BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Widerstand gestoßen, und die brennenden Trümmer von Luft/Raumjägern waren über das gesamte Schlachtfeld verstreut. Er hatte sich zwei Absturzstellen genähert, aber die infernalische Hitze hatte ihn jedesmal zurückgetrieben. Hier konnte nichts und niemand überlebt haben, und die Trümmer gaben ihm auch keinen Hinweis darauf, zu welcher Seite die Maschinen gehört hatten.
Er hatte anhalten wollen, als die Seitenstiche begannen, dann noch einmal, als er das Gefühl hatte, jemand schiebe ein Messer tief in seine Eingeweide und drehe es in der Wunde herum. Aber immer, wenn er sich umsah, wurden die Umrisse der ihn verfolgenden Mechs größer. Wie Dämonen aus einem Kindheitsalptraum stampften die Clan-Mechs Schritt für Schritt näher, schienen die Geschütze, die auf sie einhämmerten, kaum zu bemerken. Er rannte, so schnell er konnte, um ihnen zu entkommen, aber sie blieben in seinem Rücken. Das erste, was Shin von A2536 sah, war ein nervöser junger Soldat, der halb hinter einem umgestürzten Baum verborgen war. »Halt, oder ich schieße!« Die Stimme des Jungen war aufgeregt. Er war entschlossen, seine Drohung wahrzumachen, aber das Schwanken des Gewehrlaufs sagte dem Yakuza, daß er nicht um sein Leben zu fürchten brauchte.
Er hob die Hände. »Ich bin Sho-sa Shin Yodama. Wer hat hier den Befehl?«
Der Soldat deutete mit einem Kopfrucken auf einen niedrigen Hügel. »Chu-i Ashai. Ich bringe Sie zu ihm.«
Als sie um den Hügel bogen, sah Shin, daß dieser vorgeschobene Beobachtungsposten nur aus zwei Soldaten, ihrem Chef und einem Suchfernglas auf einem Dreibeinständer bestand. Von hier aus wurden Informationen zurück ans Hauptquartier gesandt. Ashai wirkte intelligent und eifrig. Wahrscheinlich ein vorzeitig graduierter Absolvent der Militärakademie. Seine beiden jungen Begleiter hielten ihre Automatikgewehre ungeschickt genug, um Shin davon zu überzeugen, daß sie das Kriegshandwerk auch noch nicht lange ausübten.
»Chu-i Ashai, wir müssen zurück zum Hauptquartier.«
Der Junioroffizier nickte höflich. »Hai, Sho-sa. Bald muß ein Skulker hier eintreffen, der uns mitnehmen soll. Er war vor ...«
Shin schüttelte den Kopf. »Ich saß in dem Skulker. Er kommt nicht mehr.« Shin streckte den Arm aus. »Geben Sie mir Ihr Funkgerät.«
Ashais Gesicht wurde bleich. »Das kann ich nicht. Das Mikrophon ist ausgefallen.« Er deutete auf das Suchfernglas, das sie auf der Hügelkuppe aufgestellt hatten. »Wir wurden angewiesen, diese Einheit an Ort und Stelle zu lassen, weil die optische Übertragung noch funktioniert.«
»Gut.« Shin rannte den Hügel hinauf, so schnell seine müden Beine ihn trugen. Oben angekommen, stellte er sich vor das Fernglas. Er wartete, bis die Motoren des Geräts die Linsen fokussiert hatten, dann führte er schnell eine Serie von Handzeichen aus. Er wiederholte die Signale zweimal und betete, daß zumindest einer der Yakuza-KommTechs Dienst hatte.
Als er aus der Sichtlinie trat, stellte sich das Fernglas automatisch wieder auf die anrückenden Mechs der Nebelparder ein. Ihre Bemalung zeigte schwarze, kreisförmige Flecken auf einem grauen Hintergrund und war wie das Fell ihres Namenstieres gehalten. Der Staub, den sie im blutroten Licht der Morgendämmerung aufwarfen, verbarg das, was sieh hinter ihren Reihen befand. Rauch hing schwer in der stillen Morgenluft, und Shin kam es so vor, als habe ihn der Clan-Kommandeur weniger zur Verschleierung seines Vorstoßes, sondern als Warnung an seine Truppen eingesetzt, daß es nur den Weg nach vorne gab und ein Rückzug nicht möglich war.
Shin sah Luft/Raumjäger am Himmel martialische Kunststückchen ausführen. Gelegentlich stürzten sie sich herab, um ihre Feinde zu bombardieren. Mehr als eine Maschine stieß durch den Hagel des Abwehrfeuers und vernichtete einen Mech, aber Shin konnte nicht feststellen, daß diese Angriffe irgendeinen Einfluß auf den Kampfverlauf hatten.
Im Westen tauchten Reihen von BattleMechs des Kombinats auf, die der dämmernden Sonne entgegenmarschierten, um die Invasoren zu stellen. Die Mitte der Schlachtreihe nahmen die blutroten Maschinen des Ersten Schwert des Lichts ein. Die Otomo, deren königsblaue Mechs in gestaffelten Reihen antraten, bildeten den nördlichen Flügel, die beiden Genyosha-Regimenter den südlichen. Die schwarzsilbernen Kolosse ihres zweiten Regiments waren in einem Winkel von fünfundvierzig Grad zur draconischen Hauptstreitmacht aufgestellt und bildeten an der Südflanke einen Haken,
Weitere Kostenlose Bücher