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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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vom fünffachen Weg abgewichen. Sie hatten den Amatukaze als religiösen Vorbildern nominalen Respekt gezollt, dem wahrhaften Weg aber mit der Zeit den Rücken gekehrt. Die Osioaner waren in ihrem Denken erstarrt und gestatteten nur noch den Adligen, in Führungspositionen aufzusteigen. Sie hielten die Bauern als Unterschicht, eine Klasse, die durch ihren Schweiß und ihr Blut die trug, die ihnen aufgrund ihrer Geburt überlegen waren. Die Osioaner hatten jedes Gespür für das Wohl der Bevölkerung verloren und Macht als einzigen Wert akzeptiert. Sie waren ein wertloses Geschwür, ohne das die Welt nur besser werden konnte.
    Die Usugumi andererseits hatten das Profitstreben über die Bedürfnisse des Volkes erhoben. Im Verlauf der Zeit hatten sie die Produktionsmittel und Vertriebswege unter ihre Kontrolle gebracht. Sie waren verachtenswert, aber die Amatukaze konnten sie nicht gänzlich auslöschen, ohne damit gleichzeitig alle Enklaven zu ruinieren. Chi war sich klar, daß es besser wäre, die Usugumi zu unterwerfen, als sie zu vernichten. Die Amatukaze planten diese Unterwerfung schon, soweit er oder einer der anderen Sanyu zurückdenken konnte. Nun stellte dieser kleine Mann die beste Chance dar, ihren Traum zu verwirklichen. Die Kräfte, die er zu kontrollieren behauptete, konnten die Usugumi in die Knie zwingen, ohne die Zerstörung der gesamten Enklave notwendig zu machen. Aber Chi mußte herausfinden, was der Mann als Gegenleistung verlangte. Zu diesem Zweck war er hergekommen.
    »Ich kann eine ganze Menge für Sie tun, Chi«, meinte Pesht, als sein Gast ihm keine Antwort gab. Er beobachtete den schweigenden Priester, während der die Schale mit Budoshu hob und mit der Flüssigkeit seine Lippen benetzte. Der Söldner konnte das starke Aroma des heißen Weines riechen. Er hatte Budoshu der besten Qualität bestellt. Hoffentlich wußte der Sanyu das zu schätzen.
    »Sie haben bereits sehr viel für mich getan. Der Budoshu ist von ausgezeichneter Qualität, und die Kashi ist einzigartig. Ich stehe in Ihrer Schuld.«
    Pesht kannte sich mit Schuld und Ansehen aus. Die Bewohner der Enklaven waren in beiderlei Hinsicht empfindlich. Sirayuki war sehr besorgt gewesen, in den Augen seiner Gefährten an Ansehen zu verlieren, was der entscheidende Punkt bei der Frage der Adoption war. Pesht hatte ihn schmoren lassen, und schließlich hatte der Shidosha eingewilligt. Die Nachricht war vor wenigen Stunden gekommen, und Pesht sah seine Zukunft in äußerst rosigem Licht. Der Sanyu würde ein beachtliches Angebot unterbreiten müssen, um im Rennen zu bleiben. Budoshu und Kashi waren nicht für ihn bestellt worden, aber wahrscheinlich würden sie dem Sanyu helfen, seine Entscheidung zu treffen. Der Priester brauchte nicht zu wissen, daß Pesht sie hatte besorgen lassen, um seinen Erfolg zu feiern. Sollte er ruhig glauben, sie seien dazu gedacht, ihn zu ehren.
    »In Amatukaze«, setzte Chi an, und räusperte sich, »besitzen wir eine strikte Hierarchie. Es dauert eine lange Zeit, für viele ein ganzes Leben, eine Stufe sublimer Kontemplation zu erreichen. Der Weg ist lang und schwierig, und er erfordert höchste Hingabe. Viele beginnen diese Reise, aber nur wenige erreichen ihr Ziel.« Chi ließ seine Worte wirken. Der Besucher von jenseits der Sterne, wie er und die anderen es zu sein behaupteten, mußte sich genau darüber im klaren sein, wie strikt die Disziplin unter den Amatukaze war. Die besondere Ausbildung war einer der vielen Punkte, die den Amatukaze zu ihrer Überlegenheit verhalfen. »Sie müssen das Konzept der Fünf verstehen, davon durchdrungen werden. Es gibt einen fünffachen Weg zur Erleuchtung, und fünf Säulen, auf denen die Wahrheit ruht. Dies müssen Sie erfassen.«
    »Soll das hier eine Philosophievorlesung werden?« fragte Pesht. »Das habe ich alles schon vom ersten Sanyu gehört, der mit mir geredet hat. Er steckte auch voll von diesem Zeug. Um ehrlich zu sein, Chi, ist mir das alles völlig gleichgültig. Ich will wissen, was Sie von mir wollen, und was Sie mir für meine Dienste anbieten. Ich will keine Belohnung im glorreichen Jenseits oder in ferner Zukunft. Ich bin auch nicht an Innerem Frieden interessiert. Damit das von Anfang an klar ist.«
    »Aber ohne Inneren Frieden ist nichts von Wert. Alle weltlichen Begleiterscheinungen unseres Seins verblassen im Vergleich zum Inneren Licht. Deswegen tragen unsere jungen Bukoshi nur einfache Gewänder, deshalb schlafen sie auf dem Boden und essen

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