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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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einmal seinem Tagebuch anvertrauen konnte.
    Was immer im Konklave geschieht, so schrieb er, das Leben des Ter Roshak ist vorüber. Es besteht kein Bedarf mehr für ein Tagebuch.
    Als er den letzten Band seines Tagebuchs geschlossen hatte, nahm er die vielen Bände, die er im Verlauf der Jahre mit seinen Gedanken gefüllt hatte, und warf sie, einen nach dem anderen, in das Feuer, das er außerhalb seiner Unterkunft entzündet hatte. Zuzusehen, wie die Flammen die Seiten verzehrten, schien wie ein Logenplatz bei der Zerstörung seines Lebens. Jede dieser Seiten war ein Stück Zeit. Wenn sie in Flammen aufging, verschwand die Zeit, als hätte die Hand eines unsichtbaren Gottes sie ausgelöscht. Es gab keinen Gott, dachte Roshak, weder sichtbar noch unsichtbar. Oder vielleicht war er, Ter Roshak, der Gott. Er zog eine gewisse Befriedigung daraus, sein endgültiges Urteil über das Leben eines seiner fehlbaren Untertanen vollstreckt zu sehen. Die Seiten drehten sich nicht unterwürfig ein und ergaben sich dem Feuer. Vielmehr tanzten sie, wie der Mann, der sie beschrieben hatte, in den Flammen, als wollten sie sich ihnen widersetzen.
    Ter Roshak hatte nicht erwartet, Sterncaptain Joanna als Zeugin zu sehen. Ihre Rolle bei der Täuschung war so klein gewesen, nicht mehr als die eines Botenmädchens, daß er Bedauern darüber empfand, daß sie ebenfalls angeklagt worden war. Aber mit ihrer Schläue und ihrem angeborenen Mißtrauen hatte sie gerade genug von seinem Täuschungsmanöver aufgedeckt, um die Anklage zu rechtfertigen. Sie hätte ihn schon damals melden sollen, aber sie hatte es nicht getan, und dafür würde ihre Karriere ebenso ein Ende finden wie seine und Aidans.
    Es sei denn, sein neuer Plan funktionierte. Es bestand eine geringe Chance, aber sein Ziel war nicht der Sieg. Er wollte nur sterben, auf dieselbe Weise, wie er gelebt hatte. Als Krieger. Der Tod als Krieger bedeutete ihm mehr als jede vergangene Leistung, und sicherlich mehr als ein Betrug.
    »Sterncaptain Joanna, du wußtest, daß Sterncommander Aidan eine zweite Chance erhielt, frapos?«
»Das weißt du sehr genau.«
Der Lehrmeister unterbrach das Verhör. »Deine Antworten dürfen weder sarkastisch noch beleidigend oder zornig ausfallen, Sterncaptain Joanna.«
Sie schaute zum Lehrmeister hinüber. Seinen Namen kannte sie nicht. Er war alt für einen Krieger, mit grauen Strähnen im Haar und müden Augen.
»Ich bitte um Verzeihung, Lehrmeister. Ich habe keine Respektlosigkeit beabsichtigt. Ich werde meine Worte mit mehr Sorgfalt wählen.«
»Danke, Sterncaptain Joanna.«
»Was wußtest du zum betreffenden Zeitpunkt?« fragte Lenore Shi-Lu.
»Ich wußte, daß er eine zweite Chance erhielt. Ich habe ihn darauf vorbereitet, die Rolle einer Freige ... eines Freigeborenen zu spielen. In den letzten Tagen seiner Ausbildung war ich die Falknerin seiner Einheit. Außerdem führte ich den BattleMech, der seinen Test beendete, nachdem er den erforderlichen Abschuß erzielt hatte.«
»Dann läßt es sich ohne Übertreibung feststellen, daß du an dem Betrug beteiligt warst, frapos?«
»Pos. Ohne jede Übertreibung, Inquisitorin.«
»Wie rechtfertigst du deine Verheimlichung der Fakten?«
»Als Gehorsam. Ich habe die Befehle Falknercommander Ter Roshaks befolgt. Außerdem hatte er von mir einen Geheimhaltungsschwur verlangt, noch bevor ich wußte, was er plante.«
»Als du entdeckt hast, daß Ter Roshaks Befehle auf einem Betrug basierten, ist es dir nicht in den Sinn gekommen, daß dich diese Tatsache von deinen Gehorsams- und Geheimhaltungsschwüren entband?«
»Nein. Schwüre sind dazu da, gehalten zu werden.«
»Gibt es nicht einen höheren Schwur — den deinem Clan gegenüber?«
Joanna fühlte sich von Lenore Shi-Lus Vorhaltung in die Enge gedrängt. »Inquisitorin, ich kenne die Theorien über den höheren Schwur, und ich habe häufig darüber nachgedacht. Aber ich wollte nicht zusehen müssen, wie ein fähiger Offizier unterging, dessen Leistungen als Falkner meiner Ansicht nach unübertroffen sind. Ich war der Ansicht, daß Ter Roshaks Fähigkeiten über dem höheren Schwur lagen, und dieser Ansicht bin ich noch.«
Joannas Bemerkung ließ Ter Roshaks Augenbrauen in die Höhe schnellen. Er hatte gewußt, daß sie über viele Kriegerqualitäten verfügte, aber Loyalität hatte er nicht darunter vermutet.
»Du hast eine einzigartige Ansicht der Clanphilosophie, Sterncaptain Joanna.«
»Vielleicht liegt es daran, daß ein Krieger im Feld gegen

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