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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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zur Empore hinauf und trat ins Zentrum des Halbkreises. Die Unterhaltungen der Ratsmitglieder verstummten, als die Männer und Frauen den Söldner betrachteten. Er hatte nur kurze Zeit im Cockpit des Streitroß verbracht, aber im Vergleich zu den Regierungsspitzen von Borghese wirkte er schäbig. Ein Gefechtsanzug konnte kaum als korrekte Kleidung für eine Regierungsaudienz angesehen werden, schon gar nicht, wenn deren Mitglieder alle derart elegant ausstaffiert waren.
    »Kapitän Rose, ich habe die Ehre, Sie auf Borghese willkommen zu heißen.« Zenos Cooke lächelte, und Rose war überzeugt von der Ehrlichkeit der Begrüßung, bis ihm einfiel, daß er es mit einem Politiker zu tun hatte.
    »Danke, Herr Vorsitzender.« Rose erwiderte das Lächeln, doch bei ihm fiel es nicht annähernd so freundlich aus.
    »Kapitän Rose, stimmt es, daß Sie Mechs vor dem Ratspavillon haben aufmarschieren lassen?« Zenos rollte mit den Augen und stöhnte. Rose drehte sich zu dem Fragesteller um.
    Sein erster Gedanke war Geier, aber er dachte dabei an den Vogel, nicht an den Mech gleichen Namens. Der Ratsherr, der ihn angesprochen hatte, war ein kleiner Mann mit riesiger Nase und weiten Augen. Seine Stimme krächzte, aber sie hatte eine gewisse Autorität, die Rose immer mit Adel in Verbindung gebracht hatte. Der Mann schien über achtzig Jahre alt zu sein, sein Gesicht war ein Netz aus Falten und Furchen. Rose kannte die Namen aller Ratsmitglieder, aber nicht deren Gesichter oder Ansichten.
    »Das ist korrekt.« Rose hielt seine Stimme frei von allen Emotionen. Er wollte sich ganz auf Fakten beschränken.
    »Warum?« Rose überlegte, ob er dem Fragesteller direkt antworten sollte, aber dann richtete er sich doch an den gesamten Rat.
    »Vor mehreren Monaten boten mir Agenten Ihrer Regierung einen Garnisons- und Kaderkontrakt an. Meine Söldnereinheit hat dieses Angebot schlußendlich akzeptiert und auf dem Planeten Outreach die entsprechenden Dokumente unterzeichnet.« Rose machte eine Atempause, sprach aber schnell weiter, als der Geier Anstalten machte, ihn zu unterbrechen. »Entsprechend diesem Kontrakt habe ich mit dem Einsatz meiner Truppen begonnen. Mechs sind im Frachtraum eines Landungsschiffes nicht viel wert. Trotz der fehlenden Begrüßung am Raumhafen habe ich beschlossen, zum Regierungssitz vorzustoßen und mich meinerseits vorzustellen. Nachdem dies nun geschehen ist, muß ich wissen, wo meine Einheit untergebracht werden soll.« Rose versuchte, seiner Stimme einen leicht beleidigten Tonfall zu geben, aber falls ihm dies gelang, ließ keines der Ratsmitglieder sich etwas anmerken. Als er zu Zenos Cooke hinübersah, lächelte dieser.
    »Über Ihre Unterbringung und deren Notwendigkeit ist noch nicht entschieden«, erklärte der Geier.
    Cooke rollte wieder mit den Augen. »Herr Crenshaw, Sie übertreten Ihre Kompetenzen«, stellte er fest. Crenshaw verstummte, aber Rose sah ihm an, daß die Diskussion noch nicht beendet war.
    »Muß ich daraus auf Zweifel an meinem Kontrakt schließen?« Rose formulierte es als Frage, aber es war eine Feststellung. Ein ernstes Kopfnicken bestätigte seine Worte. »Vielleicht kann mir das jemand erklären?«
    »Und ob wir das erklären können.« Alle Augen richteten sich auf Crenshaw, der von seinem Platz aufgestanden war. »Cookes Männer sind ohne Zustimmung des Rates nach Outreach geflogen. Sie haben ohne Befugnis einen Kontrakt abgeschlossen, und dadurch ist er illegal und wertlos. Du hast einen verdammt langen und verdammt nutzlosen Umweg gemacht, Sohnemann.«
    Ein lautes Krachen hallte durch die Kuppel. Rose riß den Kopf herum und erwartete, in Cookes Hand einen Hammer zu sehen. Aber der Vorsitzende hämmerte mit bloßen Fingerknöcheln auf die hölzerne Tischplatte. Rose unterdrückte das Verlangen, seine Hände zu massieren. So harte Schläge mit bloßer Hand mußten ziemlich schmerzhaft sein.
    »Herr Crenshaw, in Anbetracht der ernsten Lage, in der wir uns befinden, habe ich völlig im Rahmen meiner Befugnisse als Vorsitzender dieses Rates gehandelt. Ich habe, wie vom Gesetz verlangt, zwei Mitglieder des Rates von meiner Entscheidung unterrichtet und die notwendigen Unterlagen bei der Ratsschreiberin hinterlegt. Frau Hillerman, wurden alle Papiere pflichtgemäß hinterlegt und fehlerfrei ins System eingespeist?« Cooke stellte die Frage, ohne den Blick von Crenshaw abzuwenden.
    »Das wurden Sie, Herr Vorsitzender.«
    »Dann haben Sie, Herr Crenshaw, keinen Anlaß, sich zu

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