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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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erhalten. Er hat Angst. Die Hälfte von Zeta wird zerstört sein, bis er sich zum Angriff entschließt. Vereint könnt ihr meine Truppen vielleicht vernichten, aber du weißt, daß ihr einen hohen Preis dafür bezahlen werdet. Und was wäre dann noch übrig? Wenn wir heute kämpfen, werden wir erreichen, was kein Feind, nicht einmal Kurita, bisher geschafft hat. Wir werden die Dragoner rettungslos zerstören.«
Jamisons Tonfall war von tödlicher Ruhe erfüllt, als er antwortete: »Wir haben uns von schlimmeren Verheerungen erholt. Ein wahrer Krieger hat in einer ehrenhaften Schlacht keine Furcht vor dem Tod.«
»Ein guter Kommandeur sorgt sich um seine Truppen, J. Elliot, nicht nur um die Ehre.«
»Die Zeit, sich Sorgen zu machen, ist nach der Schlacht.«
»Aber wer wird die Führung übernehmen, J. Elliot? Du nicht.«
»Drohungen sind unangebracht, Jaime.«
»Ich drohe dir nicht, J. Elliot. Ich sage dir lediglich, was ich von dir weiß. Du würdest den Job hassen. Er ist mit der Führung eines Bataillons, selbst eines Regiments, nicht zu vergleichen. Erinnerst du dich noch daran, als du Alpha übernommen hast? Das war ein Spaziergang im Vergleich dazu, was auf dich zukommen würde.«
»Ich tue das nicht für mich.«
»Ich weiß, J. Elliot, und ich verstehe auch, warum du dich auf Alpins Seite gestellt hast. Darum bin ich auch hierhergekommen, um mit dir zu reden. Der Ehre kann auch ohne Schlacht genüge getan werden. Der Streitpunkt kann durch Übereinkunft entschieden werden. Auch wenn die Schlacht noch nicht verloren ist, die Sache ist es. Gib auf, J. Elliot. Wir brauchen nicht zu kämpfen.«
»Der Test ist noch nicht zu Ende.«
Der Pirscher zog sich von dem Schütze zurück.
»Wird mein Tod dein Ehrgefühl zufriedenstellen, J. Elliot?«
Jamison gab keine Antwort. Sein Pirscher drehte sich um und marschierte zu seiner Einheit zurück.
»Es hat schon zu viele Tote gegeben«, rief ihm der Wolf hinterher.
Der Schütze blieb regungslos stehen. Wenn sich der Wolf nicht bald auf den Rückweg machte, würde sein Mech im Freien und ohne jede Unterstützung erwischt werden. Zetas Angriff würde ihn vernichten.
Ich setzte meinen Loki in Bewegung. »Colonel Wolf!«
»Bleiben Sie in Stellung, Brian. Niemand rührt sich.«
Ich gehorchte, wobei ich mich fragte, ob sich der Colonel opfern wollte, um die Schlacht zu beenden. Wenn ich Jamisons sklavische Bindung an die Tradition richtig verstanden hatte, konnte der Wolf mit seinem Tod wahrscheinlich tatsächlich das Leben derjenigen Truppen erkaufen, die bis jetzt überlebt hatten. Als Hauptperson bei dieser Herausforderung war Jaime Wolf für deren Fortgang unerläßlich. Er konnte sie augenblicklich beenden, indem er seine Niederlage eingestand. Doch genau das würde er niemals tun. Er war ein Dragoner und würde so lange kämpfen, wie noch Hoffnung bestand.
Der Pirscher schritt durch die Führungsreihen des Zeta-Bataillons und bestieg die kleine Erhebung, von der aus er zuvor das mutmaßliche Schlachtfeld übersehen hatte. Die führenden Einheiten des ZetaBataillons setzten sich wieder in Bewegung.
Ich betrachtete den Schütze, der einsam und verloren im Feld stand. Jaime Wolfs Tod würde einen Anfechtungstest in seinem Namen automatisch negieren. Selbst wenn wir weiterkämpften, würde das Ende dasselbe sein. Jaime Wolf würde die Dragoner nicht länger anführen. Unser Sieg, sollten wir ihn denn erringen, würde sinnlos sein.
Die Luft um uns war plötzlich von Donner erfüllt, und der Lärm wusch in Wellen über uns hinweg, während draußen im Ödland Säulen aus Rauch und Feuer explodierten. Die Erde bebte unter den Füßen unserer Mechs. Zuerst dachte ich, die Feuerunterstützungseinheit decke Zetas Vormarsch mit einem wahrhaft ehrfurchtgebietenden Artillerietrommelfeuer, aber dann sah ich, daß Zetas überschwere Mechs mindestens ebensosehr in Unordnung waren wie wir. Mehr noch, mehrere Mechs in der vordersten Reihe lagen rauchend am Boden.
Der Donner rollte wieder über uns hinweg, und der Mond fiel vom Himmel. Aber es war kein Mond, es war ein gigantisches Landungsschiff. Es schwebte auf Flammensäulen, während Luft/Raum-Jäger darum herumschwirrten, wie zornige kleine Schutzengel. Mehr Jäger überflogen das freie Feld zwischen Zeta und uns und zerfurchten den Boden mit ihren Energiewaffen. Alle Funkfrequenzen hallten von derselben Botschaft Flottenkapitän Chandras wider.
»Es hat genug Tote gegeben. Ich selbst übernehme die Rolle des Lehrmeisters und

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