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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ausgereizt. Und es liegt auch nicht daran,
daß ich die Idee, ein Söldner zu sein, nicht ertragen könnte ... « »Könntest du das wirklich, Tyra? Könntest du wirklich eine
Söldnerin sein?«
Es war eine Frage, die sie sich, seit sie Phelan kennengelernt
hatte, schon häufig gestellt hatte, aber das machte die Antwort
nicht leichter. »Ich glaube schon«, erwiderte sie und massierte
weiter seinen Rücken. »Trotz der Vorurteile, mit denen ich
aufgewachsen bin. Selbst hier wirkt der Zauber der Geschichten
von Wolfs Dragonern, den Kell Hounds und der Leichten Eridani
Reiterei. Gleichgültig, wie mißtrauisch viele Söldnern gegenüber
sind, manche Einheiten haben trotz allem die Aura edler
Gesetzloser.«
Phelan hob vorsichtig die Hand ans linke Auge. »Sehr
beruhigend. Ich möchte nicht wissen, wie man hier mit
unbeliebten Söldnern umspringt.«
Tyra ignorierte Phelans Kommentar. »Es liegt nicht daran,
daß ich es nicht ertragen könnte, eine Söldnerin zu sein. Es ist der
Gedanke, ohne Nation zu sein, den ich nicht aushalte.« Phelan runzelte die Stirn. »Was redest du da? Ich bin auf
Arc-Royal geboren. Ich bin ein Bürger des Lyranischen
Commonwealth. Ich habe meine Loyalitäten ... Engstirniger
Nationalismus! So ein Unfug!« Tyras blaue Augen wurden zu
Schlitzen. »Wirklich. Phelan, in den drei Monaten, seit die Kell
Hounds hier auf Günzburg festsitzen, habe ich dich sehr gut
kennengelernt. Ich glaube, du bist loyal, aber deine Loyalität gilt
keiner Nation. Du hast mir selbst erzählt, wieviel du in deinem
Leben gereist bist. Die Hounds haben seit deiner Geburt erst in
den Vereinigten Sonnen gedient, dann im Lyranischen
Commonwealth und schließlich im St. Ives-Pakt. Du hast mehr
Zeit auf der Dragoner - Basiswelt Outreach verbracht als auf Arc-Royal. Du bist loyal, aber eher deiner Familie und deinen
Freunden gegenüber als einem Ort.«
»Ist das etwa falsch?«
Tyra nahm seine Linke in die ihre und drückte sie. »Nein, an
sich nicht. Aber es kann dich in Schwierigkeiten bringen. Es hat
dafür gesorgt, daß du aus Nagelring geworfen wurdest ... « Phelans Miene verdüsterte sich. »Und daß ich dich verloren
habe.«
Tyra packte Phelans Schultern und drehte ihn herum. »Ja
aber nicht so, wie du meinst. Ich kann ebensowenig meine
Identität als Rasalhaagerin aufgeben, wie du deine als Kell
Hound. Wir sind beide in unseren jeweiligen Hintergrund
eingebunden, weil er uns geformt hat, uns unser Gefühl für
Gerechtigkeit gegeben hat, dafür, was falsch und richtig ist.«
Sie griff in die Tasche ihrer silbernen Fliegerjacke und zog ein
kleines Päckchen heraus. »Du hast dafür gesorgt, daß ich über
vieles nachgedacht habe, und dafür bin ich dir sehr dankbar.« Sie
schluckte.
»Du konntest mich gestern abend nicht finden, weil ich im
Haus meines Vaters war, um das hier für dich fertig, zu machen.«
Langsam entfaltete Phelan die Verpackung, dann versteifte er
sich, als der darin enthaltene Schatz in seine offene Hand fiel. Die
silberne Gürtelschnalle hatte die Form des Hundekopfwappens
der Kell Hounds. Der Kopf war mit Onyx eingelegt, und die
Augen des Hundes leuchteten mit dem wilden, kalten Grün von
Malachiten.
Phelans Mund stand offen. »Mein Gott, Tyra, das ist
wunderschön. Wie kann ich das je ... «
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, dann küßte sie
ihn. »Ich weiß, die Augen des Hundes sollten rot sein, wie auf
dem Einheitsabzeichen, aber ich habe Malachit genommen, um
sie an deine Augen anzupassen. Ich habe die Schnalle für deinen
Waffengurt gemacht, weil ich weiß, daß du im Pilotensitz gern
eine Waffe trägst. Sie soll dich beschützen.«
Phelan riß Tyra an sich und preßte sie gegen seinen Körper,
bis sie das angestrengte Zittern spürte. Sie strich mit beiden Händen über seinen Rücken, dann löste sie sich langsam aus seinem Griff. »Wir sollten zu unserer gemeinsamen Audienz ins
Büro gehen.«
Phelan erhob sich steifbeinig und umschloß die
Gürtelschnalle mit der Rechten, als zöge er Kraft aus ihr. »Was
immer da drinnen geschieht - und ich verspreche nichts -, du
sollst wissen, daß meine Loyalität auch dir gilt.« Er schüttelte den
Kopf. »Ich hätte wahrscheinlich besser zuhören sollen, als mir
alle gesagt haben, es könne nicht gutgehen - es werde nur Ärger
bringen, wenn ein Söldner und eine Tochter des Freien Rasalhaag
versuchen, zueinander zu finden.«
Tyra lächelte sanft. »Aber es ist gutgegangen, Phelan ... drei
Monate lang. Sollten wir dafür nicht dankbar

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