BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko
Frustration verzerrte seine Stimme. »Bitte, machen Sie es nicht noch schwerer für mich, als es ohnehin schon ist.« Galen hob die Hand wieder an ihre Wange. »Bitte nicht.«
»Was nicht, Galen? Was ich für dich fühle, habe ich noch für keinen anderen Mann empfunden.« Sie löste sich von ihm und ließ sich auf die Armlehne der Couch sinken. »Du ahnst nicht, was für ein Leben man im Glashaus führt. Schon mit vierzehn bin ich mit jedem verfügbaren Junggesellen zwischen achtzehn und achtzig verkuppelt worden. Für die Politiker bin ich eine Ware, mit der sich Allianzen besiegeln lassen. Für niedere Adlige biete ich die Chance, bedeutende Nachkommen zu zeugen. Bei den Skandalvids muß ich für die Steigerung der Auflagen herhalten.« Sie sah ihn an. »Als wir mit dieser Tour begannen, habe ich erwartet, daß die Skandalvids uns als Paar hinstellen. Das haben sie auch getan, aber diesmal war es anders. Sie waren nicht bösartig. Und wo immer wir aufgetaucht sind, auf jedem Planeten schienen sich die Leute zu freuen, uns zusammen zu sehen. Sie erzählen, wir wären ein wunderbares Paar, wie geschaffen füreinander.«
Galen hob abwehrend die Hände. »Ich weiß, ich habe sie auch gehört, aber ich kann ihnen nicht glauben. Sie sind unglaublich schön und begehrenswert. Ich würde alles dafür geben, Sie in meinen Armen zu halten.«
»Aber du weist mich ab.« Sie beugte sich vor und legte einen Finger auf seinen Mund. »Laß mich aussprechen, Galen. Ich habe dich bei der Beerdigung meines Vaters gesehen, und als Morgan Kell sich zur Ruhe setzte. Ich habe dich als einen Mann von Würde kennengelernt, und Victors Vertrauen in dich hat mich beeindruckt. Victor und ich sind nicht immer einer Meinung, aber er besitzt ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis. Du bietest ihm Paroli und zwingst ihn, Tatsachen anzuerkennen, die er lieber ignorieren würde. Das setzt eine Charakterstärke voraus, wie sie nur wenige Menschen besitzen.« Katrina senkte den Blick. »Es ist eine Eigenschaft, die ich mir bei meinem Ehemann wünsche.«
Ehemann?
»Nein, Herzogin, das würde niemals funktionieren.«
»Warum nicht?«
»Ich bin zwölf Jahre älter als Sie.«
»Und? Mein Vater war siebenundzwanzig Jahre älter als meine
Mutter.«
»Er war außerdem auch noch Hanse Davion, und niemand hätte ihn daran hindern können, Ihre Mutter zu erobern.«
»Und ich bin seine Tochter. Glaubst du ehrlich, ich würde eher Kompromisse eingehen, wenn es um mein Lebensglück geht?« Katrina warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Ich bin kein kleines Kind mehr, Galen. Ich bin vierundzwanzig, und ich habe Verstand. Du wärst ein ausgezeichneter Ehemann. Du bist ein Kriegsheld und meinem Bruder loyal ergeben. Du hast dir hier auf Solaris Ruhm erworben, und du hast mitgeholfen, Hohiro Kurita vor den Clans zu retten. Du kennst sogar einen Khan des Wolfsclans und hast mit ihm zusammen gekämpft. Du bist ein Hauptgewinn, Galen, und ich weiß mehr über dich als nur diese Oberflächlichkeiten.« Katrina boxte ihn spielerisch auf die Brust. »Ich habe dein Herz gesehen. Du bist ein nachdenklicher, mitfühlender Mann. Du kannst mir Halt geben, ohne zu versuchen, die Lösung meiner Probleme für mich zu übernehmen. Du bist einfühlsam und freundlich. Du arbeitest unermüdlich für andere, sei es für meinen Bruder oder für Bebenopfer. Du bist tapfer und stark. Jede Frau könnte stolz sein, dich als Gatten zu bekommen.«
»Das geht alles viel zu schnell.« Galen schüttelte den Kopf. Er wagte nicht einmal, die Möglichkeiten zu erwägen. »Ich bin ein Niemand, Herzogin. Ich bin kein Adliger.«
»Vielleicht nicht von der Abstammung her, Galen, aber hier drin schon.« Sie tippte an seine Brust. »Wenn du einen Titel willst, kann ich dafür sorgen. Victor hat gerade erst Grayson Carlyle zum Baron gemacht. Das kann er mit dir auch tun, und sogar noch mehr. Würdest du gerne Herzog von Solaris werden? Das läßt sich arrangieren. Ich würde es für dich einrichten, Galen, wenn dich das glücklich macht.«
Galen fühlte seinen Widerstand schwinden. »Und ich würde es annehmen, wenn es dich glücklich machen würde, mir einen Titel zu verleihen.«
Katrina schüttelte den Kopf. »Es würde mich nur glücklich machen, wenn es etwas wäre, das ich mir wirklich wünsche.«
»Ich wünsche mir, was immer dich glücklich macht, Herzogin.« »Und wenn ich dir sage, daß es mich glücklich machen würde, wenn du heute nacht das Bett mit mir teilst?«
Galen schloß die
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