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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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habe ich gelernt, daß es nur drei mögliche Reaktionen gibt, wenn man dem Feind gegenübersteht. Man kann weglaufen.« Zum erstenmal in seiner Rede lächelte Morgain. »Unglücklicherweise ist das für Borghese nicht durchführbar. Man kann kämpfen.« Sein Lächeln verschwand abrupt. »Wieder fürchte ich, daß das nicht möglich ist. Wenn wir nur die geringste Erfolgschance hätten, würde ich unsere Kräfte persönlich in die Schlacht führen, aber unsere Anstrengungen wären vergebens. Die Clans sind übermächtig. Von den VerCommies verlassen, haben wir keine Hoffnung, ihnen zu widerstehen. Damit bleibt uns nur die dritte Möglichkeit: Kapitulation.«
    Morgain packte das Pult und redete langsamer weiter. »Das ist kein Wort, das man leichtfertig in den Mund nimmt. In meiner gesamten militärischen Laufbahn habe ich niemals kapituliert, und bis vor kurzem hätte ich nicht im Traum daran gedacht, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. Aber ein weiser Ratgeber änderte meine Meinung zu diesem Punkt mit einer simplen Frage: ›Du willst kämpfen, aber um welchen Preis?‹ Was sollte ich darauf antworten? Sollte ich sagen: Ich werde kämpfen, bis die Welt, die ich liebe, von den Invasoren verwüstet ist? Ich werde kämpfen, während Tausende in einem ausweglosen Krieg ihr Leben lassen? Ich werde noch einmal kämpfen und die Schrecken, die ich auf Kobe und Thun erlebt habe, über meine Heimat bringen?« Morgain stockte, überwältigt von seinen Gefühlen. »Das konnte ich nicht. Ich kann nicht gegen die Clans kämpfen, wenn sie nach Borghese kommen, und ich flehe Sie an, sich meiner Überzeugung anzuschließen und auf jeden Widerstand zu verzichten. Ich habe…«
    Rose drückte den Pause-Knopf des Wiedergabegeräts und sah Zenos Cooke an. Die beiden Männer saßen in Cookes Landhaus, obwohl sich Rose bewußt war, daß er hier nicht mehr lange sicher sein würde. Während Rose mit dem Ratsvorsitzenden diskutierte, hielten die übrigen Black Thorns rund um die Villa Wache. Die beiden Männer hatten sich die offizielle Aufzeichnung der Ratssitzung desselben Tages angesehen. Salander Morgains Rede war Teil der Sitzung gewesen. Gegen Cookes Einwände hatte der Rat beschlossen, Morgain zum Volk sprechen zu lassen, um dessen Ängste wegen der Clanbedrohung zu beschwichtigen. Cooke war gezwungen gewesen, dem sorgfältig vorbereiteten Spektakel beizuwohnen, und betrachtete es jetzt in derselben verzweifelten Stimmung wie am Nachmittag.
    »Ich nehme an, er redet noch eine Weile so weiter?« Cooke nickte grimmig. Seit dem Angriff auf das Lager der Black Thorns waren zwei Tage vergangen, und keiner der beiden Männer hatte seitdem viel geschlafen. Rose schien die Belastung auszuhalten, Cooke nicht.
    »Mit Morgain auf ihrer Seite werden die Behüter die Mehrheit hinter sich bringen. Jetzt werden sie sich nicht mehr gegen die Clans wehren, was ich auch sage oder tue.«
    »Was ist mit uns?« Rose stellte die Frage so neutral wie möglich, aber Besorgnis und auch eine Spur Angst schlichen sich in seine Stimme.
    »Möchten Sie es von ihm hören?« Cooke deutete auf das eingefrorene Gesicht Salander Morgains auf dem Bildschirm. Rose schüttelte den Kopf.
    »Die Kurzversion hört sich etwa so an: Sie sind eine Gefahr für Borghese und seine Bewohner. Niemand weiß, warum Sie Ihr Lager zerstört oder die Demonstranten ermordet haben, aber daß Sie es getan haben, ist erwiesen. Wenn Sie sich nicht den Behörden stellen, werden Morgain und seine Leute Jagd auf Sie machen, wahrscheinlich mit Unterstützung der Miliz.«
    Rose wollte auflachen, aber dazu war die Lage zu ernst. Er fürchtete, die offiziellen Berichte würden Morgains Darstellung unterstützen.
    »Eine Milizstreife kam zufällig am Lager vorbei, als Sie abzogen, aber unter den Demonstranten, die Sie ermordet haben, gab es keine Überlebenden. Die Streife hat Sie in nordwestlicher Richtung verfolgt, war aber zu schwach bewaffnet, um Sie zu stellen. Man hat Ihre Spur verloren, als Sie nördlich von Houston den Garrison überquerten.«
    Das war Angus’ Idee gewesen. Die Thorns waren in den breiten, aber seichten Fluß gewatet und im Schütze der Nacht fast zwanzig Kilometer stromaufwärts marschiert. Erst weitab der Zivilisation hatten sie das Wasser wieder verlassen. Seitdem waren sie auf der Flucht. Zwei Tage lang hatten sie Menschen und Ortschaften gemieden. Trotz des Risikos, daß Crenshaw und seine Helfershelfer sie in Cookes Villa suchen könnten, hatten Angus

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