BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
Deine Kampfbefehle werden die Vermeidung ziviler Beteiligung betonen. Ich will dreifache Sicherheitsvorkehrungen für das Warnsystem der Neunten VC, damit sie nicht aus dem Diabolis geradewegs in einen Hinterhalt der Jadefalken stolpern. Außerdem wirst du einen Plan für die Isolierung der ComStar-Einrichtung in Daubton ausarbeiten und integrieren. «
Victor blinzelte. »Das ist ein Marschbefehl! Du gestattest mir den Angriff?«
Der Marschall nickte. »Dein Plan hat seine Schwächen, aber der mögliche Gewinn ist größer als die Risiken. Von den mir vorliegenden Plänen ist dies der beste.«
Victor blickte auf Kai hinab und strahlte ihn an, dann wandte er sich wieder an Morgan. »Ich kann dir nicht genug danken ...«
Morgan hob die Rechte. »Keinen Dank. Oberst Allard ist der Einsatzleiter, aber ich mache dich für das Leben jedes einzelnen Mannes, jeder Frau und jedes Kindes auf Twycross verantwortlich. Das ist eine fürchterliche Bürde, aber es ist nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was dich erwartet, wenn du auf den Thron steigst. In zwanzig Jahren, wenn sich nur noch ein paar Historiker an diesen Angriff erinnern, kannst du entscheiden, ob du Grund hast, mir zu danken.«
Victor Steiner-Davion kniff die Augen zusammen. Wahre Worte, Vetter. »Also dann, in zwanzig Jahren, Morgan.«
Nach der Auflösung der Versammlung holte Victor Kai im Gang ein. »Also, wir haben es geschafft. Wir fliegen nach Twycross.« Kais gedrücktes Nicken ließ Alarmglocken in Victors Gedanken laut werden. »Was ist los? Erzähl mir nicht, daß du jetzt nervös wirst, wo alles vorüber ist.
Kai schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Als ich die Nachschubsituation überprüfen mußte, habe ich gesehen, daß mein Mech noch nicht eingetroffen ist, und auch nicht mehr rechtzeitig hier sein kann.« Er sah sich zu Victor um. »Wegen irgendwelcher bürokratischen Verwicklungen bin ich entrechtet!« Dieses Wort drang wie ein Messer durch Victors Eingeweide. Entrechtet! Gibt es ein schlimmeres Schicksal als das eines MechKriegers ohne Mech ? Er schauderte. »Ich kann den Befehl über meine Lanze an Lieutenant Abel von Rhemmer übergeben«, sprach Kai weiter. »Er ist gerade von Nagelring zur Zehnten gekommen. Er sollte es schaffen.«
»Den Teufel wirst du tun!« Victor packte Kai bei den Schultern und drehte ihn zu sich. »Jetzt hör mir mal zu! Wir haben diesen Plan mit dir an der Spitze deiner Lanze ausgearbeitet. Zum Teufel, wir haben dein ganzes Bataillon für Krisenfälle vorgesehen, weil eine Reihe seiner Kommandeure für schnelles Denken bekannt sind - und du stehst an der Spitze dieser Liste, mein Freund. «
Kai senkte den Kopf. »Ich weiß die Aufmunterung zu schätzen, aber das bringt Yen-lo-wang auch nicht schneller hierher.« Er sah auf. »Aber keine Sorge. Für alle Welten in der Mark Tamar würde ich diese Mission nicht verpassen. Ich werde in der Kommandostelle sein, oder wo immer du mich sonst haben willst. Ich will mich nicht drücken, ich sehe nur den Tatsachen ins Auge.«
»Kai, die Tatsachen sind wie folgt: Ich will dich dabei haben, und ich will dich in einem Mech an der Spitze deiner Lanze sehen.« Victor verzog das Gesicht. »Wozu bin ich der Sohn des Prinzen der Vereinigten Sonnen und des Archon des Lyranischen Commonwealth, wenn ich einem Freund keinen Mech besorgen kann?« Er seufzte. »Es wird nicht Yen-lo-wang sein, aber vielleicht , finde ich eine ähnliche Maschine. Keine Bange. Ich finde ein Gefährt für dich.« Kai lächelte dankbar. »Muß ich auch zwanzig Jahre warten, bevor ich mich bedanken darf?« Victor lachte, legte den Arm um Kais Schultern und steuerte seinen Freund den Gang hinunter: »Ja, ich denke, daß ist eine gute Idee. Auf die Weise können wir wenigstens sicher sein, daß wir beide noch da sind.« »Ich bestimmt, Hoheit.«
Victor lächelte bei sich. Und mit deiner Hilfe, Kai, werde ich es auch sein.
32
Sprungschiff Höhlenwolf, Angriffsorbit, Engadin VII Provinz Radstadt, Freie Republik Rasalhaag
30. August 3050
Phelan Kell ließ sich auf seine Pritsche fallen und stöhnte, als er die Beine streckte. »Gott, bin ich fertig.«
Griff, der gerade vorbeikam, klopfte ihm auf den Oberschenkel. »Sie hält dich nachts wach, was?«
Ärger zuckte über Phelans Miene, aber er sagte nichts.
»Nein, das ist nicht das Problem. Anscheinend sind die Verteidiger von Engadin alle mit tragbaren Infernowerfern ausgerüstet. In verschiedenen kleinen Satellitenfabriken auf der ganzen Oberfläche
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