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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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vertrauen konnte oder nicht?
    »Es sind die Kinder«, sagte er und deutete auf die inzwischen ungeduldigen Jungen und Mädchen rund um die Beine des AgroMechs. Einige von ihnen jammerten, andere weinten, ein paar beschränkten sich auf leises Klagen. Kaum eines der Kinder war still.
    »Die Kinder? Aber haben Sie mir nicht erklärt, daß die Clans keine besonderen Gefühle Kindern gegenüber besitzen, weder den eigenen noch fremden?«
    Er nickte. »Stimmt, aber ganz so einfach ist das nicht. In der Geschko sind wir natürlich Kinder.«
    »Geschko?«
    »Geschwisterkompanie. Wie du weißt, ist die Kriegerkaste das Ergebnis eines genetischen Zuchtprogramms. Es wird immer eine größere Anzahl Kinder gleichzeitig produziert und in der frühen Jugend zusammen aufgezogen. Entsprechend den zum Vorschein kommenden besonderen Fähigkeiten werden die schwächeren Mitglieder einer Geschko ausgesiebt und anderen Kasten zugeteilt. Die Geschkinder, die es bis zur Kriegerausbildung schaffen, gelten als die besten Kandidaten für die Aufgaben eines ClanKriegers. Aber selbst unter diesen Überlebenden versagen noch einige und werden ausgesiebt. Nur wenige schaffen es bis zum Positionstest, in dem wir uns zum Krieger qualifizieren können.«
    Er hielt es für angebracht, sein Versagen beim Positionstest für sich zu behalten. Es ging ihm nicht so sehr darum, es geheimzuhalten, als darum, die Erklärung seiner Jahre in der Maske eines Freigeborenen vor seinem zweiten Test zu vermeiden. Die Geschichte war so lang und komplex, daß Jared Mahoney den Marktplatz und alle, die sich dort aufhielten, wahrscheinlich lange bevor Aidan zum Ende gekommen wäre, in die Luft gejagt hätte.
    »Ich habe schon etwas von Ihren Sitten gehört«, erwiderte Melanie Truit, »aber die Unpersönlichkeit der Clan-Kindheit überrascht mich.«
    »Ihre Unpersönlichkeit?«
    »Sie sagen, in der Geschko sind Sie Kinder. Aber es hört sich ganz so an, als ob diese Geschkinder so auf die Ziele der Kriegerkaste eingeschworen sind, daß ihnen kaum Gelegenheit bleibt, ihre Kindheit zu genießen. Sie sind so, wie soll ich es ausdrücken, beherrscht, daß Sie sich gar nicht vorstellen können, was es heißt, ein Kind zu sein, geschweige denn, eine Bindung mit den Eltern einzugehen.«
    »Die Krieger der Clans betrachten Elternschaft und alle damit verbundenen Begriffe als obszön. Warum sollte sich irgend jemand wünschen, ein Kind wie die zu sein, die sich dort vorn um den AgroMech drängen? Sieh dir an, wie sie jammern und weinen. Sie scheinen sich in einem fort nur zu beschweren.«
    »Sie würden sich auch beschweren, Sterncolonel, wenn man Sie irgendwo festhalten würde, ohne daß Sie die geringste Ahnung haben, warum oder wozu. Sie müssen zumindest zugeben, daß die Lage, in der sie sich befinden, für diese Kinder eine hohe Belastung ist.«
    »Das mag ja sein, aber ich habe junge Clanner der niederen Kasten und auch Kinder der Inneren Sphäre schon unter besseren Bedingungen gesehen, und sie haben mich ebenso angewidert. Wozu ist eine Kindheit ohne Ziel gut, die nur damit verschwendet wird, am Rockzipfel der Mutter zu jammern?«
    »Das Ziel der Kindheit, Aidan Pryde, ist das Kindsein. Die Innere Sphäre kennt auch militaristische Gesellschaften, aber keine davon besitzt ein Kastensystem, durch das ein Kind auf direktem Weg in den Kriegerstand getrieben wird, ob es das will oder nicht.«
    »Es ist keine Frage der Entscheidung. Selbstverständlich wollen wir Krieger werden.«
    »Ich würde das Leben jedes dieser gewöhnlichen Kinder dem in einer Ihrer Geschkos vorziehen.«
    Aidan war schockiert. Aber Melanie Truit gehörte nicht zum Clan, wie sollte sie verstehen, was er für ihn bedeutete? Wie konnte er irgend jemand außerhalb der Clans klarmachen, was es bedeutete dazugehören? »Verstehst du die Gefühle zwischen diesen Kindern und diesen Erwachsenen?« fragte er.
    »Ja. Ja, das tue ich. Ich habe selbst ein Kind, einen Sohn, auch wenn er inzwischen fast erwachsen ist. Er lebt auf Terra. Leider will er MechKrieger werden. Aber vielleicht legt sich dieser Wunsch noch mit wachsender Lebenserfahrung. Ich hoffe es inständig.«
    »Versuchst du mich zu provozieren, Melanie Truit?«
    »Etwas.«
    »Du scheinst den Krieg zu hassen.«
    »Welcher vernünftige Mech könnte den Krieg befürworten?«
    »Gibt es nichts, wofür du kämpfen würdest? Für dein Kind vielleicht?«
    »Zur Verteidigung, ja. Aber ich würde nicht angreifen.«
    »Und ist dieser Pazifismus ein Ausdruck

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