BattleTech 19: Stahlgladiatoren
dienten als Berater und assistierten Esmeralda dabei, das Grünteam auf den neuesten Stand zu bringen.
Angus verbrachte die meiste Zeit damit, Rianna in der Basis zu helfen. Wenn er im Lager nicht gebraucht wurde, arbeitete er ebenfalls mit Esmeralda. Zunächst fiel es Rose schwer, eine bestimmte Aufgabe für den jungen Mann zu finden, aber schlußendlich erwies sich das als ganz gut. Trotz seiner stillen Art hatte Angus enormes Führungspotential. Er hatte keine Angst davor, auch schwierige Entscheidungen zu fällen, wenn kein anderes Mitglied der Black Thorns verfügbar war. Diese Fähigkeit, schnelle, richtige Entscheidungen zu treffen, sicherte das störungsfreie Funktionieren der Einheit ebenso wie Riannas Fähigkeit, die Logistik von Training und Einheitsversorgung zu meistern.
Rose verbrachte die meiste Zeit der beiden ersten Monate außerhalb des Lagers. In Begleitung Ebers legte er in den ersten sechzig Tagen, die er den Hubschrauber zur Verfügung hatte, fast achtzigtausend Kilometer zurück. Er hätte es vorgezogen, Ajax oder Angus mitzunehmen, aber mit ihrer Erfahrung waren sie besser bei den Ausbildungsund Hilfsarbeiten in Houston aufgehoben. Eber kannte sich zwar mit Reparaturarbeiten und Mechführung aus, hatte jedoch keine Begabung, dieses Wissen weiterzugeben. Zunächst hatte Rose gefürchtet, seine ganze Zeit mit einem hinterwäldlerischen AgroMechjockey verbringen zu müssen, aber Eber erwies sich als überraschend gebildet.
Wenn Rose gelegentlich nach Houston zurückkam, ließ er sich kaum im Lager sehen. Die meisten Nächte verbrachte er bei Rachel McCloud. Er war entschlossen, die Beziehung am Leben zu erhalten. Als Kommandeur der stärksten Militärtruppe auf Borghese war Rose prominent. Es dauerte nicht lange, und Rianna mußte auch einen Terminkalender für seine gesellschaftlichen Verpflichtungen anlegen. Rose versuchte, mindestens einmal pro Woche in Begleitung von Rachel McCloud irgendwo zu erscheinen, um den versammelten Gästen den Grund für die Anwesenheit seiner Einheit zu erklären. Trotzdem war die wachsende Akzeptanz der Black Thorns vor allem auf Kachel zurückzuführen. Sie hatte zwar zu Beginn keinen sonderlichen Enthusiasmus für die Mission auf Borghese gezeigt, aber mit der Zeit hatte sich das geändert. Außerdem fiel es ihr erheblich leichter, mit der gesellschaftlichen Elite auszukommen. Rose wußte nicht viel über ihren Hintergrund, aber allmählich machte sich der Verdacht in ihm breit, daß die Parties und Empfänge, zu denen sie eingeladen wurden, für sie nicht neu waren.
Gegen Ende des zweiten Monats auf Borghese stellte Rose zufrieden fest, daß sich die Dinge weit besser entwickelten, als er erwartet hatte. Die Demonstranten waren noch immer am Haupttor und würden wohl auch bis zum Ende des Kontrakts dort bleiben. Neben der Straße war ein kleines Zeltlager entstanden, aber Rose hatte sich damit abgefunden. Immerhin verhielten sich die Demonstranten größtenteils ruhig und gesittet.
Salander Morgain tauchte immer häufiger im Lager auf und freundete sich schnell mit Rianna an. Ohne daß Rose es wußte, sahen die beiden einander auch in der Freizeit. Alle anderen Thorns wußten davon, aber niemand sagte Rose etwas, weil die Situation harmlos schien. Außerdem hielten die meisten Söldner ihren Kommandeur für übertrieben besorgt um seine Schwester. Esmeralda hielt auch nicht viel von Morgain, aber sie zog es vor, selbst ein Auge auf Rianna zu werfen, statt Rose mit hineinzuziehen.
Als der Sommer auf Borghese seine heißeste Phase erlebte, geriet auch Rose in hitzige Wallungen. Innerhalb von drei Tagen erfuhr er, daß Rianna etwas mit Salander Morgain hatte, der Hubschrauber zurückbeordert wurde und Eber sich eine Lungenentzündung eingefangen hatte. Im ersten Fall war es ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es herauskam. Rianna hatte sich wie ein Teenager aufgeführt, was zwar ihrem Alter entsprach, aber nicht ihrer Rolle in der Einheit. Rose war außer sich, aber seine Wut bekam vor allem der Rest der Thorns zu spüren, weil sie ihm nichts gesagt hatten. Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch schnell anderweitig benötigt, als ein Major der Miliz mit einer schriftlichen Anordnung für die Rückgabe des Hubschraubers erschien.
Rianna hielt den Major hin, während Rose versuchte, Zenos Cooke zu erreichen. Als sich beides als vergeblich herausstellte, vergewisserte Rianna sich beim Oberkommando der Miliz, daß die Anordnung echt war, und winkte den Mann
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