BattleTech 23: Black Thorn Blues
Landungsschiffes hinweg. »Ich nehme an, Sie empfinden Ihre Unterbringung als komfortabel.« Danes nickte, sprach jedoch kein Wort. Hinter sich hörte Denard die anderen beiden Besatzungsmitglieder aufstehen und den Raum verlassen. Thrace blieb auf der anderen Seite des Raumes in Hörweite des Gesprächs.
»Ich muß schon sagen«, begann Danes, »die Art und Weise, wie Sie uns behandeln, ist überaus mysteriös. Sagen Sie mir, werden alle Gefangenen so vorzüglich behandelt?« Danes deutete mit einer Bewegung seiner noch vorhandenen Hand auf die Suite.
Denard grinste und rieb sich das Kinn. »Die Wahrheit? Nein, Sie und der Rest Ihrer Besatzung wurden aufgrund ihres besonderen Status für diese spezielle Ehre ausgewählt.« Danes hatte diese Antwort bereits erwartet. Er besaß etwas, das die Novakatzen haben wollten. Sie würden ihn so lange gut behandeln, wie sie glaubten, auf diesem Weg zum Erfolg zu kommen. Er hatte keine Zweifel darüber, was mit ihm und seiner Besatzung passieren würde, wenn die Novakatzen ihr Ziel erreicht hatten. Sklaverei oder Schlimmeres.
»Sagen Sie mir, erholt sich MechKriegerin Podell wieder?« Denards Frage traf ihn unvorbereitet. Wahrscheinlich war sie auch deswegen so formuliert. Der Käpten des Landungsschiffs schmunzelte.
»Ihre Fähigkeiten auf medizinischem Gebiet helfen ihr, schnell zu genesen. Sie ist heute morgen kurz aufgestanden. Ich nehme an, sie wird bald wieder die alte sein.«
»Das sind wirklich wundervolle Neuigkeiten. Ein Krieger ist immer ein Aktivposten, den man nicht so leicht abschreiben sollte.«
»Erzählen Sie mir, Sterncolonel«, sagte Danes, »welchem Umstand verdanke ich Ihren Besuch? Ihre Ärzte haben mir bestätigt, daß Sie ein wichtiger Mann auf diesem Planeten sind. Sicherlich haben Sie wichtigere Dinge zu tun, als sich mit einem einfachen Landungsschiffkäpten zu unterhalten.«
Nichts ist bedeutender als unser Gespräch, dachte Denard bei sich. Er schlug die Hände hinter dem Rücken zusammen. »Vielleicht sollten wir es uns ein wenig bequemer machen, frapos?« Er deutete auf zwei Stühle. Danes wählte den in der Nähe des Fensters. Dadurch hatte Denard den Bogengang und den Flur im Rücken. Thrace stand dort und hielt Wache. Deveraux ging zu dem zweiten Stuhl und nahm Platz.
Er studierte den Landungsschiffkäpten intensiv, während dieser noch nach einer komfortablen Position im Sessel suchte. Deveraux wußte, daß Danes seit dem Absturz des Schiffes physische und emotionale Schmerzen durchlebte. Er hatte beschlossen, diese Schmerzen zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen, wenn nötig sogar noch zu steigern.
Beim Absturz des Schiffes waren die meisten Besatzungsmitglieder umgekommen. Die einzigen Überlebenden waren Danes, der Navigator und der Frachtleiter. Die Brücke war fast vollkommen zerstört worden. Dort starben auch die meisten Menschen. Danes war aus seinem Kommandosessel gegen die Navigationskonsole geschleudert worden. Der Aufprall mußte ihm den Arm gebrochen haben, aber das stand nicht in den Aufzeichnungen, die Denard gesehen hatte. Mit Sicherheit gab es noch andere Wunden.
So wie es aussah, war die Navigationskonsole die einzige Station, die nicht zerstört wurde. Der Pilot wurde durch eine herabfallende Strebe getötet, der Rest der Besatzung durch die daraufhin zusammenbrechende Decke. Es war ein Wunder, daß durch das beschädigte elektronische System kein Feuer ausbrach. Der Frachtleiter hatte aus purem Glück überlebt.
Schließlich hörte Danes auf, in dem Sessel herumzurutschen. Entweder hatte er die richtige Stellung gefunden oder er hatte es einfach aufgegeben. Denard bemerkte plötzlich die fehlende Farbe im Gesicht des Käptens. Er fragte sich, ob das natürlich war oder ein weiteres Anzeichen für seinen Zustand.
»Sie haben ein Meisterwerk vollbracht, als Sie Ihr Schiff heil herunterbrachten.« Danes hüstelte und blickte sich in dem Raum um. Er war offensichtlich nicht glücklich über dieses Lob.
»Das meine ich ernst«, fuhr Denard fort. »Ich kenne keinen anderen Käpten, der das geschafft hätte. Wenn ich mir den Schaden betrachte, den die Kavallerie der Novakatzen Ihrem Schiff zugefügt hat, bin ich erstaunt, daß das Schiff die Landung überhaupt überstanden hat.«
Danes starrte Denard an. Dieser Riese von Mann sollte ruhig das Gespräch führen. Er war sich sicher, wo das Gerede enden würde, aber er konnte nichts dagegen machen. Nachdem er das Bewußtsein auf der Brücke der Tracy K wiedererlangt hatte, wollte er
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