BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
seinesgleichen.« Seine Stimme sank zu einem frostklaren Flüstern herab. »Aye, der Tod ist es, den ich sehe.«
Phelan hörte eine Herausforderung in Ulrics Stimme, als er nach einem Wolf rief, der sich Winsons Vision der Zukunft entgegenstellte. Halb erwartete der Söldner, Ranna werde seine Seite verlassen, aber sie rührte sich nicht, als jemand anders vortrat. Es war offensichtlich eine Frau. Ihr Kostüm glich dem Rannas bis auf's Haar und schmeichelte ihrer Figur nicht minder.
Aber Ranna trug weiß und diese MechKriegerin trug Schwarz, einschließlich des kurzen Umhangs aus Wolfsfell. Rotes Haar fiel über ihre Schultern, und Phelan sah eine blutrote Spindel auf dem Bauch ihres Lederanzugs.
Seine Kinnlade fiel herab, als sie ihre Maske ablegte und Ulric sagte: »Ich erkenne dich, Natascha Kerensky von den Wölfen.«
Der Söldner starrte sie ungläubig an, aber sie grinste ihm kurz zu, bevor sie sich ihrem Gegenüber zuwandte. Natascha Kerensky! Aber sie ist Jaime Wolfs Stellvertreterin. Was macht sie hier, und warum erkennen die Clans sie an? Kaum hatte die Frage Gestalt angenommen, als er die Antwort bereits ins erschreckender Klarheit kannte. Oh, mein Gott. Es sind nicht Wolfs Dragoner, es sind die Wolf-Dragoner. Sie waren die ganze Zeit Teil der Clans!
Plötzlich erkannte Phelan, daß er nicht allein überrascht war.
Garald Winson war sichtlich blaß geworden. Aus der Dunkelheit um sie herum drang erregtes Flüstern. Natascha Kerensky grinste immer noch und schien die Aufregung zu genießen, die sie ausgelöst hatte.
»Eidmeister«, erklärte sie verächtlich, »ich kenne diesen Welpen seit Jahren. Er hat nichts zu befürchten von seinesgleichen oder von jenen, die glauben, ihm überlegen zu sein. «
»Sieh mich an, Welpe.« Ulrics Stimme zwang Phelan herum. Der Khan betrachtete ihn prüfend. »Dreimal wurde er herausgefordert, und drei Verteidiger sind für ihn aufgestanden.
Vom Wolf gefördert, vom Clan beschützt, hat alles seine Ordnung.«
Unter seinem Umhang zog Ulric einen silbernen Dolch mit einem Knauf in der Form eines Wolfskopfes hervor. Er trat auf Phelan zu. »Gib mir deine rechte Hand.«
Phelan hob den Arm, und Ulric schob das Messer unter die Leibeigenenkordel. »Dies hat dich als Leibeigenen ausgewiesen, aber du hast das Herz, den Geist und die Seele eines Kriegers. Der Wolf hat es gesehen, und ich, der Eidmeister, verkünde es.«
Er bewegte das Messer und zertrennte die Kordel. Dann drehte er das Messer herum, schob den Knauf in Phelans Hand und schloß dessen Finger um den Griff. Triumphierend riß er den Arm des Kell Hounds in die Höhe. »Laßt uns jubeln und es mit Stolz verkünden die Wölfe haben einen neuen Krieger in ihren Reihen.«
Ein bescheidener respektvoller Applaus erklang aus den Schatten und verklang rasch, als Ulric sich von Phelan löste und zurück an seine ursprüngliche Position trat. Phelan senkte den Arm, dann hörte er etwas hinter seinem Rücken. Er drehte sich langsam um und sah einen weiteren MechKrieger im Kostüm des Wolfclans aus den Schatten herankommen. Er trat vor Phelan hin und nahm die Maske ab.
Der Söldner kniff die Augen zusammen. Was jetzt? Er blickte auf das Schwert in der Hand des Wolfes und bemerkte den dunklen Fleck an seiner Spitze. Ja. Es konnte kein anderer sein, franeg?
Vlad legte die Maske in die rechte Armbeuge. Die Narbe seiner Verletzung auf der Brücke zog sich, noch immer rot, vom linken Auge quer über das Gesicht. Phelan erschauerte. Warum müssen alle MechKrieger, die mich hassen, Radstadtnarben tragen ?
Vlad verneigte sich förmlich und knapp. Als er sich wieder aufrichtete, starrte er Phelan auf eine Weise an, die keinen Zweifel daran ließ, daß sein Haß tiefer als nur bis ins Mark reichte. Sein Haß reicht bis in seine Seele. Der Tag wird kommen, an dem ich bereue, ihn von der Brücke der Höhlenwolf geholt zu haben.
Vlad schluckte schwer, bevor er sprach. »Wilkommen, Blutsbruder, im Haus des Schutzes.« Er reichte Phelan die linke Hand zum Gruß, aber gleichzeitig schrammte seine Rechte die Griffschale des Schwertes über die Wolfskopfschnalle an seinem Gürtel.
Phelan entging diese Geste nicht. Ich werde mich an dich erinnern, Vlad, wann immer ich Tyras Gürtelschnalle sehe - genau wie du dich an mich erinnern wirst, wann immer du in den Spiegel blickst. Der Tag wird kommen, an dem wir unseren Konflikt ein für allemal austragen. Von der Förmlichkeit der Gelegenheit gebunden, erwiderte Phelan Vlads Griff mit gleicher
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