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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Reiches spiegelte sich auch in Kithai wieder. Am Flußufer und entlang der Grenze zu Schlesien hatten die Capellaner die Oberhand, die dem derzeitigen Kanzler Sun-Tzu Liao und der Konföderation Capella die Treue hielten. Sie stellte die zahlenmäßig bei weitem stärkste Fraktion des Viertels und auch die meisten Krieger der liaoistischen Ställe.
    Die St. Ives-Sektion dominierte das Zentrum Kithais. Ursprünglich war das Gebiet derjenigen, die sich an Candace und ihrer kleinen Nation orientierten, als ›Reich der Mitte‹ verspottet worden, aber die Bezeichnung hatte sich als prophetisch erwiesen. Vom Krieg unberührt, hatte St. Ives den Übergang in die Nachkriegszeit intakt überstanden, als Justin Xiang in die Dienste Hanse Davions zurückgekehrt war und Candace mitgebracht hatte. Der St. Ives-Pakt hatte ein Vermögen verdient, indem er die in der neu eroberten Mark Sarna benötigten Waren produzierte, und dieses Geld war auch in Investitionen und Unterstützung für die kleine Kolonie auf Solaris geflossen.
    Das Freie Capella hing an der Grenze zu Black Hills wie ein Floh an einem Hund. Zwischen dem Reich der Mitte und dem DavionViertel eingeklemmt und durch die Feindschaft der capellanischen Loyalisten vom Fluß abgeschnitten, bestand Tormanos kleines Reich aus einem luxuriösen Kerngebiet, umgeben von Slums. Die Capellaner, die das Glück gehabt hatten, der Davion-Invasion mit intaktem Vermögen zu entkommen, hatten sich Tormano angeschlossen und auf dem höchsten Hügel ihres Viertels eine Insel des Wohlstands errichtet. Ringsum boten nur verfallene Häuser und verwinkelte, müllübersäte Gassen denen Zuflucht, deren Arbeit den Reichtum dieser Oberschicht erzeugt hatte.
    Tormano wußte, daß diese Situation schändlich war, aber er kannte auch den dickköpfigen Stolz seines Volkes, und er wußte, daß sie seine Ziele teilten. Sie waren Bürger des Freien Capella und hatten sich dem Sturz des illegitimen Regimes verpflichtet, dem Tormanos Neffe Sun-Tzu vorstand. Sie waren Patrioten und bereit, Opfer zu bringen, um eines Tages als Befreier in ihre angestammte Heimat zurückkehren zu können.
    Tormano hatte ihnen und sich selbst eingeredet, daß er tatsächlich die Absicht hatte, den Rest der Konföderation Capella zurück in die Herrschaft seines Zweiges der Familie zu führen. Gleichzeitig war ihm klar, daß sein wahrer Wert – den Hanse Davion gesehen und ausgenutzt hatte – darin bestand, Kanzler Sun-Tzu und vor ihm Kanzlerin Romano von Haus Davion abzulenken. Die Davions gaben ihm gerade genug Geld für einzelne Überfälle und Propagandaaktionen. Sie versprachen ihm zwar ständig, ›demnächst‹ die notwendigen Kräfte zu mobilisieren, um das, was im Vierten Nachfolgekrieg begonnen worden war, zu Ende zu bringen, aber es fand sich immer eine Entschuldigung, warum es jetzt noch nicht ging. Aufstände in der Isle of Skye, der katastrophale Krieg von 3039 und jetzt die Clan-Invasion.
    Eine Zeitlang hatte Tormano stillgehalten und sich mit der großzügigen Pension getröstet, die ihm Hanse Davion bewilligt hatte. In der Zwischenzeit hatte er eine Reihe von Operationen ausführen können, die seine Schwester Romano zur Weißglut getrieben und sein Ansehen bei den Bürgern des Freien Capellas gesteigert hatten. Er hatte sogar verschiedene Organisationen gegründet, um den Bürgern der Mark Sarna zu helfen, sich von den Folgen des Krieges zu erholen. Das hatte seine Popularität unter ihnen gefördert und private Spenden für seine Sache locker gemacht.
    In diesen Jahren hatte Tormano sich eingeredet, er sammle seine Kraft. Seine Frau hatte ihm zwei Kinder geschenkt, einen Sohn und eine Tochter, aber die schienen keinen Sinn für den Kampf zu haben, dem sich ihr Vater verschrieben hatte. Hanya, seine Frau, war ganz in den sozialen Aufgaben aufgegangen, die Melissa Steiner-Davion gefördert hatte, und seit Melissas Ermordung war sie in eine offensichtlich unheilbare Depression verfallen.
    Jetzt lief seinem Traum die Zeit davon. Victor Davion hatte die Gelder für das Freie Capella bereits gekürzt und Tormano gezwungen, die von ihm aufgebauten Rehabilitationsprogramme zurückzufahren. Er hatte mit Stolz festgestellt, daß Kai Gelder in diese Programme steckte und damit die Lücken mehr als füllte, was Tormano vor der Schande rettete, den Stab zu entlassen, den er auf seinem Gut in Equatus, dem westlichen Kontinent von Solaris VII, unterhielt.
    Als Tormano sah, wie die Umstände seinen Traum zu ersticken

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