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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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auf den Rücken und deckte die Augen mit dem rechten Unterarm ab. »Viel Spaß!«
»Ja, Mutti. Du brauchst nicht aufzubleiben.«
    Phelan schoß hoch, als Griff die Matratze emporriß und den Dietrich darunter warf. Im ganzen Schlafsaal schlüpften ehemalige Piraten unter die Decken und gaben vor, fest zu schlafen. Griff ließ Phelans Matratze wieder los, hüpfte in seine Koje und zog sich die Decke über den Kopf.
    Phelan blinzelte ein paarmal, versuchte seinen Freund im Dunkel zu erkennen. »Was, zur Hölle, ist passiert?«
    »Nichts.« Griff schlug wütend mit der Faust auf sein Kissen. »Schlaf weiter! Besser, du weißt nichts davon.«
Kenny Ryans Stimme schnitt durch die Dunkelheit. »Erzähl es ihm, Griff!«
Ryans tückischer Tonfall und Griffs sofortige Ablehnung machten Phelan klar, daß es sich um eine mittlere Katastrophe handeln mußte. »Verflucht, Griff, laß mich nicht hängen. Ihr habt meinen Dietrich benutzt, das heißt, ich bin beteiligt. Was ist geschehen?«
»Sag es ihm, Griff, sonst tu ich es!« bestand Ryan.
»Nein, du Hundesohn. Nein!« Griff legte sich auf die Seite und sah den jungen Söldner an. »Wir sind zu Vlads Stube gegangen. Wir haben die Tür aufgemacht. Er war da. Ende der Geschichte. Und jetzt schlaf weiter.«
Phelan starrte Griff an. »Hat er euch gesehen?«
»Nein. Es war dunkel. Wir waren bestenfalls zwei Schatten im Türrahmen. So, jetzt weißt du, was geschehen ist. Schlaf weiter!«
Bevor Phelan eine weitere Frage stellen konnte, unterbrach ihn Ryans Stimme. »Erzähl ihm alles, Griff! Tu es, oder ich tu's, und du weißt, ich tu es gern!«
Phelan hörte, wie Griffs Zähne arbeiteten. »Vlad war nicht allein . . . «
»Wieso, zum Teufel, sollte mich das interessieren?« fragte Phelan, aber er fragte sich gleichzeitig, warum Kenny Ryan soviel Wert darauf legte, daß er es erfuhr. Wenn Kenny will, daß ich es mitbekomme, muß es schlimm sein . .. Dann traf es ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. »Nein«, keuchte er. »Das kann nicht ...«
»He, du hast es erraten, Kell«, bestätigte Ryan fröhlich. »Sie war bei ihm, und sie haben keine Truppenbewegungen besprochen.« Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Du hast uns gar nicht erzählt, was für ein Schreihals sie ist, Kell, wenn sie so richtig gefickt wird.«
Das Bild Rannas und Vlads, die es im Licht des Korridors miteinander trieben, brannte sich in Phelans Hirn. All seine Erinnerungen an ihre zusammen verlebten Momente verwandelten sich in bittere Galle. Ihre weiche Haut unter seinen Händen wurde zur Liebkosung Tausender Rasierklingen. Ihre Lustschreie wurden zu höhnendem Gelächter, und aus der Liebe, die er in ihren Augen gelesen hatte, wurde Verachtung. Ich war ein Idiot! Ulric hat mich benutzt, Vlad hat mich benutzt, Ranna hat mich benutzt. Ich bin ein Werkzeug für sie, nicht mehr. Es macht Ulric Spaß, von Zeit zu Zeit meinen Rat einzuholen. Es macht Vlad Spaß, mir das Leben zur Hölle zu machen. Es macht Ranna Spaß . . .
Der tiefe Schmerz in seinem Innern verhinderte, daß er den Gedanken zu Ende dachte. Er wandte sich zu Griff um, ignorierte Ryans hämisches Gelächter, und schluckte schwer. »Danke für dein Mitgefühl, aber es ist besser, wenn ich Bescheid weiß ...«
Griff streckte den Arm aus und drückte Phelans Schulter.
»Ich hätte einen Weg gefunden, dich weniger schmerzhaft aufzuklären. Ich hätte dich nicht im unklaren gelassen . . . «
»Ihn aufzuklären? Ihn im unklaren lassen? Himmel, Griff, hör auf! Mit deinen Wortspielereien bringst du mich um. «
Griff warf die Decke zurück. »Mit meinen bloßen Händen werde ich dich umbringen, du widerliche Mißgeburt! «
Phelan sah Ryans Silhouette ein paar Betten weiter. »Was ist los? Ist Kellmann nicht Manns genug, um seine Kämpfe selbst auszutragen, franeg?« Ryans Stimme wurde schneidend. »Natürlich nicht. Wenn er ein Mann wäre, hätte sich sein Betthäschen keinen anderen gesucht, oder?«
Das Flüstern der aufgleitenden Tür ging dem Aufflammen der Beleuchtung nur eine halbe Sekunde voraus. Phelan deckte die Augen ab und sah Vlad im Eingang stehen. Sein blauer Overall stand bis zur Taille offen, und auf den dichten schwarzen Locken seines Brusthaars glänzte der Schweiß. Seine Augen loderten vor Zorn, und sein Gesicht wirkte geradezu dämonisch.
»Wer von euch Savashris hat es gewagt, in mein Quartier einzudringen?« knurrte er. »Gebt ihn heraus, oder ihr werdet es alle bereuen!«
Vlad hielt ein schwarzes, fünfzehn Zentimeter langes Rohr in

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