BattleTech 23: Black Thorn Blues
Namen Danes gehört?« fragte McCloud.
Bell runzelte die Stirn. »So, wie unser neuer Landungsschiffkäpten?«
»Wie die letzte Frau unseres neuen Landungsschiffkäptens«, sagte Rose. Bells Augen weiteten sich, als er von Rose zu McCloud und zurück sah. »Ihr Schiff wurde während der Kämpfe mit den Clans entlang der Steiner-Grenze entweder erobert oder zerstört. Rachel glaubt, daß sie mit einer der Steiner-Gardeeinheiten zusammengearbeitet hat.« Rose legte eine Pause ein, um Bell die Möglichkeit zum Sprechen zu geben, aber der blonde Mann schwieg. »Irgendwelche Ideen?« wollte er schließlich von ihm wissen.
Bell schüttelte langsam den Kopf, während er den Boden zwischen seinen Füßen betrachtete. »Tut mir leid, Sir. Ich kenne niemanden mit diesem Namen, der mit der Sechsundzwanzigsten zu tun hatte. Vielleicht arbeitete sie mit anderen Einheiten, aber ich weiß es nicht.« Bell sah zu McCloud hoch. »Irgendwelche anderen Details?«
McCloud versuchte, noch weitere Fakten aus ihrem Gedächtnis zu zaubern, scheiterte jedoch. »Tschuldigung, aber das ist alles, was ich weiß.« Sie zog die Schultern hoch. »Es gibt zu viele Landungsschiffe da draußen, um sich die Namen aller Kapitäne zu merken, besonders, wenn dieser bereits seit fünf Jahren tot ist.«
Bell wollte gehen. »Ich werde einige andere Thorns befragen. Vielleicht weiß einer von ihnen etwas.«
»Halt, warte, Antioch«, sagte Rose. »Im Augenblick sollten wir es für uns behalten.« Bell blickte düster drein. »Danes ist möglicherweise ein toller Kerl«, fuhr Rose fort, »oder er ist eine Zeitbombe.«
»Glaubst du, wir werden Probleme bekommen?« fragte Bell, der plötzlich besorgt war.
Rose schüttelte den Kopf, aber der Blick, den Rachel ihm zuwarf, sagte ihm, daß die Situation auch anders sein konnte. »Er schien in Ordnung, als ich ihn vor ein paar Tagen getroffen habe«, sagte Rose. »Das Problem ist, er fliegt ein neues Landungsschiff. Ein Schrottsternhaufen, möchte ich noch hinzufügen. Sein erster Maat hat bei ihm gekündigt…«
»Das hast du mir nicht erzählt«, sagte McCloud.
»…und ich glaube, er hat sein neues Schiff gerade auf den Namen seiner toten Frau getauft«, endete Rose mit einem starren Blick auf McCloud.
»Du glaubst, er ist ein Pirat«, stellte Bell fest. Er lehnte sich an die Tür. Rose zuckte mit den Schultern, aber McCloud nickte. Das Nicken überraschte ihn.
»Wirklich?« fragte Rose.
»Natürlich ist er ein Pirat, Jeremiah.«
»Aber er ist hier im Auftrag der Kombinatsregierung. Sie nehmen Akte der Piraterie nicht auf die leichte Schulter«, konterte Rose.
»Offiziell, nein«, räumte sie ein. »Bedenke allerdings einmal, wo wir stehen. Wenn es irgendeinen anderen Ort in der Inneren Sphäre gibt, der seltsamer als dieser ist, haben wir nie von ihm gehört. Wir sind mitten im Territorium der Nebelparder, Gott verdammt noch mal. Du hast einen Zusatzvertrag unterschrieben. Einen, der deinem eigentlichen Vertrag zuwiderläuft, wenn du dich erinnerst. Das ist nicht die übliche Praxis, soweit ich das verstehe. Selbst als die Clans ihre Invasion noch nicht begonnen hatten, arbeiteten unabhängige Landungsschiffe auf beiden Seiten der Grenze zwischen den Nachfolgerstaaten. Selbst wenn Danes einige Basen des VerCom überfallen und um ein paar Dinge erleichtert hat, sehen die Kuritas manchmal in die andere Richtung.«
»Solange er irgendwo ist, wo das Vereinigte Commonwealth ihn noch sehen kann«, setzte Bell fort. »Teddy unterstützt keine Piraterie. Er nutzt nur alle Vorteile aus, derer er habhaft werden kann.«
Rose ruckte. Das erschien logisch. Durch die strenge Kontrolle auf Wolcott war es unwahrscheinlich, daß irgend einer der anderen Führer der Inneren Sphäre wußte, wer oder was sich hier aufhielt. Solange Danes oder ein anderer Käpten oder MechKrieger auf der Seite der Kuritas stand, konnte er jederzeit einen Job auf Wolcott finden.
»Du weißt, das läßt das Schlimmste über diesen Mann vermuten. Es gibt noch andere Erklärungen für die Anhaltspunkte, die wir gesehen haben.«
»Du hast recht«, sagte McCloud. »Niemand hat ihn jemals beschuldigt. Wenn die Kuritas etwas aus der Fassung geraten wären, hätten sie ihn nicht hierher nach Wolcott gebracht.«
»Du hast gesagt, er wäre ein Pirat. Woher weißt du das?« fragte Bell.
»Es ist die einzige Erklärung«, sagte sie, aber Rose und Bell sahen sie immer noch fragend an. »Seht mal, ich behaupte ja nicht, daß er sein ganzes Leben damit verbracht
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