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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Absetzung Wolfs war nicht so sauber verlaufen, wie er es sich gewünscht hatte, aber dadurch würden sich die nächsten Schritte wahrscheinlich leichter durchführen lassen, denn wer würde sich schon an einen entehrten Exkommandant klammern?
    Um ihn herum wurden Jubelrufe seiner Parteigänger laut.
38
    Die erfolgreiche Herausforderung von Jaime Wolfs Oberhoheit war Stadtgespräch in Harlech. Die Dragoner wußten es alle, und die Söldnergruppen und Abgesandten der Nachfolgerstaaten bekamen langsam Wind davon. Und mit der Neuigkeit breitete sich auch die Kontroverse aus. Nicht alle waren der Ansicht, daß Elsons Herausforderung und die anschließende Ernennung von Alpin Wolf zum Anführer von Wolfs Dragonern legal gewesen waren. Doch Jaime Wolf gab keine öffentliche Stellungnahme ab, noch trat er in der Öffentlichkeit auf. Er hatte sich in sein Haus im Westen der Stadt zurückgezogen. Vielleicht hielt er sich versteckt. Oder war in Trauer. Oder vielleicht schämte er sich auch nur zu sehr, um sich öffentlich zu zeigen. Welchen Grund es für seine Zurückgezogenheit auch gab, sein Schweigen hieß das Geschehene nachträglich gut.
    Dechan war verwirrt, und die ständigen Belästigungen durch die verschiedenen Söldnereinheiten, die ihn anwerben wollten, machten alles nur noch schlimmer. Die Nachricht von Wolfs Absetzung hätte eigentlich willkommen sein müssen, doch statt dessen fühlte er sich bestürzt und verunsichert. Ruhelos und nachts nicht in der Lage, Schlaf zu finden, hatte er damit begonnen, in den Straßen umherzuwandern.
    Die Nächte in Harlech waren alles andere als ruhig. Die Einheimischen sagten, es sei nicht immer so gewesen, außer natürlich in den Vergnügungsvierteln, wo es immer hoch herging. Nächtliche Feiern oder Kämpfe oder beides hielten die Städter bis spät in die Nacht wach. Dechan gefiel nicht, was er sah. Vielleicht hatte Elson recht. Vielleicht waren die Dragoner tatsächlich im Wandel begriffen.
    Doch was Dechan sah, war nicht die Gesamtheit der Dragoner. Mehrere Einheiten standen unter Vertrag und waren nicht da, aber nicht Beta, das Regiment, in dem er gedient hatte. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, daß das Regiment unter einem Emporkömmling dienen würde, aber die Leute folgten dem Beispiel ihres neuen Kommandeurs, Colonel Fancher. Dechan hatte gehört, sie sei vor Jahren ihres Kommandos enthoben worden, aber irgendwann mußte Wolf sie zurückgeholt haben. Sein Fehler. Dechan hatte sie gestern abend in den Nachrichten gehört, wo sie erklärt hatte, daß sie fest hinter Alpin stehe.
    Heute nacht führten Dechans Wanderungen ihn zum Park direkt vor dem Hauptquartier. Wolf Hall nannten sie es. Würde es bald Alpin Hall heißen, oder reichte die Selbstgefälligkeit des jungen Emporkömmlings nicht so weit? Zwischen den rasch über den Himmel jagenden Wolken warf der Mond ein passendes Licht. Schatten tanzten über die flachen Nebengebäude und an den Seiten der schlanken Türme hoch, von wo sie dann ins dunkle Nichts sprangen wie die mythischen Lemminge.
    Welche Intrigen in der Kommandostruktur der Dragoner auch gesponnen wurden, die Geschäfte der Dragoner wurden jedenfalls weitergeführt. In mehreren Büros brannten Lichter. Auch jetzt, wo Jaime Wolf nicht mehr an der Spitze stand, waren irgendwo Wolfs Dragoner im Dienst, und sie brauchten Stabsunterstützung. Das bedeutete, daß hier jemand zuhörte. Vielleicht war alles doch gar nicht so schlecht. Vielleicht war der Wandel in Ordnung.
    »Das Karma führt uns wieder zusammen.«
    Dechan wirbelte herum, warf sich in den Schatten der Wand und zog seine Waffe. Zuerst konnte er den Sprecher nicht sehen, doch er hörte ihn japsen, als sei er gerannt. Die dunkle Uniform des Mannes verschmolz mit den Schatten, wodurch er kaum auszumachen war, obwohl Dechan wußte, daß er da war. Nach kurzer Zeit schälte sich der helle Fleck seines Gesichts aus der Dunkelheit. Zwei kleinere Flecke, Hände, die mit den leeren Handflächen nach oben ausgestreckt wurden, waren ebenso zu erkennen. Es schien keine Gefahr zu bestehen, und Dechan richtete sich aus seiner Hocke auf, wobei er die Waffe wieder ins Halfter steckte.
    »Michi?«
    »Ich würde dir gerne einen guten Abend wünschen, aber ich bezweifle, daß es einer wird, Dechan san .«
    »Wir haben jahrelang nicht miteinander geredet, und jetzt beginnst du mit einem Rätsel.«
    »Es tut mir leid, Dechan san . Ich hätte mich nicht in dein Leben gedrängt, wenn es nicht wichtig wäre. Die

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