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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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kam das Chaos. Ohne die
Kurita-Verwalter rief jeder Trottel mit einer Vision von Utopia
seine eigene Nation aus und ernannte sich zum Kaiser auf Lebenszeit.« Er umfaßte mit einer Geste ganz Stortalar City. »Es kam zu ständiger Nahrungsmittelknappheit und zu Aufständen. Ich mußte etwas unternehmen.«
»Ich erinnere mich, Vater. Ich erinnere mich daran, wie stolz ich auf dich war, als du eines Morgens losgingst, um Ordnung zu schaffen. Die Menschen hörten dir zu, wie es sich auch gehörte,
und du hast für Ordnung gesorgt...«
Miraborg fiel zusammen und nahm ihr das nächste Wort aus
dem Mund: »Aber ... «
»Ja, aber«, wiederholte Tyra. »Du wurdest zu einem
Symbol. Die Menschen sahen zu dir als ihrem Führer auf und
übernahmen deine Sorgen und Ansichten. Sie hassen Söldner,
weil sie dachten, du haßt sie. Nein, sieh nicht weg. Sieh mich an.
Ich erinnere mich, Vater. Ich erinnere mich daran, daß du nicht
alle Söldner für deine Verwundung verantwortlich gemacht hast,
und einmal hast du mir sogar erklärt, Colonel Vinson hatte recht
damit, seine Vigilantes abzuziehen, nachdem seine vertraglichen
Verpflichtungen erfüllt waren.
Es gab eine Zeit, als du diese Tatsache noch anerkannt
hast.« Tyra schüttelte den Kopf. »Du bist klug genug, um zu
wissen, daß ein Führer die Sorgen und Nöte seines Volkes teilen
muß, aber du hast ihren Gefühlen und Eindrücken gestattet, dich
zu formen. Wegen ihres Hasses auf Söldner schien dein eigener
Haß noch zu wachsen. Du hast die Notwendigkeit des Opfers im
Namen unserer jungen Nation vertreten und bist zu einem Symbol
geworden, dem man mit Stolz nacheifern konnte.
Unglücklicherweise genießt du auch Perversionen dieses
Symbols.« Sie deutete auf die Narbe in seinem Gesicht. »Junge
Männer und Frauen verunstalten sich, um dir zu ähneln, und um
ihre Bereitschaft auszudrücken, sich für Günzburg zu opfern, so
wie du es getan hast.« Sie wischte eine Träne von ihrer Wange.
»Ich habe es nie getan, weil ich hoffte, du wüßtest auch ohne eine
derart dumme melodramatische Geste, wieviel mir unsere Welt
und unsere Nation bedeuten. «
Eine Aura der Niederlage umgab Tor Miraborg, als er
langsam nickte. »All das habe ich früher gedacht.« Er wandte seinen Rollstuhl um und sah sie an. »Und jetzt willst du abreisen. Was wird das Volk sagen, wenn meine Tochter mich im Stich
läßt?«
»Keine Angst, Vater, ich werde dich stolz auf mich
machen.« Sie richtete sich auf. »Ich habe mich erfolgreich um
eine Versetzung zu den Ersten Rasalhaag-Drakonern bemüht.« Die Andeutung eines Lächelns spielte um die Lippen ihres
Vaters. »Die Ehrengarde des Prinzen ... «
Tyra nickte ernst. »Ja, eine Beförderung, auf die du stolz sein
kannst. Wieder einmal opferst du einen Teil deines Lebens für das
Wohl des Freien Rasalhaag. Anika Janssen begleitet mich.« Sie
blickte auf die verspiegelte Sonnenbrille auf seinem Schreibtisch.
»Ich nehme an, Hanson Kuusik wird meinen Platz einnehmen.« Tor Miraborg folgte ihrem Blick und senkte beschämt die
Augen. »Wirst du je wiederkommen?«
Heimat ist, wo dein Herz ist, dachte Tyra, und ihr wurde
klar, daß sie Günzburg nicht mehr als ihre Heimat ansah. »Ich
weiß es nicht. Ich muß über vieles nachdenken, vieles
kennenlernen. Vielleicht wirst du mich eines Tages verstehen.« Tyra wartete darauf, daß ihr Vater etwas sagte, aber die über
sein Gesicht spielenden Emotionen schienen zu viel für ihn zu
sein. Er starrte zu ihr auf, dann schloß er die Augen und wandte
seinen Rollstuhl ab, damit sie ihn nicht weinen sah.
Nachdem sie die letzte Brücke zu Günzburg hinter sich
abgebrochen hatte, verließ die Tochter des Eisernen Jarls ihre
Geburtswelt.
5 Edo, Turtle Bay
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
    1. Juni 3049
    Tai-i Shin Yodama schwang den Seesack von der Schulter und warf ihn auf die klapprige Metallpritsche, deren Federn protestierend quietschten. Kashira Kenji Yamashima blickte unangenehm berührt auf.
    »Sumimasen, Yodama-san. Tai-i Buford bevorzugte die Pritsche ... « Er hob die Schultern und deutete sein Unbehagen mit dem früheren Bewohner des von Schlackensteinmauern begrenzten Zimmers aus. »Wenn Sie es wünschen, werde, ich Ihnen eine angemessene Schlaf stelle besorgen. «
    Shin verneigte sich leicht. »Ja, Tatami, bitte, Yamashima-san. Wenn meine restlichen Sachen aus dem Landungsschiff kommen, könnten Sie dafür sorgen, daß sie hierhergebracht werden?«
    Yamashima neigte den graumelierten Kopf. »Hai. Soll dieser

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