz des Jägers würde Daviontruppen so sicher auf den Plan rufen wie der Funkbericht eines Beobachters. Mit etwas Glück würden sie genug Boden gutmachen, um die Davies zu einem relativ breit angelegten Suchschema und zum Ausschwärmen ihrer Streitkräfte zu zwingen, damit sie alle Routen, die die schwarzen Mechs genommen haben mochten, abdecken konnten. Dadurch würden die Witwen eine bessere Chance zum Entwischen haben.
Der Pfad, dem sie folgten, verengte sich stetig, bis er kaum noch breit genug für einen Mech war. Kerensky schickte Hayes voraus. Sein Greif war der leichteste und manövrierfähigste ihrer Mechs und konnte am schnellsten reagieren, sollten sie unterwegs auf Schwierigkeiten stoßen. Trotz seiner Proteste schickte Kerensky MacLaren als nächsten. Der Sergeant wollte in ihrer Nähe bleiben, um sie zu beschützen. Sie überzeugte ihn davon, daß, sollte Hayes in Schwierigkeiten geraten, die schreckliche Feuerkraft des Marodeur am besten dazu geeignet war, den Weg freizuschießen und die Witwen, und damit auch Kerensky, davor zu bewahren, wirklich in die Klemme zu geraten. Sheridan ging als nächste, weil Kerensky die Nachhut für sich selbst reserviert hatte. Wenn die Davions sie auf dem engen Pfad einholten, wollte sie nicht, daß sich einer ihrer Leute opferte, um der Witwe die Flucht zu ermöglichen.
Zwanzig nervenaufreibende Minuten lang bahnten sich die Witwen einen Weg bergab.

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