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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ich verstehe schon. Mein Onkel möchte das Allerbeste für mich, und manchmal hat er Schwierigkeiten mit der Tatsache, daß meine Wünsche nicht immer mit seinen Vorstellungen übereinstimmen.«
»Er ist ein guter Mensch. Er wußte, daß ich keinen Freund habe und dachte, na ja, daß wir vielleicht… nicht, daß ich etwas dagegen hätte, natürlich.« Sie lächelte und wurde wieder rot.
»Natürlich?«
Sie drückte seine Hand. »Falls es Ihnen entgangen sein sollte, Sie sind ein sehr gutaussehender und äußerst anziehender Mann. Ich würde Sie noch vor Victor Davion einordnen.«
»Vor Victor?« Kai zog die Stirn kraus.
»Ich wollte damit nur sagen, daß Victor auf mich einen etwas kalten Eindruck macht.« Sie kicherte. »Und er ist klein.«
Kai lachte laut. »Prinz Victor ist ein sehr warmherziger Mensch und ein guter Freund. Aber Sie haben recht, er ist ein gutes Stück vom Gardemaß entfernt.« Er hob die Hand an ihr Kinn. »Er würde ihnen bis hier reichen.«
»Das ist mir zu klein, selbst mit warmem Herzen.« Sie streichelte über seinen Handrücken. »Ich ziehe Männer Ihrer Größe vor.«
Er sah ihr in die Augen und erkannte ihr Interesse. Er wartete auf das Zucken in seinen Eingeweiden, das ihm sagte, es hatte gefunkt, und sie konnte einen Platz in seinem Herzen erobern. Er hoffte darauf. Es war schon einmal geschehen, und er wünschte sich, es jetzt noch einmal zu erleben.
Aber da war nichts.
Die Einladung in Nancys Augen flackerte und erstarb. »Ich bringe Sie in Verlegenheit.«
Kai schüttelte den Kopf. »Keineswegs. Sie schmeicheln mir.«
»Aber es gibt schon eine andere?«
»Nein, nicht wirklich.« Kai zog sich emotional zurück. Sie hatte sich scheu und schüchtern gegeben, aber ihm ihre Hand auf eine Weise gereicht, die einen Handkuß natürlich erscheinen ließ. Sie war verführerisch gekleidet, stritt aber ab, ihn verführen zu wollen. Und dann benahm sie sich auf eine Weise, die leicht in einer Verführung hätte enden können. Trotzdem zog sie sich zurück, als er sich sperrte. Ist das auch nur eine Finte oder ihr wahres, schüchternes Wesen? Er grinste trocken. »Was Beziehungen angeht, habe ich eine alles andere als stellare Karriere hinter mir. Und den nächsten Monat oder so muß ich mich auf meinen Kampf gegen Wu Deng Tang vorbereiten. Da werde ich wenig freie Zeit haben, um eine Beziehung zu einer netten jungen Frau aufzubauen, die meine volle Aufmerksamkeit verdient hätte.«
Nancy legte die Hände zusammen und hob sie ans Kinn, so daß die Unterarme ihr Dekolletee verbargen. Sie sah einen Augenblick nach unten. Trotz der Unruhe an den Aufzugtüren hielten ihre Hände Kais Aufmerksamkeit gefesselt. Als sie wieder hochsah, trafen sich ihre Blicke.
»Sie sind ein wundervoller Mann, Kai. Die meisten Männer wären nicht so ehrlich mit mir gewesen, und hätten auch nicht soviel Rücksicht auf meine Gefühle genommen. Die Leute, die Sie Stahlseele nennen, sind die größten Narren im Universum.«
Größere Narren als ein Mann, der eine Frau wie dich ziehen läßt? »Freunde?«
Nancy lächelte breit und fröhlich, als sie den rechten Arm um den seinen legte. »Fürs erste wäre ich geehrt, mit Ihnen befreundet zu sein.«
»Fürs erste?«
Sie nickte. »Gewinnen Sie erst einmal Ihren Kampf, und dann werden wir sehen, wie sich unsere Freundschaft entwickelt.«

    Zürich
Mark Sarna, Vereinigtes Commonwealth
    Deirdre Lear saß hinter dem Schreibtisch der Notaufnahme und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. Sie saß jetzt schon seit Stunden hier und wurde immer schläfriger. Sie legte sich zurück und streckte die Arme über den Kopf, um die Schultern zu lockern und wacher zu werden.
    Sie nahm sich den Bericht auf dem Computermonitor wieder vor. Weil an diesem Abend wenig los war, hatte sie Anne Thompson angeboten, ihr bei der Eingabe des Krankenberichts über den kleinen Jungen, den sie vorhin untersucht hatte, zu helfen. Sie wußte, wie der Bericht korrekt lauten mußte. »Ein fünfjähriger Zür-Knabe lief nackt durch das Haus seiner Eltern und ärgerte den Hund der Familie, der ihn daraufhin ins Scrotum biß.« Aber sie brachte es nicht über sich, diesen Text einzugeben. »Es muß doch noch eine andere Möglichkeit geben, das zu schreiben.«
    Anne sah sich zu ihr um und riß sich vom Holovidbetrachter in der Ecke des Wartezimmers los. »Was gibt es, Doktor?«
»Der Bericht über den kleinen Donny Li?«
»Ah, der Junge mit den interessanten Narben.«
Deirdre mußte gegen ihren Willen lächeln,

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