BattleTech 23: Black Thorn Blues
Wir erstellen Geheimdienstberichte über die Clans oder schlagen manchmal bei einem Objekt zu, aber wir haben nicht die Ausrüstung, um mehr zu tun. Ergibt das einen Sinn?«
Nicht wirklich, dachte Rose, hielt aber den Mund. Die Widerstandsbewegung wußte offensichtlich, was hier passierte, und das allein zählte. »Woher wußten Sie, daß wir kommen?«
Cantrell sah erneut auf die Uhr. »Wir wußten es nicht. Wir wollten vor über sechs Monaten einen Anschlag auf die Fabrik im Norden verüben. Die Katzen habe sie fast wieder hergestellt und können mit der Produktion beginnen. Wir dachten, ein ›chirurgischer‹ Eingriff könnte sie um ein Jahr oder so zurückwerfen. Schien uns eine gute Idee, aber die Fabrik war zu gut bewacht.
Unglücklicherweise war die Garnison in der Fabrik durch einen Trinärstern aus der Kavallerie der Novakatzen verstärkt worden. Eine Frontlinien-OmniMech-Einheit. Wenn Sie irgendwo in der Nähe der Fabrik gelandet wären, hätte die Kavallerie Ihre Einheit in den Boden gestampft.« Sie lachte hell auf. »Keine Offensive«, fügte sie noch hinzu.
»War nicht geplant«, antwortete Rose automatisch.
»Also gut, ich muß Bericht erstatten. Ich schicke Ihnen jemanden, der Sie herumführt. Ihre Mechs werden wir reparieren, so gut wir können.« Cantrell lächelte Rose an. »Irgendwie sind wir gemeinsam in die Sache verstrickt, richtig?« Rose nickte, aber sein Geist arbeitete schon den nächsten Schritt aus.
»Eine Frage noch«, sagte Ria. »Wo sind wir?«
»Dies ist die Mine von Silverton & Söhne. Im Augenblick stehen wir in einem der alten Arbeiterquartiere. Direkt davor verläuft Tunnel Nummer Siebenundvierzig, der zu den aktiven Minen einige Ebenen tiefer führt. Der ganze Komplex ist ein Labyrinth von Tunneln und Schächten.«
»Ich hätte gedacht, dies wäre der erste Ort, an dem die Novakatzen nach einer Untergrundbewegung suchen würden«, warf Esmeralda ein.
»Das taten sie auch.« Cantrell grinste. »Aber die Katzen waren zu schnell. Am Anfang waren wir viel zu desorganisiert, um eine solche Basis zu halten. Wir sind erst vor vierzehn Monaten hier eingezogen.«
»Und sie sind nicht zurückgekommen, um den Ort ein weiteres Mal zu überprüfen?« fragte Bell ungläubig.
Cantrell schüttelte den Kopf. »S und S haben den Laden vor fünf Jahren geschlossen, als man den gesamten Komplex für instabil erklärte. Ich nehme an, die ganze Anlage steht auf einer geologischen Falte. Die planetare Regierung erklärte die Mine für unsicher und drängte auf eine Schließung. Als die Katzen die Minen unter die Lupe nahmen, waren sie bereits verlassen.«
»Das heißt, dieser ganze Komplex kann jeden Augenblick in sich zusammenstürzen.« Bell wurde sichtlich nervös.
Dustin lachte. Das erste Geräusch, das er machte, seit die Black Thorns ihm begegnet waren. »Wollen wir etwa ewig leben?« fragte er durch zwei Reihen schiefer Zähne. Bell grinste zurück. Offensichtlich war er jedoch nicht mit der Antwort zufrieden. Cantrell boxte Bell gegen die Schulter, dann streckte sie den Daumen nach oben. Bell erwiderte den Salut halbherzig, als das Paar den Raum verließ.
»Ich glaube, ich fange an, diesen Ort zu hassen«, bemerkte Bell, als er sich in dem Quartier umsah. Einige der Thorns nickten zustimmend.
Rose ignorierte den Kommentar. »Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Machen wir es uns bequem, wir bleiben vielleicht etwas länger hier. Nehmt euch die Worte von Sho-sa Cantrell zu Herzen. Zusätzlich möchte ich, daß ihr euch nur paarweise bewegt. Niemand verläßt diesen Raum allein, habt ihr verstanden?« Er sah sich die versammelte Gruppe an, um sicherzugehen, daß jeder die Wichtigkeit dieses Befehls begriffen hatte.
»Wir haben noch ein Problem«, brachte Myoto aus dem Hintergrund zum Vortrag.
»Das erzählst du mir«, grummelte Bell mit einem schnellen Blick an die Decke.
»Ich meine das Landungsschiff«, fuhr sie fort. »Wenn das stimmt, was Sho-sa Cantrell sagt, haben die Novakatzen Zugriff auf die Computer der Tracy K.«
»Und?« fragte Ria etwas verwirrt.
»Das bedeutet, sie haben Zugang zu den Kontrollcodes und zu den Unterlagen dieser Mission«, antwortete Rose.
Myoto nickte unheilverheißend. »Es ist nicht unmöglich, daß die Novakatzen sich mit den Sprungschiff vereinen und an Bord der Tracy K nach Wolcott zurückkehren.«
»Ein trojanisches Pferd«, murmelte Esmeralda.
Myoto runzelte kurz die Stirn, dann nickte sie zustimmend. »Wenn sie es fertigbringen, das Sprungschiff zu
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