Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
seinen Namen riefen und ihre Kameras auf ihn richteten, war eine neue und unangenehme Variante.
    Er konnte ihr Interesse an einem Bild von Katrina gut verstehen. Die große, schlanke Schönheit trug ihr goldblondes Haar lang, aber in immer neuen Frisuren. Sie hatte sich auf ihrer Reise mit Galen ein Spiel ausgedacht, bei dem sie während einiger Besuche besonders ausgefallene Haarkreationen vorführte, nur um zu erleben, wie diese spezielle Frisur abrupt als Modetrend über eine ganze Welt fegte.
    Galen hätte dies als Beispiel der grausamen Verachtung mancher Adliger für ihre Untertanen abgetan, wenn er nicht auch Katrinas ernste, fürsorgliche Seite kennengelernt hätte. Er hatte auf ihrem Flug nach Arc-Royal die Erdbebenkatastrophe auf Ginestra angesprochen, aber es war Katrina gewesen, die Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um ihren Flug umzuleiten und zu helfen. Wie alle anderen in schweren Stiefeln, Jeans, Arbeitshemd, Handschuhen und Schutzhelm hatte sie geschuftet, um die Opfer unter den Trümmern auszugraben. Sie hatte auch ihre Schicht in einem Industrie-Exoskelett abgeleistet.
    Galen lehnte sich an die Kabinenwand und beobachtete Katrina, wie sie sich hinüberbeugte und leise mit Omi Kurita unterhielt. Heute abend trug Katrina ihr Haar zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr bis zum Po hing. Ihr rückenfreies Abendkleid war weiß mit eisblauen Akzenten und Pailletten, langen Ärmeln und einem kurzen Rock. Sie hatte Galen den Namen des tharkanischen Designers verraten, der es entworfen hatte, aber er hatte ihn wieder vergessen. Aber das blauweiße Diamanthalsband mit passenden Ohrringen stand ihr hervorragend.
    Omi Kurita, die in Begleitung von Thomas DeLon war, machte in einem dunkelgrünen Seidenkostüm aus Rock, Bluse und Jacke eine ebenso hinreißende Figur. Galen freute sich, als er Victors Namen aufschnappte. Sein Freund hatte großes Glück, die Liebe einer Frau wie Omi zu besitzen. Ihre Kombination aus Grazie, Feingefühl und Intelligenz machten sie zu einer Kostbarkeit. Es war mehr als traurig, daß Victor und sie niemals zusammenkommen konnten.
    Als der Aufzug langsamer wurde, und die beiden DavionLeibwächter an den Türen das Gewicht verlagerten, wurde Galen klar, daß Victor und Omi etwa soviel Chancen hatten, ein Paar zu werden, wie Katrina und er. Eigentlich sind die Chancen so schlecht gar nicht. Zwischen Omi und Victor standen die gewaltigen politischen und historischen Gegensätze, die ihre beiden Nationen seit Jahrhunderten entzweiten. So sehr sie einander auch lieben mochten, ihr Glück hätte eine unerhörte Allianz zwischen dem Kombinat und dem Commonwealth erfordert. Und dank jahrhundertealter Feindschaften würde ein derartiges Bündnis aller Wahrscheinlichkeit nach Dutzende von Aufständen in beiden Sternenreichen auslösen.
    Der Abgrund zwischen Katrina und ihm erklärte sich nicht aus nationalen Differenzen, aber er war ebenso breit. Katrina – er erinnerte sich daran, darauf zu achten, daß er sie Katherine nennen mußte, wenn er mit Victor sprach – war eine Adlige und stand gesellschaftlich himmelweit über ihm. Galens Eltern waren einfache Bürger gewesen. Sein Vater hatte eine Reparaturwerkstatt betrieben. Ihr einziger Kontakt mit dem Hochadel des Vereinigten Commonwealth hatte in der Benutzung von Briefmarken und Geld mit den Konterfeis der Herrscherfamilie bestanden.
    Als Victor Galen losgeschickt hatte, seine Schwester zu eskortieren, hatte der sich schon einige Fantasien gestattet. Er war etwas größer als Katrina und wies eine gewisse Ähnlichkeit in Teint und Haarfarbe auf, so daß sie ein hübsches Paar abgegeben hätten. Er hatte einige Stunden damit zugebracht, sich vorzustellen, was seine früheren Freundinnen, oder noch besser, deren Eltern, wohl denken würden, wenn er Katrina zum Altar führte. Er hätte ein Vermögen dafür bezahlt, ihre Reaktionen auf diese Nachricht zu sehen.
    Aber noch bevor er mit Packen fertig gewesen war, hatte ihn die Wirklichkeit in Form einer nüchternen Selbsteinschätzung wieder eingeholt. Katrina und ihn trennten Welten. Mit Victor konnte er wie mit einem Gleichgestellten umgehen, aber das erklärte sich aus der Kameradschaft von Kriegern, die zusammen im Kampf gestanden hatten. Diese Bindung reichte nicht bis zu Katrina. Außerdem wußte Galen, daß Victor ihm vertraute, und er würde sein Vertrauen niemals mißbrauchen.
    Diese Entscheidung hatte die Reise sehr viel leichter, und gleichzeitig auch weit schwerer

Weitere Kostenlose Bücher