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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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glauben, Beweise zu haben, um diese Behauptung zu stützen. Falls dem so ist, würden Sie mir diese Beweise bitte vorlegen, damit ich entsprechend handeln kann.«
»Sie würden gar nichts tun.«
»Wenn Sie wüßten, wer Ihre Mutter ermordet hat, würden Sie untätig bleiben?« fragte Peter ruhig.
»Ich bin kein Davion.«
Peter bewegte sich nicht, während er einen Kampf mit sich selbst ausfocht. »Ich auch nicht, Sir. Ich bin ein Stemer-Davion. Ebenso wie Victor und Katrina, Arthur und Yvonne. Sie verspotten uns und unsere Gefühle für unsere Mutter. Mehr noch, Sie verspotten sie, wenn Sie hier behaupten, sie wäre fähig gewesen, in den Herzen ihrer Landsleute Liebe und Bewunderung zu erwecken, aber nicht bei ihren eigenen Kindern. Meinen Bruder können Sie von mir aus beleidigen, soviel Sie wollen, aber nicht meine Mutter.«
»Und wenn ich Lust habe, Sie zu beleidigen? Holen Sie dann Ihre Polizisten, damit sie mich naßspritzen?«
»Nein. Ich bin nicht mein Bruder Victor. Ich würde nie von anderen verlangen, wozu ich durchaus selbst in der Lage bin.« Peter lehnte sich auf das Geländer und lächelte. In Verbindung mit seiner Körpergröße ließ ihn das gleichzeitig bedrohlich und gutmütig erscheinen – ein durchaus beabsichtigter Effekt. »Aber ich denke, es wäre eine bessere Lösung, wenn ich Sie zu einem Drink einlade…«
»Mit jemand wie Ihnen werde ich nicht auf Ihren Bruder anstoßen!«
»Ich will auf das Angedenken meiner Mutter trinken.« Peter ließ die Worte wirken und fühlte, wie sich die Stimmung in der Kneipe veränderte. Wo eben noch Lachen und Fröhlichkeit regiert hatten, weil die Anwesenden sich über den Wortwechsel amüsiert hatten, machte sich jetzt ein Gefühl der Kälte breit. Es wurde still. »Wenn Sie nicht bereit sind, mit mir auf meine selige Mutter zu trinken, was kann ich noch tun, um jemand so Herzlosen zu erreichen? Aber mein Angebot steht, an Sie und jeden hier. Eine Runde auf Ihr Angedenken. Ich zahle.«
Sein Gegner wollte weiter trotzig sein, aber Peter hatte die anderen auf seine Seite gezogen. Der Mann ballte die Fäuste. Sie öffneten und schlossen sich mehrere Male, bis er schließlich die Achseln zuckte. »Das wäre das erste Mal, daß ein Teil meiner Steuern auf eine Weise verwendet wird, die mir auch was bringt.«
»Nein, mein Freund. Im Gegenteil, ich bezahle die Runde von meinem Miliz-Sold.« Peter hielt seine Brieftasche hoch und zog eine Handvoll Geldscheine heraus. »Ich will hoffen, das Bier schmeckt euch, denn ich werde mir bis Ende Februar keines mehr leisten können.«
Die Gäste unter ihm gaben unhörbare Kommentare ab und lachten, und Peter lachte mit, auch ohne zu wissen, was sie gesagt hatten. Sein Pulsschlag donnerte ihm in den Ohren, und er grinste breit vor Freude über die pure Ekstase, die ihn erfüllte. Das ist unglaublich! Katrina hat recht, es ist fantastisch! Peter stieß einen Juchzer aus, den die anderen Trinker aufnahmen, laut genug, um sein Lachen zu übertönen. Ich fühl’ mich so großartig, ich brauche in meinem ganzen Leben keinen Drink mehr!

10
    Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    25. Januar 3056
    Kai wartete, bis die übrigen Stalleigner im elegant eingerichteten Turmsaal des ›Sesam‹ Platz genommen hatten, bevor er aus dem Privataufzug in die kleine, verspiegelte Empfangshalle des Gasthauses trat. Der Boden war von einem schwarzroten Teppich bedeckt, dessen Muster am Lift als chaotisches Farbengewirr begann, sich aber dann in verwobene Farbbänder auflöste, die sich am Außenrand des Raumes entlangzogen. Schwarz und Rot wetteiferten miteinander in der Darstellung von Fabelwesen sowie chinesischer Grußworte und Weisheiten.
    Die Halle ging in den Speisesaal über, und in den Spiegeln an den Seitenwänden wurde Kai auf dem Weg in das Holzlabyrinth von zwei Doppelgängern flankiert. Kompliziert geschnitzte wände und kunstvoll bemalte Reispapierpaneele Raum in eine Abfolge diskreter Nischen für private Gespräche. Das schummrige Licht tauchte alles in Halbschatten, in dem nur zimtfarbene Glanzlichter und der warme Glanz brünierten Goldes die Nischen verrieten, während er den Raum durchquerte.
    Die ineinander verflochtenen Körper zweier Drachen formten den Torbogen, hinter dem sein Ziel lag. Ihre Schwänze stützten die im Schatten zu erahnende Decke. Auf Bodenhöhe fauchten die Drachen einander über eine Lücke von drei Metern hinweg an. Als Kai zwischen ihnen hindurchtrat, hörte er ein lautes

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