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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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vor, während er gleichzeitig hoffte, daß Jenettes Ablenkungsmanöver die Menschen lange genug aus dieser Nebengasse fernhalten würde, so daß sie sich noch absetzen konnten.
»Panati.« Der Tonfall des Gerüsteten war entschieden und endgültig und machte aus dem Namen des Mannes ein Todesurteil. »Dieses Mal wirst du nicht entkommen.«
Dechan schaute schockiert auf. Es schien unmöglich, daß sie ihre langgesuchte Beute schließlich doch aufgespürt hatten. Sein Partner schien jedoch nicht gewillt zu sein, sofort endgültige Maßnahmen zu ergreifen. Sehr schön, mein Freund, billigte Dechan sein Verhalten im stillen. Koste dein Glück ruhig aus. Er machte sich wieder an die Arbeit. Dechans Überraschung angesichts der Entdeckung seines Begleiters wurde durch ehrfürchtige Scheu verdrängt, als er den Mann erkannte, den er gerade durchsuchte. »Einheit!«
Er ließ den Arm des Kuritas fahren und richtete sich aus seiner Hocke auf. Als die Hand auf das Straßenpflaster aufprallte, entrang sich den Lippen des Mannes ein Stöhnen. Dechan wich zwei Schritte zurück und stieß mit seinem gerüsteten Begleiter zusammen, der immer noch den Mann anstarrte, den er als Panati identifiziert hatte.
»Vergiß Panati! Wir haben Theodore Kurita persönlich kassiert!«
Der Gerüstete schob Dechan zur Seite und ging zu dem fraglichen Mann, um die Identifikation zu bestätigen.
»Was für eine Gelegenheit!« sprudelte es aus Dechan hervor. »Wir haben Takashis Sohn in unserer Gewalt. Jetzt kannst du dich an Kurita rächen.«
»Nein.«
Dechan wurde von der einsilbigen Antwort überrascht. »Ich dachte, du glaubst, die ganze Familie sei für die Handlungen eines ihrer Mitglieder verantwortlich.«
»Es stimmt, daß die Gruppe die Verantwortung für die Aktionen eines einzelnen Mitglieds trägt.«
»Dann können wir ihn ja jetzt töten und die Sache damit zu Ende bringen. Ein Kurita-Leben, um deine Rache zu erfüllen. Wir würden nicht unseren Hals riskieren müssen, um den Koordinator zu schnappen.«
»So einfach ist das nicht. Es handelt sich um eine Vendetta. Nur die wirklich Verantwortlichen kommen als Opfer in Frage.«
Ein Stöhnen des Gegenstands ihrer Unterhaltung beendete sie. Der Strahler des Gerüsteten richtete sich auf Theodore, während dieser sich schwerfällig erhob. Dechan setzte sich in Bewegung, um den benommenen Kurita festzuhalten.
»Der Rotschopf muß ihn vor dem größten Teil der Ladung abgeschirmt haben.«
»Du bist der letzte Abschaum, Kopfgeldjäger«, krächzte Theodore. »Ein Mörder. Du hast keinen Anspruch auf irgendeine Vendetta.«
»Es ist nicht mein Wunsch, Sie zu töten, Prinz Theodore. Panati dagegen muß sterben, ob Sie uns die Papiere ausliefern oder nicht.«
»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Wenn du Panati-san tötest, wirst du gejagt werden wie der räudige Hund, der du bist.«
»Ich habe das Recht der Vendetta, ihn zu töten.«
»Du hast überhaupt kein Recht. Du bist ein Ehrloser! Ein gedungener Mörder!«
Der Gerüstete stand einen Augenblick lang stocksteif da. Dann nahm er die linke Hand von seiner Waffe und schob sie unter seinen Helm. Dechan hörte, wie sich die Verschlüsse öffneten. Mit einer geschmeidigen Bewegung streifte sich der Gerüstete den Helm über den Kopf und ließ ihn auf die Straße fallen.
Dechan spürte, wie Theodore zusammenzuckte, als das Gesicht seines Partners enthüllt wurde. Das Gesicht des Gerüsteten hatte nicht mehr die hübschen, regelmäßigen Züge seiner Jugend. Eine unregelmäßige Narbe verlief über die linke Wange und Augenhöhle hinweg und verschwand unter seinem rabenschwarzen Haar, das ihm jetzt schweißdurchtränkt am Schädel klebte. Das Auge war der bösartigen Wunde zum Opfer gefallen. Seine milchig weiße Iris bildete einen schockierenden Kontrast zum tiefen Braun des anderen Auges.
»Ich bin Michi Noketsuna«, sagte der Gerüstete. »Der Großteil meiner Vergangenheit ist ohne Belang. Jahrelang habe ich Minobu Tetsuhara als Stabsoffizier gedient. Er ist in eine Situation gedrängt worden, aus der es keinen Ausweg gab. Ich habe ihm bei der Seppuku- Zeremonie zur Seite gestanden, zu der ihn sein Ehrgefühl gezwungen hat. Unehrenhafte Männer haben ihm das angetan, und ich habe geschworen, daß sie dafür zahlen werden. Ich habe den Kriegsherrn Samsonow gejagt, der ihn auf Misery hintergangen hat. Ich wollte auch die Handlanger des Kriegsherrn jagen, die die Ereignisse ins Rollen brachten, die zu diesem letzten Verrat geführt haben.

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