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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Davion heißt!«
»Was will man von einem Pimpf erwarten, der seine eigene Mutter umbringt!«
Peter sah die beiden Beamten zur Hintertür gehen, um ihm einen Weg ins Freie zu sichern. Er stand auf und setzte sich in Bewegung, denn er war darauf trainiert, seine Sicherheit diesen Männern zu überlassen. Aber diesmal war er erheblich langsamer als gewöhnlich – ein Bier zuviel nach einem anstrengenden Basketballmatch.
»Victor ist ein dreckiger kleiner Pisser, der die Beherrschung verliert, wenn er nicht kriegt, was er haben will.« Der streitsüchtige Gast sah sich unter den übrigen Kneipengängern um, die zustimmend nickten. »Seht ihr, nicht einer von euch ist anderer Meinung.«
Peter trat vor und stützte sich mit beiden Händen aufs Geländer. »Doch. Ich!«
»Was?«
Peter hielt sich kerzengerade und sah, wie die Gäste reagierten, als sie ihn erkannten. Ein Teil war schockiert, dann lächelten sie und flüsterten mit ihren Nachbarn. Ein paar wurden wieder wütend und starrten mit offener Feindseligkeit zu ihm hoch, aber die meisten grinsten und ließen ihre Blicke von Peter zur Theke und wieder zurück wandern.
»Ich habe gesagt, ich bin anderer Meinung. Und ich bezweifle, daß irgend jemand hier Victor besser kennt als ich.« Peter fühlte sich großartig, als er den Zorn, der in seinen Eingeweiden wühlte, verdrängte. Das füllte ihn mit einer Ruhe, die noch stärker war als der Zorn. Sie füllte ihn völlig aus und ließ ihn sich jeder Einzelheit im Schankraum bewußt werden.
Aber was noch wichtiger war, er konnte klar denken, eine Eigenschaft, die ihm seine Wut normalerweise raubte. Peter fühlte den Rhythmus des Raumes und konnte ihn dirigieren. Er lächelte vorsichtig und strich mit dem Blick seiner grauen Augen über so viele Gäste wie möglich. »Ich gebe zu, daß mein Bruder klein ist, aber für mich sind das die meisten Menschen.« Er zuckte hilflos die Achseln, und Gelächter brandete auf.
Du hattest recht, Katrina. Nach einem seiner letzten Basketballspiele gegen Kelswa-Aptos hatte er eine Holodisknachricht von seiner Schwester bekommen. Darin hatte sie ihm klarzumachen versucht, daß er sich nur selbst schadete, wenn er sich beim Sport oder anderen unwichtigen Gelegenheiten von seinen Gefühlen übermannen ließ. Sie hatte weiter gesagt, wenn es ihm nicht einmal gelänge, sich in so harmlosen Situationen zu beherrschen, könnte er nicht damit rechnen, daß ihm jemals größere Verantwortung anvertraut würde.
Als nächstes hatte sie ihn angeherrscht, nichts auf das Sichtgerät zu werfen. Er hatte das Glas wieder auf den Tisch gestellt und zugehört, während sie erklärte, wie er seine Bekanntheit und Intelligenz höchst vorteilhaft einsetzen konnte, wenn er nur lernte, sich zu beherrschen. Sie hatte ihm vorgeschlagen, dies beim Sport zu trainieren, und es hatte funktioniert. Er hatte gelernt, eine Gelassenheit zu erreichen, die ihn zu neuen Höchstleistungen befähigte.
Sein Widersacher stemmte die Fäuste in die Hüften. »Victor bleibt ein Pisser.«
»Wirklich?« Peter zog eine einzelne Augenbraue hoch und ließ die Frage wirken, bevor er nonchalant die Schultern zuckte. »Was soll das überhaupt heißen, ›Pisser‹? Natürlich muß er Wasser lassen wie jeder andere Mensch auch, aber das ist doch kein Vorwurf. Was soll das also heißen?«
Der Gast, ein älterer Mann mit einem Spitzbart und einem schütteren Haarkranz, sah Peter mit offenem Mund an. Er setzte zu einer Antwort an, dann runzelte er die Stirn und machte den Mund zu.
Peter gab ihm keine Gelegenheit, es sich anders zu überlegen. »Kann mir irgendwer sonst meine Frage beantworten?«
»Ein Pisser ist ein lästiger Trottel«, rief jemand aus dem Hintergrund.
»Hmmmm, ein lästiger Trottel.« Peter verzog das Gesicht. »Lästig, sicher, das kann Victor wirklich sein. Seine Vorstellung von Entspannung besteht darin, an Stelle eines normalen Arbeitspensums nur das Doppelte zu leisten. Das ist nicht allzu unterhaltsam. Aber Trottel.« Er schüttelte den Kopf. »Ich stelle mir unter einem Trottel jemanden vor, der nicht konsequent sein kann, und das kann Victor kaum jemand ernsthaft vorwerfen.«
Der Gast knurrte, als Peters Kommentar Gelächter auslöste: »Immerhin hat er deine Mutter umgebracht!«
Peter regte sich nicht, als eine Woge des Zorns über ihm zusammenschlug, bis sie sich wieder in kühle Gelassenheit verwandelt hatte. Er richtete sich auf und verschränkte die Hände im Rücken. »Sir, ich bezweifle nicht, daß Sie

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