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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Interesse daran haben, mich zu töten.« Sie lächelte ihren Stiefvater an. »Mir wird nichts geschehen.«
»Was ist mit David?« Marylyn Lear kam ins Zimmer und trat neben ihren Gatten. Sie blieb steif neben ihm stehen. »Hast du an ihn gedacht?«
»Marylyn, das war wirklich unnötig.« Roy zwang seine Hand in die geballte Faust seiner Frau. »Natürlich hat sie an David gedacht.«
Marylyn Lears Haltung blieb verkrampft, und Deirdre bereitete sich auf eine geharnischte Gardinenpredigt vor. »Was für ein Leben wird er auf Zürich haben? Du, du hast das Beste gekannt und hast dort auf Alyina das Schlimmste überstanden, aber was ist mit ihm? Er wurde hier geboren. Er kennt kein anderes Leben. Was wird aus ihm werden, wenn ihr in irgendeinem Dorf hausen müßt, wo es kein fließendes Wasser gibt, keine Kanalisation, keine…«
»Er wird sich anpassen, Mutter. Wir haben darüber gesprochen. Er versteht, wohin wir gehen.«
»Wirklich? Er ist erst drei Jahre alt, Deirdre. Er lebt in einer Fantasiewelt, deren Mittelpunkt du bist. Das ist ein großes Abenteuer für ihn, und das wird es auch die ersten zwei, drei Monate bleiben, aber dann wird es zuviel für ihn werden.« Marylyn setzte sich, aber sie blieb verspannt und stach mit dem Finger über den Tisch in Richtung ihrer Tochter. »Was wirst du tun, wenn er nach Hause will?«
»Er wird es lernen. Er kommt mit mir.« Deirdres blaue Augen funkelten zornig. »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
Der Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Mutter wurde schärfer. »Er kann hierbleiben.«
»Nein! Auf keinen Fall!«
»Warum denn nicht, Liebes?« Der Tonfall ihrer Mutter veränderte sich von stählern hart zu mitfühlend neugierig. »Das ist dein Abenteuer, nicht seines. Laß ihn hier.«
»Nein!« Deirdre wollte die Wut unterdrücken, aber diese brach sich Bahn und schockierte ihre Mutter. »Uns auseinanderzureißen, ist die Art von Erziehung, die bei den Clans praktiziert würde. Ich werde es nicht zulassen.«
Ein kreischendes Jubeln gellte durch das Haus, als David Roy Lear in vollem Galopp um die Ecke ins Wohnzimmer gerannt kam. In der rechten Hand zog er ein Flugzeug durch die Luft, das er aus den bunten Plastiksteinen gebaut hatte, die er zu Weihnachten bekommen hatte. »Guck mal, Mom!«
Unter Davids Fröhlichkeit schmolz Deirdres Zorn wie Schnee in der Sonne. Sie packte ihn unter den Armen und hob ihn auf den Schoß. »Hast du das selbst gemacht?«
Das dunkelhaarige Kind nickte enthusiastisch. »Ah Chen hat mir nur ein bißchen geholfen.«
Deirdre sah hoch, als die Amme im Türbogen erschien. »Vergeben Sie mir. Er ist schnell.«
»Ich verstehe schon, Ah Chen. Er ist okay.« Sie lächelte der alten Frau zu, die sich um ihren Sohn kümmerte, und stellte nicht zum erstenmal fest, daß Davids Hautfarbe und seine leicht geschlitzten Augen Ah Chen mehr wie seine Großmutter aussehen ließen als die Frau, die ihr auf dem Sofa gegenübersaß. »Ich werde Sie rufen, wenn ich Hilfe brauche.«
David rutschte auf ihrem Schoß herum. »Gram sieht traurig aus.« Der Junge wand sich und glitt vom Schoß seiner Mutter. Dann ging er um den Tisch und stellte sein Spielzeugflugzeug vor Marylyn Lear ab. »Mom sagt, man braucht ein Flugzeug, um dahin zu kommen, wo wir hingehen. Jetzt kannst du uns besuchen kommen.«
Marylyns Unterlippe zitterte. Dann preßte sie ihren Enkel an sich. Tränen strömten über ihr Gesicht, und Deirdre mußte sich abwenden, um nicht selbst zu weinen.
Sie hielt sich an ihren Stiefvater. »Du verstehst doch, warum ich David nicht hierlassen kann.«
Roy strich mit der Rechten über den Rücken seiner Frau. »Intellektuell? Sicher. Du hast die Clans aus der Nähe erlebt. Du verstehst, was ihr Programm aus genetischer Menschenzucht und einer Kindheit ohne Eltern aus den Menschen macht…«
Deirdre spürte sein Zögern. »Aber?«
»Aber wenn du diese Haltung so vehement vertrittst, warum hast du dich dann nicht mit dem Vater des Jungen in Verbindung gesetzt?« Roy hob die Arme, als Deirdre in die Polster sank. »Du hältst mich vielleicht für grausam, und Gott weiß, daß ich jede Minute als Davids Vaterersatz genossen habe, aber was ich ihm bieten kann, ist nicht genug.«
Kai! Deirdre wurde es bei dieser Frage plötzlich kalt. Es war eine Kälte, die nichts vertreiben konnte. Es war, als kenne sie zwei Kai Allard-Liaos. Der eine war der Mann, der ihr auf Alyina geholfen hatte zu überleben. Er war tapfer und mitfühlend, klug und nicht zu ermüden. Er hatte für sie

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