BattleTech 20: Die Stunde der Helden
Junge!« schrie er ihn an. »Du hast eine Aufgabe zu erledigen! Setz dich in Bewegung!«
Alex riß sich von dem glühenden Wrack los, das de Villars Kampfschütze gewesen war, und zwang sich weiterzumachen. Aber als er seine Männer die Stufen zum Eingang der Residenz hinaufführte, fühlte er sich wie ein Roboter, losgelöst von dem, was er tat.
Keine Simulation hatte ihn auf die Realität des Krieges vorbereiten können.
24
Dunkeld, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
4. April 3056
»Ich habe gesagt, Bewegung, du miese Schlampe!«
Kommandanthauptmann Gomez de Villar versuchte sich aus dem Griff des Gardisten zu befreien, der ihm die Arme auf den Rücken gedreht hatte, aber es hatte keinen Zweck. Der Schlag ins Gesicht seiner Frau war wie ein Dolch, der ihm ins Herz getrieben wurde.
Der Schlag warf Freya de Villar nach hinten über das Bett, aber sie rollte ab und kam auf der anderen Seite wieder auf die Beine. Sie starrte Max Walthers wutentbrannt an und sank in die klassische QuicKill-Angriffshaltung.
Aber der Hauptmann lachte nur. Hinter ihm entsicherte einer seiner Männer eine MP und richtete sie auf die wütende Frau. »Na los«, herrschte Walthers sie an. »Liefern Sie uns einen Vorwand.«
Langsam richtete Freya sich auf. Ein Ausdruck von Resignation trat in ihr Gesicht. Der Blick, den sie de Villar zuwarf, war leer und hoffnungslos.
»Okay«, sagte Walthers und warf einen Blick auf seinen Armbandcomp. »Wir haben schon Verspätung. Bewegung!«
Der Posten gab de Villar frei und stieß ihn auf Freya zu. In diesem Augenblick donnerte irgendwo draußen eine mächtige Explosion. Sie war nah genug, um den ganzen Raum zu erschüttern, und der Soldat mit der Maschinenpistole schwankte und sah sich mit wildem Blick um.
Freya trat mit gestrecktem Bein zu und schleuderte die Waffe aus seiner Hand. De Villar fing sich an der Bettkante ab und trieb die Faust tief in die Magengrube des Gardisten, der ihn gestoßen hatte, gefolgt von einem Uppercut, der dem Mann die Nase brach. Als er sich umdrehte und nach einem neuen Gegner suchte, sah er Walthers die Pistole ziehen und auf Freya richten, die sich gerade umdrehte.
»Nein!« schrie de Villar und sprang.
Die Waffe bellte einmal, zweimal, dreimal, und er fühlte jede einzelne Kugel, als ihn sein Sprung zwischen Walthers und Freya trug. Die Wucht der Schüsse riß ihn seitwärts. Er kugelte über das Bett und auf der anderen Seite wieder hinab.
Er wollte aufstehen, dachte nur an Freya und die Pistole, und daß er sie beschützen mußte…
Aber seine Glieder verweigerten ihm den Dienst, und rings um ihn herum wurde alles schwarz.
Alles, außer seinen Erinnerungen. Die Legion… Grayson Carlyle… Freya…
Freya…
Caitlin DeVries hörte die Schüsse, als sie um die Ecke beim Aufzug kam. Sie rannte. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken und Emotionen. Wenn sie nicht am Büro ihres Vaters haltgemacht hätte, um die Legion zu warnen…
Aber sie hatte die Legionäre draußen warnen müssen, zumindest hatte sie das in dem Moment geglaubt. Jetzt, angesichts der Möglichkeit, daß die Garde die Geiseln umbrachte, wußte sie nicht mehr, was sie glauben sollte.
Sie erreichte die Tür des Zimmers, aus dem die Schüsse gekommen waren, und lud das Kampfgewehr durch, daß sie dem bewußtlosen Gardisten vor dem Lift abgenommen hatte. Sie atmete tief durch, preßte sich an die Wand neben der Tür, schlug auf den Öffnungsknopf des Wandschalters und schwang, das Gewehr im Anschlag, herum, als die Tür aufglitt.
Hauptmann Max Walthers wirbelte beim Geräusch der Tür herum. Caitlin genügte ein Blick, um die Pistole in seiner Hand und den leblosen Körper Kommandanthauptmann de Villars auf dem Boden zu erkennen. Freya de Villar kniete weinend neben ihrem Mann und hielt seinen Kopf im Schoß.
Walthers hob die Pistole, aber Caitlin war schneller. Sie zog den Abzug durch, und das Gewehr pumpte einen Feuerstoß aus drei Geschossen in die Brust des Söldners. Ein zweiter Uniformierter Gardist riß die Hände hoch, als sein Kommandeur mit erstauntem Gesicht zu Boden sackte.
Die unkontrolliert schluchzende Freya de Villar sah nicht einmal hoch.
Roger DeVries lehnte schwer auf dem Geländer des Landefelds und starrte auf die lodernden Trümmer des Kampfschütze auf der anderen Seite des Militärgeländes hinab.
Wie konnte ich es soweit kommen lassen? fragte er sich bitter. Genau das wollte ich uns ersparen.
»Herr Gouverneur! Herr Gouverneur!« Sein
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